Ecclestone droht: Wir können auch ohne Hersteller

Bernie Ecclestone nimmt die Ausstiegsdrohungen mehrerer Formel-1-Teams gelassen hin, glaubt aber so oder so an eine Einigung

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat den Rebellen um Ferrari und Toyota erneut unmissverständlich gedroht. Nach Ansicht des Briten stellen sich die Teams mit ihren Ausstiegsdrohungen im Budgetstreit selbst ins Abseits: "Wer sich für unersetzlich hält, macht einen Fehler", sagte der 78-Jährige der 'Welt am Sonntag'.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone sagt, dass er nicht auf die Hersteller angewiesen ist

Gleichzeitig erinnerte er an den einzigen Aussteiger vor der Saison: "Nehmen Sie Honda. Die sind vor ein paar Monaten ausgestiegen. Und jetzt fährt das Team unter dem Namen Brawn. Ross Brawn ist in aller Munde. Und Honda? Fast vergessen. Wir müssen davon Abschied nehmen, dass es nur noch klassische Marken in der Formel 1 gibt. Wieso soll es nicht einen Weltmeister geben, der in einem Brawn fährt oder in einem Newey?"#w1#

Zumindest zwischen FIA-Präsident Max Mosley und Ferrari-Boss Luca di Montezemolo sieht Ecclestone eine wichtige Annäherung: "Wenn man den Verlauf der Diskussion betrachtet, bin ich zuversichtlich, dass es eine Einigung geben wird", meinte er. "Wenn Sie mich vor zwei Wochen gefragt hätten, hätte ich gesagt: 'Das Verhältnis zwischen Mosley und di Montezemolo ist nicht zu kitten.'"

"Die Idee, die hinter dem Budgetlimit steckt, ist gut." Bernie Ecclestone

Da ein Kompromiss aber noch nicht gefunden ist, sehe er sich weiterhin als Vermittler: "Ich muss mich darum kümmern, dass das Produkt stimmt. Der Zuschauer darf nicht merken, dass der Wettbewerb leidet", sagte Ecclestone in Bezug auf die Weltwirtschaftskrise. "Die Idee, die hinter dem Budgetlimit steckt, ist gut. Es war nur etwas unglücklich wie das von der FIA zunächst kommuniziert wurde."

Dass die Teams künftig verkleinert werden, ist für den Formel-1-Promoter ein überfälliger Schritt: "Das hätte schon vor drei oder vier Jahren passieren müssen, weil die Rennställe so aufgebläht waren. Die Krise wäre ohnehin über uns gekommen." Falsch sei lediglich der Ansatz eines Zweiklassenreglements gewesen. Dieses Thema habe man jedoch inzwischen ausdiskutiert und aus der Welt geschafft.