• 02.11.2005 14:59

  • von Fabian Hust

Fisichella stand kurz vor einem Wechsel zu Williams

Giancarlo Fisichella über seinen schweren Stand im Schatten Fernando Alonsos und der in letzter Minute geplatzte Wechsel zu Williams

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Saisonauftakt 2005 konnte sich Giancarlo Fisichella noch als erfolgreiches "Stehaufmännchen" feiern lassen, denn der Italiener durfte nach zwei Jahren Jordan und einem Jahr bei Sauber wieder in das Renault-Team zurückkehren, wo dem Römer natürlich ein wesentlich konkurrenzfähigeres Auto zur Verfügung gestellt wurde, mit dem er dann auch prompt das erste Rennen der abgelaufenen Formel-1-Saison in Melbourne gewinnen konnte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella

Alonso und Fisichella verstehen sich gut, spielen Karten und gehen essen

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Am Ende musste er sich Teamkollege Fernando Alonso im stallinternen Duell deutlich geschlagen geben, musste sich mit 58 WM-Punkten und dem fünften Rang in der Fahrerwertung begnügen, wohingegen Alonso mit 133 WM-Punkten mehr als doppelt so viele Zähler einfuhr und zu allem "Überfluss" auch noch Weltmeister wurde.#w1#

Den großen Rückstand schiebt Fisichella auf "jede Menge Pech", wie er in einem Interview mit der 'F1Racing' erklärt: "Immer, wenn ich um Podiumsplätze mitfuhr, ging etwas schief." Das sei "ein bisschen entmutigend" gewesen, dennoch habe er das Gefühl in diesem Jahr eine gute Leistung gezeigt zu haben, was ihn auch im Hinblick auf 2006 optimistisch stimmt.

Es habe auch Rennen gegeben, in denen er schneller gewesen sei als der Weltmeister, vor allem die bessere Qualifikationsleistung in Spa sei "sehr befriedigend" gewesen: "Fernando ist sehr schnell und äußerst konstant, was es sehr schwierig macht, mit ihm fertig zu werden. Denn er macht nicht sehr viele Fehler", lobt der 32-Jährige seinen Teamkollegen, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis hat.

"Wirklich nicht" werde er von seinem Team gegenüber dem Spanier benachteiligt, wie "Fisico" versichert, schließlich seien beide Piloten für das Team wichtig. Als Beispiel führt Fisichella McLaren-Mercedes an, wo Kimi Räikkönen um den Titel fuhr aber mehr Probleme hatte als Teamkollege Juan-Pablo Montoya: "Er hatte Probleme, die sich, wie bei mir auch, auf Pech zurückführen lassen. So ist die Formel 1 halt."

Fast wäre Fisichella übrigens nicht bei Renault sondern bei Williams gelandet: "Ich war sehr, sehr kurz davor, bei Frank (Williams, Teamchef; Anm. d. Red.) zu unterschreiben. Aber dann kam Flavio (Briatore, Renault-Teamchef; Anm. d. Red.) mit einem sehr schönen Vertrag daher und ich nahm das Angebot an. Ich muss zugeben, dass ich Williams sehr bewundere. Sie gehörten in der Vergangenheit zu den Besten in der Formel 1 und ich bin mir sicher, dass das auch in Zukunft wieder der Fall sein wird."