DRS-Problem bremst Marussia in Schanghai ein

Marussia bleibt am Freitag in Schanghai vor Caterham, hat aber mit dem DR-System zu kämpfen - Ericsson am Morgen mit defekter Benzinleitung

(Motorsport-Total.com) - Nach den positiven Testergebnissen von Bahrain fing das erste Freie Training zum Formel-1-Grand-Prix von China für Marussia zunächst ernüchternd an. Ein Problem mit der Benzinleitung stoppte Jules Bianchi gleich zu Beginn. Der Franzose konnte am Morgen nur sieben Runden fahren. Hinzu kam eine Fehlfunktion des DRS, die auch und vor allem Max Chilton betraf. Dennoch ist das Team glücklich darüber, auch am Nachmittag schneller als das Konkurrenzteam von Caterham gewesen zu sein.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Probleme mit dem DRS: Max Chilton war mit seinem MR03 beeinträchtigt Zoom

Bianchi zählte bisher zu den größten Pechvögeln der Formel-1-Saison 2014. In Melbourne kam er mit acht Runden Rückstand ins Ziel, in Malaysia wurde er in einen Unfall verwickelt und in Bahrain geriet er mit Adrian Sutil aneinander. "Ich kann nicht oft genug betonen, dass es mein erstes Ziel ist, ein wenig mehr Glück zu haben", sagt er deshalb. Doch dieses sollte ihm auch zum Beginn des vierten Rennwochenendes nicht vergönnt sein. "Heute Morgen habe ich noch nicht einmal meine Installationsrunde beendet, da gab es schon ein Problem mit der Benzinleitung und ich musste den größten Teil der Trainingseinheit zugucken."

Kurz vor der Mittagspause kam er dann doch noch zum Einsatz und konnte sich in dieser kurzen Phase mit einer Zeit von 1:44.270 Minuten noch vor Chilton und Marcus Ericsson im Caterham setzen. "Das Team hat tolle Arbeit geleistet, um das Problem in den Griff zu bekommen und mir am Ende des ersten Freien Trainings doch noch ein wenig Zeit auf der Strecke zu gewährleisten. Ich habe nur sieben Runden absolviert, aber auch die waren wichtig, und ich war mit der Balance zufrieden."

Erfolg im Kampf gegen Caterham

Im zweiten Freien Training knackte er mit 1:42.327 Minuten auch noch die Zeit von Kamui Kobayashi im zweiten Caterham. "Der Nachmittag verlief besser für mich und ich freue mich, vor meinen härtesten Konkurrenten abgeschnitten zu haben. Wir müssen noch immer an der Leistung des Autos arbeiten, aber mit den Informationen, die wir sammeln konnten, bin ich sicher, dass wir über Nacht Fortschritte machen können", so Bianchi.

Auch Chilton forderte an diesem Freitag die grüne Konkurrenz heraus, wurde allerdings wie die meisten von den schwierigen Bedingungen überrascht. "Die Bedingungen hier sind ganz anders als in Bahrain", erklärt er. "Wir mussten uns also in der Vorbereitung auf dieses Rennen auf die spezifischen Eigenschaften dieser Strecke einstellen."


Fotos: Jules Bianchi, Großer Preis von China, Freitag


Der Brite wurde am Vormittag mit einer Zeit von 1:44.782 Minuten Vorletzter, konnte sich am Nachmittag aber mit 1:43.473 Minuten ebenfalls vor beide Caterham setzen. Er zieht daher ein positives Fazit: "Wir haben gute Fortschritte gemacht, wurden allerdings durch ein Problem mit dem DRS eingebremst. Deswegen konnten wir in keinen guten Rhythmus kommen. Ich bin aber grundsätzlich zufrieden damit, wie die Rennsimulation gelaufen ist und habe ein positives Gefühl für das Wochenende."

Booth ärgert sich über Probleme

Marussia-Teamchef John Booth hatte mehr von dem Auftakt des Wochenendes in China erwartet. "Vor dem Hintergrund unseres positiven Tests in der vergangen Woche ist es schade, dass wir hier wieder mit einigen Problemen zu kämpfen haben, die uns heute daran gehindert haben, unser volles Programm abzuspulen", sagt er.

Auch Booth ärgert sich über die Anlaufschwierigkeiten bei Bianchi und das mechanische Problem am Heckflügel. "Zu Beginn des ersten Freien Trainings hatten wir Probleme mit der Benzinleitung bei Jules. Zum Glück konnte das behoben werden und er war in der Lage, am Ende der ersten Trainingseinheit noch ein paar Runden zu drehen. Wir haben aber an beiden Autos Probleme mit dem DRS gehabt und es gestaltete sich schwierig, dies während des laufenden Betriebes zu reparieren. Es betraf beide Fahrer, aber Max vielleicht etwas mehr."

Da man sich jedoch größtenteils gegen Caterham durchsetzen konnte und auch der Abstand zu Sauber und Lotus mit ein bis zwei Sekunden kalkulierbar blieb, sieht Booth den Freitag nicht komplett schwarz: "Positiv ist anzumerken, dass sich das Auto von der Balance her gut zu verhalten scheint. Wir müssen zwar über Nacht noch ein paar Verbesserungen vornehmen, aber wir sind ganz glücklich damit, wo wir stehen."


Fotos: Max Chilton, Großer Preis von China, Freitag


Für den Rest des Wochenendes muss jedoch noch hart gearbeitet werden: "Heute Abend müssen wir uns erst einmal auf das DRS-Problem konzentrieren und dann die Daten analysieren, um die Balance für morgen noch besser abzustimmen. Vom Wetter her könnten wir es mit verschiedenen Bedingungen zu tun bekommen, es wird also wieder ein interessanter Tag werden."