• 17.02.2006 09:18

  • von Fabian Hust

Ecclestone kritisiert Dennis, Alonso - und sich selbst

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kritisiert den McLaren-Teamchef, den Weltmeister aber auch sich selbst

(Motorsport-Total.com) - In den Augen von Bernie Ecclestone war es von McLaren-Teamchef Ron Dennis und Renault-Pilot Fernando Alonso ein Fehler, den Vertrag für die Verpflichtung des Spaniers hinter dem Rücken von Alonso-Manager und Renault-Teamchef Flavio Briatore auszuhandeln. In den Augen des Formel-1-Bosses hätten beide Parteien Briatore informieren müssen, sodass man gemeinsam den Zeitpunkt der Bekanntgabe abstimmen kann.

Titel-Bild zur News: Nick Fry und Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone im Gespräch mit Honda-Teamchef Nick Fry

Stattdessen gab McLaren die Verpflichtung Ende vergangenen Jahres bekannt, über ein Jahr bevor der 24-Jährige tatsächlich in einem "Silberpfeil" sitzen wird. Dass Alonso bei McLaren-Mercedes unterschrieben hat, sei kein Problem, schließlich sei der Spanier ein freier Mann: "Ron Dennis hätte Briatore jedoch kurz danach anrufen müssen und ihn das wissen lassen sollen", so der 65-Jährige gegenüber der 'Autosprint'.#w1#

"Man hätte sich dann auf eine Kommunikationsstrategie verständigen sollen, die Renault nicht in Schwierigkeiten bringt, was aber nicht passiert ist", so Ecclestone weiter. "Flavio sagte mir, dass er einen Monat nach Vertragsunterschrift davon erfuhr. Alonso und Ron Dennis haben hinter dem Rücken von Briatore und Renault gearbeitet. Dies hätte nicht passieren sollen."

Doch Ecclestone geht in dem Interview auch mit sich selbst ins Gericht, weil er einst Stahltycoon Alexander Shnaider dazu geraten hat, das Jordan-Team aufzukaufen, anstatt ein eigenes Team aufzubauen: "Ich fühle mich schuldig, dass ich Alex Shnaider davon überzeugt habe, sich bei Jordan einzukaufen, das hätte ich nicht tun sollen."

Ecclestone ist der Meinung, dass der Russe die Aufgabe schlichtweg unterschätzt hat, davon ausgegangen war, dass er mit Jordan eine fertige Plattform hat, mit der man die Formel 1 aufmischen kann: "Ich habe versucht, ihm so viel wie möglich zu helfen. Er ist ein Geschäftsmann, hat den Aufwand aber möglicherweise unterschätzt."