• 28.03.2008 13:03

  • von Roman Wittemeier

Ecclestone-Nachfolge: Keiner will es machen

Nachdem bereits Flavio Briatore das Erbe von Bernie Ecclestone abgelehnt hatte, winkt nun auch Alejandro Agag ab

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone ist der unumstrittene Boss der Formel 1. Der Brite zieht die wirtschaftlichen Strippen, legt den Rennkalender fest und hält die Grand-Prix-Geldmaschine am Laufen - und das alles mit unermüdlichem Einsatz. Mal davon abgesehen, dass Ecclestone nicht nur Freunde im Fahrerlager hat, so plagt den Formel-1-Despoten die Natur: er ist mittlerweile 77 Jahre alt und daher wird schon seit geraumer Zeit über seine Nachfolge spekuliert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hat in der Formel 1 alle wirtschaftlichen Fäden in der Hand

Renault-Teamchef Flavio Briatore wurde zunächst als Spitzenkandidat für die Ecclestone-Nachfolge gesehen. Der Italiener gilt als Busenfreund des Formel-1-Chefs, kennt die Grand-Prix-Szene in- und auswendig und gilt ebenfalls als gewiefter Geschäftsmann. Doch Briatore hatte kürzlich jegliche Ambitionen auf den Ecclestone-Job verneint. Auch der zweite Favorit, der Spanier Alejandro Agag, winkte nun ab.#w1#

"Ich sehe keine Möglichkeit, Ecclestone zu ersetzen", erklärte der 37-Jährige dem spanischen Radiosender 'Cadena SER'. Agag ist gemeinsam mit Briatore und Ecclestone beim britischen Fußballclub Queens Park Rangers engagiert, außerdem ist er Teilhaber des Campos-GP2-Teams und ihm wurden Übernahmegelüste während der Super-Aguri-Krise nachgesagt. Die Formel-1-Ambitionen scheinen also real zu sein.

Dennoch kann sich der Europapolitiker die Weiterführung des Ecclestone-Imperiums nicht vorstellen: "Seine Schuhe sind mir eine Nummer zu groß. Er ist ein Genie. Er hat es geschafft seine Gruppe von Kumpels zu einem Riesenspektakel zu machen, das alle zwei Wochen gezeigt wird."

Alejandro Agag

Scheidet auch als Ecclestone-Nachfolger aus: Alejandro Agag Zoom

Während Agag gerne ein wenig die Formel-1-Randfigur mimt, so steckt er doch in den Geschäften schon mittendrin, denn er ist Inhaber der spanischen TV-Rechte. Ein Tipp von Briatore hatte ihn zum Kauf veranlasst: "Keiner wollte sie haben, aber Flavio hatte blindes Vertrauen in Fernando Alonso und mir versichert, dass die Formel 1 in Spanien funktionieren würde." Dieser Tipp, der Kauf und die Konsequenzen dürften Agag einige Euros eingebracht haben.