Dupasquier: Nur ein Boxenstopp ist möglich
Nach dem Freitagstraining ist man bei Michelin zufrieden und zuversichtlich für den Samstag und Sonntag
(Motorsport-Total.com) - Nachdem es im ersten Freien Training nur drei Michelin-bereifte Fahrer in die Top 10 geschafft hatten und zudem ein Pilot auf den Reifen der Konkurrenzmarke die provisorische Bestzeit erzielt hatte, war der französische Reifenhersteller nach dem zweiten Freien Training insgesamt zufrieden darüber, dass mit McLaren-Pilot David Coulthard ein "eigener" Fahrer am Ende die schnellste Runde auf dem nach den Modifikationen 5,144 Kilometer langen Kurs hatte fahren können. Außerdem konnten insgesamt 7 Michelin-Fahrer in die Top 10 vorstoßen, was für die Ingenieure aus Clermont-Ferrand ein Beweis dafür ist, dass die in die Eifel mitgebrachten Reifenmischungen auch bei den vorgefundenen kühleren Bedingungen hervorragend funktionieren.

© Michelin
Mit einem Reifensatz ein ganzes Rennen durchzufahren ist laut Michelin möglich
Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier war nach dem ersten Tag des Rennwochenendes des Großen Preises von Europa jedenfalls zufrieden und zog eine erste positive Bilanz.
Frage: "David Coulthard konnte die schnellste Rundenzeit des Tages fahren und insgesamt kamen sieben Fahrer die Michelin-Reifen verwenden in die Top 10. War das ein produktives Freies Training?"
Pierre Dupasquier: "Sehr sogar, jedoch haben wir noch einige Dinge zu lernen. Alle unsere Teams haben heute viele Reifen mit den verschiedenen Reifenmischungen getestet und sind mit unterschiedlichen Benzinmengen gefahren. Sie haben jede Menge Informationen zusammengetragen und die müssen wir heute Abend und morgen Vormittag während des letzten Freien Trainings noch einmal analysieren. Die Strecke war heute noch 'grün', so wie es zu Beginn eines Rennwochenendes immer der Fall ist, und das galt auch für die neue Streckenpassage gleich zu Beginn der Runde."
Frage: "Was können Sie uns über die beiden an diesem Wochenende zur Verfügung stehenden Reifenmischungen verraten?"
Dupasquier: "Sowohl die A- als auch die B-Reifenmischung wurden für den Einsatz auf dem Nürburgring entwickelt. Beide unterscheiden sich von der Mischung her aber deutlich. Der A-Reifen ist sehr viel versprechend und ich freue mich darauf zu sehen wie er im Rennen funktionieren wird. Von dem was wir heute gesehen haben, kann man aber sagen, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht dass beide Reifentypen am Sonntag zum Einsatz kommen werden."
Frage: "Hat der kurze Regenschauer in der ersten Trainingsstunde einen Einfluss auf die Vorbereitungen gehabt?"
Dupasquier: "Nicht wirklich. Die Strecke veränderte sich ziemlich normal und das wird meiner Auffassung nach auch über das restliche Wochenende so sein, zumindest wenn es nicht regnet, wofür es hier auf dem Nürburgring aber keine Garantien gibt."
Frage: "Ist dies eine aus Sicht der Reifenhersteller ziemlich schwierige Strecke?"
Dupasquier: "Nein, denn sie bereitet nicht zu viele Probleme und keine der Kurven beansprucht die Reifen besonders. Es gibt keine ultra langen und schnellen Geraden, ganz im Gegensatz zum letzten Rennen in Montreal."
Frage: "Traditionell ist das hier immer ein Zwei-Stopp-Rennen gewesen. Glauben Sie, dass sich die neue Streckenführung auf die Rennstrategie auswirken könnte?"
Dupasquier: "Das wäre möglich, ja. Ich gehe aber davon aus, dass es ein Zwei-Stopp-Rennen wird, wenngleich einige Teams vermutlich versuchen werden nur einmal zu tanken und nur einmal die Reifen zu wechseln. Wir müssen noch herausfinden ob neue Reifen für die Strategie vorteilhafter sind oder sich mehr Benzin an Bord, gerechnet auf die nun längere Runde, auszahlt."

