• 15.02.2002 11:37

  • von Reinhart Linke

Dr. Theissen: "Sollten gut gerüstet sein"

Die BMW-Motorsportdirektoren Dr. Mario Theissen und Gerhard Berger ziehen ein erstes Fazit nach 26 Tagen Testarbeit

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team hat am vergangenen Sonntag den großen Testmarathon beendet, mit dem das Team nach Ende des Testverbots Anfang Januar begonnen hatte. Der Rennstall von Sir Frank Williams testete ab 7. Januar rund 26 Tage. Überwiegend mit drei Fahrern und drei Autos gleichzeitig. Auf der BMW-Motorsport-Website zogen die BMW-Motorsportdirektoren Dr. Mario Theissen und Gerhard Berger ein erstes Zwischenfazit auf dem Weg nach Melbourne, wo am 3. März die insgesamt 52. Formel-1-Saison beginnen wird.

Titel-Bild zur News: Berger und Theissen

Berger und Dr. Theissen sind mit der bisher geleisteten Arbeit zufrieden

"Das BMW-Williams-Team hat in den letzten Wochen Bemerkenswertes geleistet", lobt Gerhard Berger. "Zwischen dem 7. Januar und dem 10. Februar, also einer Zeitspanne von 35 Tagen, hat die Mannschaft 26 Tage getestet ? und das fast immer parallel mit drei Autos. Das ist Rekord. Damit gebührt dem Team und auch den Fahrern bereits vor dem ersten Rennen ein Lob."

Theissen: "Das Team bewegte sich an der Grenze des Machbaren"

Dr. Mario Theissen greift den Faden mit auf: "Im Januar und Februar standen die härtesten Tests auf dem Programm, die das Team jemals abgespult hat. Ausgelöst durch das allgemeine Formel-1-Testverbot im November und Dezember bewegte sich die Mannschaft seit Jahresbeginn an der Grenze des Machbaren."

Bevor Ende Januar auch mit dem neuen Williams FW24 die Testarbeit aufgenommen werden konnte, konzentrierte sich das Team von Testteammanager Tim Newton vor allem auf die Zuverlässigkeit und den neuen BMW-V10-Motor mit der Bezeichnung P82. Der Motor war bereits im Oktober vergangenen Jahres erstmals auf der Rennstrecke getestet worden, während des Testverbots im November und Dezember aber in München noch weiter verbessert worden, da es "naturgemäß noch ein paar Schwächen" gab, erklärte Dr. Mario Theissen.

Berger: "Ein aufsteigender Trend war zuletzt klar erkennbar"

Dabei war jedoch von Anfang an klar, dass "der Motor von der Basis her gesund" ist, weiß Dr. Theissen. "Zuletzt in Valencia sind wir mit einem Entwicklungsstand gefahren, der uns zufrieden gestellt hat. Wir sollten für Melbourne gut gerüstet sein."

Am vergangenen Sonntag stellte Juan-Pablo Montoya in Valencia sogar einen neuen Rundenrekord auf, der inzwischen von McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen aber schon wieder unterboten wurde. Entsprechend zurückhaltend ist man auch noch bei BMW-Williams. Gerhard Berger: "Ein aufsteigender Trend war zuletzt klar erkennbar, wenngleich wir die schnellen Rundenzeiten am letzten Tag in Valencia nicht überbewerten dürfen. Zum einen ist Valencia von der Streckencharakteristik nicht so selektiv wie Barcelona. Andererseits wurden die Zeiten in Qualifying-Abstimmung erzielt. Uns fehlt der direkte Vergleich mit der Konkurrenz auf dieser Strecke unter diesen Bedingungen."

Berger: Haben nach wie vor Rückstand auf Ferrari und McLaren

Die Erwartungen sind bei den BMW-Motorsportdirektoren nach wie vor eher gering, obwohl Teamchef Sir Frank Williams in diesem Jahr mit seinem Team mit um den WM-Titel kämpfen möchte. Doch Gerhard Berger meint: "Ich gehe davon aus, dass wir in Sachen Speed nach wie vor einen Rückstand auf Ferrari und McLaren-Mercedes haben."

Um diesen wettzumachen, beginnt das BMW-Williams-Team nach einigen testfreien Tagen, in denen die Autos überprüft wurden, am (heutigen) Freitag mit dreitätigen Testfahrten im portugiesischen Estoril, um schließlich optimal vorbereitet Ende Februar nach Melbourne reisen zu können.

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