• 13.01.2011 12:01

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Ecclestone erteilt Rom-Grand-Prix eine Absage

Laut Medienberichten hat Ecclestone dem römischen Bürgermeister eine Absage für das Stadtrennen erteilt - Stefano Domenicali kennt die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hat die Bewerbung eines Formel-1-Rennens in der italienischen Hautpstadt Rom abgeschmettert. Das berichtet die Tageszeitung 'La Repubblica'. Der Brite soll dem römischen Bürgermeister Gianni Alemanno in einem Brief mitgeteilt haben, dass er nicht zwei Rennen in einem Land austragen möchte, solange der Sport weltweit expandiert. Mit dem Grand Prix in Monza findet bereits ein Rennen in Italien statt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone ist an zwei Rennen in Italien nicht mehr interessiert

Dieses klare Statement kommt überraschend, da Promoter Maurizio Flammini noch Ende 2010 behauptet hatte, dass ihm Ecclestone grünes Licht gegeben hat, die Planungen weiter voran zu treiben. Bei einer Meinungsumfrage sprachen sich 80 Prozent der Anrainer gegen einen Grand Prix in der italienischen Metropole aus. Schließlich meinte auch der Bürgermeister, dass ein Grand Prix nur als zusätzliches Rennen zum Klassiker in Monza Sinn machen würde, man wolle kein Konkurrenzverhältnis eingehen.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hatte am Rande des Wroom-Events in Madonna di Campiglio bereits angedeutet, dass die Entscheidung über den Grand Prix in Rom in Kürze fallen wird: "Die Situation sollte sehr bald geklärt sein. Wir glauben, dass es pro Land ein Rennen geben sollte. Monza hat viel Geschichte, ist einer der historischen Grands Prix. Diese Gelegenheit dürfen wir meiner Meinung nach nicht auslassen."

Er bringt ein weiteres Argument gegen ein Rennen in Rom: "Ich finde, dass 20 Rennen genau die richtige Anzahl ist - mehr ist sehr sehr schwierig. Gerade diskutieren wir mit Bernie, dass die Saison von 13. März bis Ende November sehr lang ist. Ein Rennen in den Vereinigten Staaten wäre für uns wichtig - das sollte 2012 in Austin stattfinden." Domenicali ist wie Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo der Ansicht, man solle bei der Zusammenstellung des Rennkalenders eine gute Mischung aus Traditionsrennen und neuen Rennen in interessanten Märkten finden.

Kritik äußerte er an Veranstaltungsorten wie Istanbul, wo kaum Werbung für das Rennen gemacht wird und die Veranstaltung dementsprechend schlecht besucht ist: "Wie die Länder das managen, ist nicht unsere Sache, doch es ist wichtig, dass es gut promotet wird, denn wir haben schon gesehen, dass dies in manchen Ländern nicht der Fall ist. Wir müssen sichergehen, dass sich zu dieser Zeit alles um die Formel 1 dreht - da geht es um die Aktivitäten außerhalb der Strecke. Da gibt es auch gute Beispiele, wo man die Atmosphäre spüren kann - das ist großartig für die Formel 1."