• 26.03.2009 15:20

Ecclestone hofft auf ein Schumacher-Comeback

Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen wird: Zwar träumt der Formel-1-Boss von einem epischen Dreikampf, doch "Schumi" ist nur zu Besuch in Melbourne

(Motorsport-Total.com/sid) - "Frührentner" Michael Schumacher hat mit seinem Blitzbesuch in Australien die Spekulationen über ein Comeback neu entfacht. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone rollt dem inzwischen 40-Jährigen den roten Teppich aus und träumt von der Rückkehr des Rekordweltmeisters: "Ich vermisse Michael. Deshalb würde ich es sehr gerne sehen, wenn er zurückkäme", sagte er vor dem WM-Start am Sonntag.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone mit Michael Schumacher

"Sag, Michael, hast du nicht Lust, wieder einmal einen Grand Prix zu fahren?"

Schumacher lässt die Fantasien blühen, denn erstmals nach seinem Rücktritt 2006 ist er wieder zum Formel-1-Auftaktrennen nach Melbourne geflogen. Ecclestones Traum wäre ein Dreikampf zwischen Weltmeister Lewis Hamilton, Schumacher und Deutschlands neuem Hoffnungsträger Sebastian Vettel. Trotz einer mehr als zweijährigen Pause könnte "Schumi" laut Ecclestone auf Anhieb sofort wieder mithalten: "Auf jeden Fall. Zu hundert Prozent", meint der Formel-1-Boss.#w1#

Schumacher selbst hatte unlängst gestanden, dass es in der Zeit nach seinem Abschied durchaus Augenblicke gegeben hätte, in denen er fast schwach geworden wäre und über eine Rückkehr nachgedacht habe. Dann habe er sich allerdings gesagt: "Ich fühle mich wohl mit dem, was ich derzeit mache - und so soll es auch bleiben."

Doch Schumachers Blitzbesuch in Melbourne hat die Spekulationen wieder angeheizt. Selbst Manager Willi Weber gab zu, dass er sich wie Ecclestone über ein Comeback seines Schützlings, der sich die Zeit mit Motorradrennen vertreibt, freuen würde. Doch der Manager dämpfte auch gleich die Erwartungen. "Uns ehrt das, aber dabei bleibt es auch. Das ist nicht das, was Michael will", sagte "Mister 20 Prozent".

Eine Rückkehr Schumachers würde natürlich auch den finanziell angeschlagenen beiden deutschen Formel-1-Rennstrecken helfen. Der Hockenheimring steht angesichts eines veranschlagten Verlusts von sechs Millionen Euro für den Grand Prix von Deutschand 2010 vor dem Aus.

Wie wichtig Schumacher noch immer für die Formel 1 in Deutschland sein könnte, verdeutlicht eine repräsentative Umfrage des Dortmunder Meinungsforschungsinstituts promit. Der siebenmalige Weltmeister ist auch mehr als zwei Jahre nach seinem Rücktritt für 29,7 Prozent Deutschlands bekanntester Formel-1-Fahrer. Damit kommt Schumacher auf den gleichen Wert wie Nick Heidfeld.

¿pbvin|512|1393||1pb¿An diese Zahlen kommt auch "Baby-Schumi" Vettel nicht ran. Den Heppenheimer, der im vorigen Jahr im unterlegenen Toro Rosso in Monza als jüngster Fahrer der Geschichte und erster Deutscher nach Schumacher einen Grand Prix gewann, kennen bislang nur 19,3 der Befragten.

Schumacher soll in Melbourne den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa Tipps geben, mehr stecke bei dem Blitzbesuch nicht dahinter, sagte Weber: "Die letzten beiden Jahre war es nicht so wichtig, einen Michael Schumacher in der Box zu haben. Jetzt aber, mit den vielen Regeländerungen, kann Michael den Ingenieuren helfen, das Auto besser zu verstehen."

Schumacher ist seit seinem Rücktritt als Berater bei Ferrari angestellt und kassiert dafür angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr. Angesichts der globalen Finanzkrise gibt es in Maranello offenbar Überlegungen, Schumachers zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.