DRS-Problem: Verursachte neuer Heckflügel Massa-Abflug?

Felipe Massa beteuert, dass ihn selbst keine Schuld an seinem Crash im ersten Freien Training trifft - Sorgte der neue Heckflügel für ein Problem mit dem DRS?

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte man bei Williams in Kanada auf ein problemfreies Wochenende gehofft. Nachdem das Team aus Grove in Monaco erwartungsgemäß nicht konkurrenzfähig war, sollte der Kurs in Montreal dem FW38 deutlich besser entgegenkommen. Gleich im ersten Training musste man allerdings einen Rückschlag verkraften, weil Felipe Massa zu Beginn der Session am Ende der Start/Ziel-Geraden das Heck ausbrach und er in die Mauer einschlug. Ursache war ein Problem mit dem DRS.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa kann nicht verstehen, warum er plötzlich abgeflogen ist Zoom

"Das zweite Training lief normal. Aber es ist schade, dass wir das erste Training auf diese Art verloren haben", ärgert sich der Brasilianer im Gespräch mit 'Sky Sports F1' und berichtet: "Wir hatten ein Problem mit dem DRS. Ich habe es schon vor dem Bremspunkt manuell geschlossen, aber als ich bremste, war es noch offen. Das ist das erste Mal, dass ich ein Problem mit dem DRS hatte."

Williams nutzt auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Kanada einen speziellen Heckflügel. Könnte das die Ursache für das Problem gewesen sein? "Ich weiß es nicht. Sie analysieren das Problem. Es ist das erste Mal, dass ich diesen Heckflügel verwendet habe. Wir müssen verstehen, was da passiert ist", grübelt Massa, der immerhin im zweiten Training am Nachmittag einige wertvolle Kilometer sammeln konnte.

"Es war nicht großartig, aber ich hoffe, dass morgen alles okay ist", sagt der Brasilianer und ergänzt: "Das Rennen sollte viel besser werden als Monaco." Auch bei Teamkollege Valtteri Bottas lief derweil nicht alles glatt. Der Finne musste einen kleinen Schreckmoment verkraften, als er in der Schikane vor der Start/Ziel-Geraden beinahe in den langsamen Red Bull von Max Verstappen gekracht wäre.


Fotos: Williams, Großer Preis von Kanada


"Der Geschwindigkeitsunterschied ist an dieser Stelle sehr groß, wenn jemand langsamer fährt. Es kann passieren - aber es war eng", berichtet Bottas, der letztendlich durch die Auslaufzone ausweichen musste. "Die Strecke war rutschig, aber das ist hier am Freitag immer so. Es wird morgen viel besser werden. Im ersten Training haben wir eine sehr gute Balance gefunden. Dadurch hast du als Fahrer das Selbstvertrauen, noch mehr zu pushen", so der Finne.

Insgesamt hat Bottas, der den Freitag auf Rang sieben in der kombinierten Zeitenliste beendete, also gar kein so schlechtes Gefühl. Allerdings: Im vergangenen Jahr stand er in Kanada noch auf dem Podium. Das könnte 2016 schwierig werden. "Eine Chance gibt es immer, aber natürlich sind wir nicht so konkurrenzfähig wie im vergangenen Jahr zu diesem Saisonzeitpunkt", weiß Bottas.

"Nach dem heutigen Tag glaube ich, dass es definitiv viel besser sein wird als an den beiden vergangenen Wochenenden. Das Auto fühlte sich ordentlich an", so der 26-Jährige. Zumindest das Monaco-Ergebnis sollte Williams an diesem Wochenende auf jeden Fall übertreffen, denn im Fürstentum holte man nur einen mageren Zähler. Den Anschluss an Red Bull und Rang drei in der Weltmeisterschaft hat man vorerst verloren.