• 10.07.2011 16:13

Ecclestone nimmt Zuschauern Sicht auf die Topteams

Durch eine Änderung der Garagenbelegung blieb in Silverstone vielen Zuschauern der Blick auf die Topteams verwehrt - Paddock Club hatte Vorrang

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone schauten viele Fans, die sich Karten für die Tribüne entlang der neuen Start-Ziel-Geraden besorgten, in die Röhre. Sie konnten lediglich den langsameren Rennställen bei der Boxenarbeit zuschauen. Zuschauer, die auf der gegenüberliegenden Tribüne saßen, hatten keine Sicht auf die Garagen der drei großen Teams Red Bull, McLaren und Ferrari, die sich im Bereich des Wing-Gebäudes befinden, der weit unterhalb der Strecke verläuft.

Titel-Bild zur News:

Viele Zuschauer konnten die Topteams bei der Boxenarbeit nicht beobachten

Zunächst plante man in Silverstone, an diesem Ende die langsamsten Teams zu beherbergen. Aber Bernie Ecclestones Formula One Management (FOM) änderte diese Anordnung, um den bevorzugten Gästen des Paddock Clubs die bestmögliche Sicht auf die Reifenwechsel der Topteams zu gewähren.

Ironischerweise wollten die Architekten mit dem Bau des 'Silverstone-Wings' die Sicht auf die Strecke verbessern. Das Architektenbüro Populous ist dabei ähnlich vorgegeangen, wie bei verpfuschten Renovierung des Unterrangs der Ascot-Tribüne, die zehn Millionen Britische Pfund (zirka 11 Millionen Euro) verschlang.

"Ich dachte, dass wir am anderen Ende der Boxengasse angesiedelt sein werden. Die Zuschauer werden nicht viele Boxenstopps sehen", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Als "Schande" bezeichnete McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh die Änderung der Boxengassen-Anordnung, da die Zuschauer 299 Britische Pfund (umgerechnet zirka 336 Euro) für ein Drei-Tagesticket hinblättern.

Silverstones Streckenchef Richard Philips weist die Vorwüfe zurück: Christian beschwert sich über die falschen Leute. Die FOM änderte die Belegung, um den Paddock Club glücklich zu machen. Wir planen die provisorischen Tribünen durch steilere permanente Tribünen zu ersetzen, was eine bessere Sicht ermöglichen wird. Bernie Ecclestone ist mit der momentanen Lösung auch nicht zufrieden: "Es ist nicht ideal, aber ich kann mich nicht beschweren. Sie haben eine ganze Menge Fortschritte gemacht."

Auch die Journalisten klagten über die Einrichtungen an der Rennstrecke. So sollen die Sitze im Pressezentrum eng wie Legebatterien sein, was eher unüblich für einen derart modernen Streckenkomplex ist.