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  • 28.03.2002 20:28

Ecclestone: Kirch-Krise hat "keinerlei Konsequenzen"

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gibt sich angesichts der schweren finanziellen Krise der KirchGruppe gelassen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gibt sich angesichts der schweren finanziellen Krise der KirchGruppe gelassen. "Für uns hat das keinerlei Konsequenzen", sagte Ecclestone in einem Interview mit dem Fachmagazin 'auto motor und sport' (Erscheinungsdatum: 3. April). "Sollte Kirch seine Anteile verkaufen, dann gibt es eben einen neuen Aktionär. Das kommt in vielen Firmen vor." Auch ein möglicher Konkurs Kirchs beunruhigt Ecclestone nicht. "Dann übernehmen die Gläubigerbanken seine Anteile. Wo ist da das Problem?"

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone: "Wo ist das Problem?" fragt sich der Brite wegen der Kirch-Probleme

Das hoch verschuldete Medienunternehmen von Leo Kirch hatte erst im vergangenen Jahr für 1,6 Milliarden Euro die Mehrheit an der Formel-1-Vermarktungsgesellschaft SLEC übernommen, wobei das Geschäft weitgehend über einen Kredit der Bayerischen Landesbank finanziert worden war. Ecclestone besitzt derzeit noch einen Anteil von 25 Prozent an der wichtigsten Motorsport-Serie. Zu Spekulationen, er würde die Kirch-Beteiligung zurückkaufen, sagte er: "Wenn die Banken den Kirch-Anteil auf den Markt werfen würden, müsste ich das prüfen." Er hoffe, dass Kirch überlebe. "Wir hatten nie Probleme mit ihm."

Die Diskussionen um einen Machtkampf in der Formel 1 mit den Automobil-Herstellern bezeichnete der Brite als "schlecht und noch einmal schlecht". Ecclestone: "Ich will mit der Formel 1 nicht auf den Wirtschaftsseiten der Zeitungen auftauchen. Wir sind ein Unterhaltungsunternehmen und gehören auf die Sportseiten."

Die in der Formel 1 engagierten Automobilkonzerne fordern von Ecclestone und seinem Noch-Partner Kirch kostenlos Anteile, mehr Mitbestimmung und eine größere Beteiligung am Gesamtumsatz. Das lehnt Ecclestone ab. BMW, DaimlerChrysler, Fiat, Ford und Renault haben sich bereits darauf geeinigt, nach dem Ende des so genannten Concorde-Agreements im Jahr 2007 eine eigene Serie zu organisieren, die ab 2008 unter dem Namen Grand Prix World Championship (GWPC) an den Start gehen soll. Dazu haben die Unternehmen in den Niederlanden eine GWPC-Holding gegründet.