• 26.06.2006 14:16

  • von Adrian Meier

Doornbos: "Will nicht wie Badoer oder Davidson enden"

Red-Bull-Racing-Testpilot Robert Doornbos will für die kommende Saison möglichst ein Stammcockpit ergattern - Entscheidung soll bis Ende Juli feststehen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Übernahme von Minardi durch Red Bull vor dieser Saison wurde Robert Doornbos, im vergangenen Jahr in der zweiten Saisonhälfte Stammpilot des italienischen Teams, als Testfahrer zu Red Bull Racing transferiert. Der Holländer konnte dabei in den bisherigen Freien Trainings an den Grand-Prix-Freitagen überzeugen und hofft daher auf die Chance, 2007 wieder ein Stammcockpit zu ergattern.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Robert Doornbos würde im kommenden Jahr gerne wieder Rennen bestreiten

Während beim österreichischen Team nach wie vor die Frage dominiert, ob und welcher der derzeitigen Stammpiloten David Coulthard und Christian Klien in der kommenden Saison sein Cockpit räumen muss, brachte sich Doornbos nun als Alternative ins Gespräch, schließlich wolle er nicht mehr allzu lange die Rolle als Testpilot ausfüllen: "Ich muss sehen, dass ich nicht so ende wie Luca Badoer, der seit Jahren für Ferrari testet, oder genauso Anthony Davidson bei Honda", erklärte der Niederländer gegenüber 'Formule 1 RaceReport'.#w1#

Weiteres Jahr als Testpilot nur mit Stammplatzgarantie für 2008

Wenn er daher ein weiteres Jahr als Testfahrer einlegen sollte, dann möchte er dies nur bei einem Team tun, das ihm einen Stammplatz für die darauf folgende Saison garantieren kann: "Wenn ich für 2007 kein Stammcockpit bekomme, dann will ich zu einem Team, bei dem ich eine Garantie darauf habe, 2008 Rennen zu bestreiten", stellte Doornbos klar.

Sollte ihm Red Bull Racing für die kommende Saison erneut den Testfahrerposten anbieten, stehe er vor einer schwierigen Entscheidung, meinte Doornbos. Jedoch hoffe er darauf, dass Red Bull Racing erneut das Risiko eines unerfahrenen Piloten - als den er sich trotz seiner bereits absolvierten Renn- und Testkilometer noch immer sieht - eingehen wird. Sollte dies der Fall sein, rechne er sich jedenfalls gute Chancen auf eine Beförderung aus.

Wann genau mit einer Entscheidung bezüglich seiner Zukunft zu rechnen sein wird, wisse er derzeit selbst noch nicht genau, allerdings geht Doornbos davon aus, dass bereits Ende Juli Klarheit herrschen wird: "Bezüglich Red Bull Racing wird, denke ich, gegen Ende Juli Klarheit bestehen", erklärte der Niederländer. Erst vor wenigen Tagen hatte das Team angekündigt, bis zum Grand Prix von Deutschland in Hockenheim, der am 30. Juli ansteht, die Fahrerfrage klären zu wollen.

Doornbos hat bei Red Bull Racing bereits viel gelernt

"Mein technisches Verständnis hat sich stark verbessert." Robert Doornbos

Zunächst will sich Doornbos jedoch in der laufenden Saison weiterhin mit guten Leistungen empfehlen. Bislang konnte der 24-Jährige dabei schon viel lernen: "Mein technisches Verständnis hat sich stark verbessert", zeigte er sich überzeugt. Vor allem die vielen Testfahrten, die er von Minardi nicht gewohnt war, hätten dabei geholfen. Andererseits sorgte dies bislang auch für deutlich mehr Stress als beim italienischen Team: "Ich dachte, dass die vergangene Saison bei Minardi schon hektisch war, aber das war im Vergleich gar nichts."

Von seinem Apartment in Großbritannien, das sich Doornbos vor vier Monaten zugelegt hat, habe er jedenfalls noch nicht viel gesehen: "Ich habe dort vielleicht etwa vier Nächte geschlafen", schmunzelte er, denn wegen der Rennwochenenden und den dazwischen stattfindenden Testfahrten und PR-Aktionen sei er ständig auf Achse. Für ein Stammcockpit in der kommenden Saison würde Doornbos diese Anstrengungen jedoch wohl nur allzu gerne auf sich nehmen.