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Dupasquier: Zwei Stopps sind schneller als einer
Der Motorsportdirektor über die Qualifikation, mögliche Strategien im Rennen und die Unterschiede zwischen den beiden Reifenmischungen
(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Kräfteverhältnis zwischen Bridgestone und Michelin nach den Freien Trainings auf Grund niedriger Temperaturen zunächst etwas verzerrt war, zeigte sich in der Qualifikation am Samstagmittag auf dem Hockenheimring, dass beide Reifenhersteller unter den gegebenen Bedingungen etwa genauso gut funktionierende Reifen für die modifizierte Strecke produziert haben.

© xpb.cc
Dupasquier rechnet im Rennen mit einer guten Leistung der Michelin-Teams
Zwar konnte sich am Ende Ferrari-Pilot Michael Schumacher die Pole Position sichern, doch sein auf Michelin-Reifen fahrender Bruder fuhr mit nur 0,181 Sekunden Rückstand ebenfalls in die erste Startreihe und sicherte sich Startplatz 2. Ein Blick in die Top 10 belegt zudem, dass das Kräfteverhältnis auf dem Reifensektor tatsächlich ausgeglichen war, denn es konnten sich sowohl fünf Bridgestone- als auch fünf Michelin-bereifte Fahrer einen der begehrten Startplätze innerhalb der ersten Zehn sichern. Die für Sonntag angekündigten noch wärmeren Bedingungen könnten unter Umständen den Piloten in die Hände spielen die auf Michelin-Reifen unterwegs sind. Allgemein sieht sich der Reifenhersteller gut positioniert für den Deutschland-Grand Prix, wie Pierre Dupasquier im Anschluss an die Qualifikation verriet.
Befragt welchen Eindruck er von der Qualifikation, in der die Zeitenabstände zwischen den Fahrern im Allgemeinen sehr gering ausfielen, hat, antwortete der Michelin-Motorsportdirektor: "Williams-BMW hätte beinahe eine weitere Pole Position geholt und McLaren-Mercedes scheint in guter Form zu sein. Es muss außerdem gesagt werden, dass Juan-Pablo Montoya, der die letzten fünf Mal auf Pole stand, heute nicht sein vollen Potenzial entfalten konnte."
Und wie schwer war es für Michelin und seine Partner sich an die veränderte Streckenführung und den neuen Charakter des Kurses anzupassen? "Es hat etwas gedauert, bis wir verwertbare Informationen hatten, denn zunächst experimentieren die Teams mit allen möglichen Dingen herum und das führte zu recht unterschiedlichen Ergebnissen mit ein und demselben Reifentyp. Mit Fortschreiten des Wochenendes haben dann aber alle Teams ihre Autos gut auf die Strecke abgestimmt und sind deshalb zusammengerückt, was auch ähnliches Feed-back produzierte und dadurch für uns leichter zu analysieren war. Grundsätzlich bietet die Strecke viel Grip und nutzt die Reifen nicht so stark ab."
Stellt sich einmal wieder die Frage, ob sowohl die A- als auch die B-Reifenmischung im Rennen zum Einsatz kommen wird. Dupasquier kann das bestätigen: "Das Verhältnis ist in den meisten Teams 50:50. Der Hauptreifen ist vielleicht etwas langsamer auf eine Runde, doch er sollte konstanter und haltbarer sein. Die Haltbarkeit der anderen Reifenmischung hängt viel von den Abstimmungen der Autos durch die Teams ab."
Und wie oft wird im Rennen zum Nachtanken und Reifen wechseln an die Box gekommen werden müssen? Ein oder zwei Mal? "Die Computersimulationen sagen aus, dass zwei Stopps schneller als ein einziger sind", berichtet Dupasquier. "Jedoch müssen wir noch die Daten genauer analysieren, um diesbezüglich sicher sein zu können. Auf dieser Strecke ist für uns alles zu neu, als dass wir ganz sicher sein können."
Letztes Rennwochenende in Magny-Cours konnten die Michelin-Partnerteams eine konstante Leistung über das gesamte Wochenende zeigen und der Motorsportdirektor des Unternehmens aus Clermont-Ferrand rechnet damit, dass dies auch an diesem Wochenende der Fall sein wird: "Ich erwartet, dass unsere zwei schnellsten Teams aus der Qualifikation auch im Rennen sehr konstant sein werden."

