"Durchschnittlicher" Schumacher: "Nicht überraschend"

Michael Schumacher qualifizierte sich in Monza lediglich auf der zwölften Position, wunderte sich über den Teamkollegen und über die Reifen

(Motorsport-Total.com) - Für Michael Schumacher verlief das Qualifying zum Großen Preis von Italien enttäuschend. Er belegte lediglich die zwölfte Position - von so weit hinten startete der Routinier auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke noch nie.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher kämpfte mit dem Setup, den Reifen und dem Teamkollegen

"Es ist ja - in Anführungszeichen - nicht wirklich überraschend, dass wir jetzt dort stehen, wo wir stehen", so der Mercedes-Pilot. "Ich war auch nicht mit einer großen Erwartung nach Monza gekommen, wonach ich hier plötzlich Bäume ausreißen würde. Denn es gibt keine Gründe, weshalb wir das tun könnten. Wir haben die Entwicklung an diesem Auto sicherlich um einiges zurückgeschraubt. Insofern werden wir auch keine großen Fortschritte mehr machen können."#w1#

Seine eigene Leistung im Zeitenfahren bezeichnet der Rückkehrer als "durchschnittlich": "Da ist nichts besonderes dabei gewesen. Wir haben das Auto im Verhältnis zu gestern verbessert. Wir haben es jedoch nicht dahin gebracht, wo es mehr vernünftig in den Händen liegt. Es liegt relativ unruhig, nervös."

"Wieder auffällig war der Unterschied von einem zum anderen Reifen. Vor allem im ersten Qualifying-Teil betrug das eine halbe Sekunde, obwohl wir nichts am Auto verändert haben. Da ging einfach nur der Reifen schneller. Das sind immer Variationen, die einen etwas zum Straucheln bringen. Man versucht ein Feintuning vorzunehmen, dann kommt plötzlich eine halbe Sekunde vom Reifen. Dann stimmt natürlich das Feintuning auch nicht mehr hundertprozentig."

Rätsel hatte ihm auch das 3. Freie Training am Vormittag aufgegeben, als sein Teamkollege einen wesentlich höheren Topspeed hatte: "Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, aber auf jeden Fall hat er es geschafft, auf jeder Geraden jemanden zu finden, der ihm Windschatten gegeben hat. Dadurch ist seine Rundenzeit zu Stande gekommen. Bei der Abstand von einer Sekunde war doch etwas überraschend."

"Der Abstand betrug am Wochenende zuvor drei Zehntelsekunden, daran haben wir am Auto gearbeitet. An unserem Auto haben wir jedoch nicht die richtigen Fortschritte erzielt. Jetzt sind es zirka drei Zehntelsekunden. Fakt ist, dass es am Auto keinen Unterschied gegeben hat, der ihm zehn km/h mehr beschert hat. Aber wenn man natürlich die Geschwindigkeiten und die Vergleiche, die jeder Fahrer mit seinem Teamkollegen anstellt, anschaut, und man sieht, dass der Kollege auf jeder Gerade so viel schneller ist, dann denkt man natürlich 'Wie geht das denn jetzt?'."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Italien, Samstag


Im Qualifying war es dann auch Rosberg, der als Siebter den Sprung in die Top 10 schaffte: "Es ist bei uns ziemlich knapp, es in die Top 10 zu schaffen. Nico hat es gerade soeben geschafft. Er fuhr eine gute Runde, das haben wir nicht geschafft."

Für Schumacher war das Wochenende bisher ein Kampf gegen das Setup: "Der gestrige Tag war für uns nicht gut verlaufen. Wir haben heute Morgen wieder von Null begonnen. Aber die Zeit, die einem am Morgen zur Verfügung steht, ist limitiert. Mein Problem war einfach die Tatsache, dass die beiden Reifensätzen im ersten Qualifying-Durchgang so unterschiedlich waren."

Was erwartet sich der Familienvater nun vom Rennen? "Ich denke, Punkte sollten drin sein. Das wäre das Optimum. Starten können wir ganz gut, und im Verkehr-Aussortieren sind wir auch nicht schlecht. Schauen wir mal, was dabei herauskommt."

Nach vielen Jahren mit Ferrari ging Schumacher erstmals in einem anderen Auto in Monza auf die Strecke: "Wenn ich im Auto drin sitzen, dann sehe ich nicht unbedingt meine Außenfarbe. Ich sehe nur das, was innen drin ist, und das sehen sich die Autos jedoch relativ ähnlich. Aber es ist natürlich schon etwas anderes, wenn man auf die Strecke geht und ein Ferrari-Fahrer ist und jetzt keiner mehr ist. Dennoch muss ich feststellen, dass der Empfang und die Art und Weise, wie man mich hier behandelt und begrüßt immer noch sehr herzlich ist. Das ist schön."