Doppelte Ferrari-Bestzeit im ersten Monza-Training

Schumacher und Barrichello waren am Freitagmorgen wie gewohnt voran, dahinter folgte mit recht knappem Abstand Davidson

(Motorsport-Total.com) - Optimale Bedingungen mit knapp 25 Grad Außentemperatur herrschten heute während des ersten Freien Trainings in Monza. Sehr zur Freude der Tifosi waren die beiden Ferraris am schnellsten: Michael Schumacher fuhr in 1:20.526 Bestzeit vor Rubens Barrichello (+ 0,335). Nur Anthony Davidson (BAR-Honda) konnte einigermaßen mit den Roten mithalten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher während einer schnellen Runde in Monza

Letzterer war mit einem speziell lackierten Auto mit schwarzen Seitenkästen unterwegs, fiel aber auch durch seine gewohnt starken Leistungen auf. Dennoch sorgte er für den spektakulärsten Zwischenfall der Session, als er in der zweiten Lesmo von der Strecke abkam - genau wie später auch Schumacher und Minardi-Pilot Bas Leinders (20./+ 3,170). Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/4./+ 1,111) verbremste sich einmal in der ersten Schikane und musste diese abkürzen. Ansonsten gab es keine nennenswerten Ausritte oder Dreher.#w1#

Souveräne Vorstellung der beiden Ferrari-Piloten

Die Ferraris traten gewohnt souverän auf, fuhren problemlos Bestzeiten gleich im ersten Versuch und erzielten mit 361 km/h durch Barrichello auch den höchsten Top-Speed - überraschend gemeinsam mit Leinders - auf. Schumacher und Barrichello absolvierten zusammen nur 14 Runden, wirkten aber sehr zufrieden mit dem F2004 und haben damit gleich zu Beginn dieses Wochenendes ihre Favoritenstellung eindrucksvoll unterstrichen.

Überraschend stark präsentierten sich die Renaults, die dank flach eingestellter Flügel vom Top-Speed her gut mithalten konnten. Fernando Alonso (+ 1,252) wurde Fünfter, Jarno Trulli (+ 1,526) Siebenter. Dazwischen klassierte sich Jenson Button (BAR-Honda/+ 1,378), während Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth/+ 1,539), Antonio Pizzonia (+ 1,633) und Juan-Pablo Montoya (beide BMW-Williams/+ 1,706) die Top 10 komplettierten.

Insgesamt 15 Piloten lagen innerhalb von zwei Sekunden Abstand zur Spitze, was unterstreicht, wie knapp das Mittelfeld wieder einmal beisammen lag. Neben den gewohnten Top-Teams fiel vor allem Sauber-Petronas durch gute Zeiten auf - Felipe Massa (13./+ 1,733) und Giancarlo Fisichella (14./+ 1,934) lagen anfangs mitten im Spitzenfeld, fielen dann aber doch zurück. Eine solide Basis für das Wochenende ist damit aber wohl gelegt.

Heidfeld kam nicht einmal in die Top 20

Nick Heidfeld (+ 3,474) eröffnete sein Wochenende im hoffnungslos unterlegenen Jordan-Ford an 22. Stelle. Damit ließ er zwar Giorgio Pantano (+ 3,886) hinter sich, nicht aber 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock, der als 19. mit nur 2,807 Sekunden Rückstand überzeugen konnte. Österreichs Hoffnung Christian Klien schaute lange freiwillig von der Box aus zu, landete dann aber auf dem 21. Platz. Rückstand des Jaguar-Piloten: 3,197 Sekunden.

In Sachen Reifenkrieg ist es noch zu früh für ernsthafte Einschätzungen, grundsätzlich kommt Monza aber wohl eher Michelin als Bridgestone entgegen. Ansonsten war die Haupterkenntnis des ersten Freien Trainings, dass sich am Kräfteverhältnis der letzten Rennen nicht allzu viel geändert haben dürfte. Wie sich das Wochenende weiterentwickeln wird, kann man aber wohl erst nach dem zweiten Freien Training am Nachmittag besser abschätzen.