• 02.11.2005 14:16

  • von Fabian Hust

Ecclestone: Neue Regeln werden Schumacher nicht helfen

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone rechnet nicht damit (und dementiert), dass Ferrari durch die Reglementänderungen geholfen wird

(Motorsport-Total.com) - Insbesondere die Wiedereinführung von Reifenwechseln bei den Boxenstopps ab der Saison 2006 hat bei vielen Formel-1-Experten für Kopfschütteln gesorgt. Dass man eine derart einschneidende Regelung nach nur einem Jahr wieder abschafft, ist auf der einen Seite fast schon symptomatisch für die Formel-1-Gemeinde, auf der anderen Seite jedoch gleichzeitig für die weltweit führende Rennserie nicht vertretbar.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Hiroshi Yasukawa

Bernie Ecclestone im Gespräch mit Bridgestones Hiroshi Yasukawa

Besonders Reifenhersteller Michelin ist sauer über Regeländerung, was verständlich ist, schließlich konnte man dank der langlebigen Reifen vergangene Saison Gegner Bridgestone alt aussehen lassen und somit das Kräfteverhältnis der letzten Jahre mehr als nur auf den Kopf stellen.#w1#

Zudem entstehen durch notwendige Entwicklungsarbeiten und die Verwendung von mehr Reifensätzen an einem Rennwochenende Zusatzkosten, auch wenn diese nach Angabe des französischen Pneufabrikanten nur 15 Prozent der Kosten der abgelaufenen Saison betragen. Doch in einer Zeit, in der sich die Formel 1 um Kostensenkung bemüht, ist eine solche kurzfristige 180-Grad-Wende doch etwas seltsam.

Michelin sprach in einer Pressemitteilung ganz offen von einem Politikum und stellte die wahre Motivation des Automobilweltverbandes FIA hinter dieser Entscheidung in Frage, auch wenn die Entscheidung keinesfalls die FIA alleine getroffen hat, sondern die Formel-1-Kommission, die auch aus allen Michelin-Teams besteht.

Doch es gibt eben auch jene, die daran glauben, dass Ferrari von der FIA bevorzugt wird. Entsprechende Anschuldigungen schweben schon seit Jahren durch die Formel-1-Welt und die Verschwörungstheoretiker fühlen sich auch dieses Mal bestätigt, schließlich hat Ferrari in der Kommission einige "Verbündete" wie Bridgestone (Michelin ist nicht in der Formel-1-Kommission vertreten) und Sponsor 'Vodafone'.

Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dementiert gegenüber der 'Autosprint' entsprechende Theorie. "Um ehrlich zu sein, kenne ich die Wünsche der einzelnen Teams nicht. Ich kann nur sagen, dass beide Reifenhersteller nun wegen dieser Regeln neue Mischungen und Konstruktionen entwickeln müssen, um den Verlust an Leistung (durch den Umstieg auf V8-Motoren; Anm. d. Red.) so gut wie möglich zu kompensieren."

Es gibt viele Experten, die glauben, dass Ferrari und Michael Schumacher eben dank der Wiedereinführung von Reifenwechseln bei Boxenstopps kommendes Jahr wieder um den WM-Titel mitfahren können. Doch Ecclestone sieht das anders: "Leider werden die Regeln ihm nicht helfen, leider..."