• 20.04.2006 10:42

  • von Marco Helgert

Doornbos: "Manchmal muss ich mich selbst kneifen"

Der Aufstieg des Niederländers in die Formel 1 verlief rasant und soll in naher Zukunft auch nicht abebben - Doornbos hofft für 2007 auf ein Stammcockpit

(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Piloten, die heute regelmäßig in einem Formel-1-Cockpit sitzen, können auf einen solch steilen Karriereweg zurückblicken wie Robert Doornbos. Der Niederländer arbeitete sich nicht mühsam durch zahllose Nachwuchsklassen, sondern schien immer ein glückliches Händchen für die Wahl seiner Stationen zu haben.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Robert Doornbos genießt die schönen Seiten seiner Red-Bull-Zugehörigkeit

"Das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ich meine erste wirkliche Rennsaison im Jahr 2000 absolvierte", erklärte er gegenüber 'autosport.com'. "Nun bin ich schon zwei Jahre in der Formel 1. Jetzt möchte ich erfolgreich sein und wieder das Gefühl aus den Nachwuchsserien haben, wenn man ein Rennen gewinnt. Es wäre toll, dass zu schaffen, aber manchmal muss ich mich schon selbst kneifen."#w1#

Schon sein Formel-1-Debüt - als Freitagstestfahrer - kam überraschend. Da Giorgio Pantano Ende 2004 aus finanziellen Gründen gehen musste und Timo Glock ins Stammcockpit aufstieg, saß Doornbos in China erstmals an einem Rennwochenende in einem Formel-1-Cockpit. Diesen Posten behielt er anfänglich auch 2005, als Jordan bereits in Midland-Besitz übergegangen war.

Seine nächste große Stunde schlug in Hockenheim 2005, als er als Stammpilot zu Minardi kam, da Patrick Friesacher die Sponsorengelder ausgingen. Auch wenn er sich Ende des Vorjahres wieder von einem Stammcockpit verabschieden musste, so eröffnete ihm Red Bull einen neuen Weg. "Wir haben mit Midland geredet", so der Niederländer. Doch dort waren die Zukunftspläne noch nicht weit gediehen.

"Daher begann wir mit Christian Horner (Teamchef von Red Bull Racing; Anm. d. Red.) zu reden, um zu sehen, was möglich ist", fuhr er fort. Red Bull nahm den jungen aber dennoch erfahrenen Piloten gerne auf. "Vor Weihnachten war dann alles geregelt. Es ist lange her, seit ich ein so entspanntes Weihnachten hatte."

Der finale Schritt hin zu einem Stammplatz steht aber noch aus. "Für uns war das eine großartige Gelegenheit und hoffentlich kann ich hier bleiben", so Doornbos. "Unmöglich ist nichts. Ich habe einfach das Gefühl, dass es meine Chance ist, zu zeigen, was ich kann. Wenn sie sehen, dass Potenzial in mir steckt, dann können wir vielleicht auch Rennen fahren."

Dass auch dieser Traum Wirklichkeit wird, daran arbeitet auch Manager Marco Zecchi. "Ich habe in zwei Jahren eine Menge Leute kennen gelernt, aber er ist seit 20 Jahren dabei, da kann man sich vorstellen, wie das funktioniert", so Doornbos. "Er hat Türen geöffnet und hoffentlich wird er noch weitere Türen in der Zukunft aufstoßen. Es ist sehr wichtig, jemanden wie ihn um sich herumzuhaben."