• 14.03.2002 15:57

  • von Marcus Kollmann/Reinhart Linke

Donnerstagspressekonferenz

Michael Schumacher, Kimi Räikkönen, Alex Yoong, Ron Dennis und Peter Sauber auf der Pressekonferenz am Donnerstag

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher (Ferrari), Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), Alex Yoong (KL Minardi Asiatech), Ron Dennis (McLaren-Teamchef) und Peter Sauber (Sauber-Teamchef) auf der Pressekonferenz am Donnerstag in Kuala Lumpur (Malaysia).

Titel-Bild zur News: Die Teilnehmer der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag in Malaysia

M.Schumacher, K.Räikkönen, A.Yoong, R.Dennis und P.Sauber

Frage: "Herr Sauber, die Kosten durch den Ausfall ihrer beiden Fahrer haben circa 600.000 Euro betragen. Was bedeutet das zu diesem Zeitpunkt der Saison für Sie?"
Peter Sauber: "Keine Ahnung. Es bedeutet wahrscheinlich nur, dass so etwas passieren kann. Für ein kleines Team ist so etwas natürlich sehr schwer zu verkraften, denn man hat ja nicht nur die durch den Unfall entstandenen Kosten sondern muss auch Ersatzteile beschaffen, denn wir hatten während des letzten Tests in Mugello ja schon zwei Unfälle gehabt."

Frage: "Sind die beschädigten Autos zur Reparatur zurück in die Schweiz geflogen worden?"
Sauber: "Nein, wir haben alles vor Ort repariert."

Sauber hofft auf weitere langfristige Zusammenarbeit mit Petronas

Frage: "Durch die Zusammenarbeit mit Petronas haben Sie ja eine Verbindung nach Malaysia. Ist diese eher statisch oder wird sie besser?"
Sauber: "Sie wird immer intensiver. Wir arbeiten nun schon seit mehr als sieben Jahren mit Petronas zusammen und ich hoffe auf eine weitere Zusammenarbeit in den nächsten fünf Jahren."

Frage: "Letztes Jahr wurde Ihr Team Vierter in der Weltmeisterschaft und seitdem fragt sich jeder, ob Sauber diese Saison den vierten Platz verteidigen kann. Was glauben Sie selbst?"
Sauber: "Das Rennen in Melbourne war eine Katastrophe, denn nach 20 Sekunden waren beide Autos beschädigt und aus dem Rennen. Das war sehr enttäuschend. Aber ich denke, dass unser Leistungslevel in Ordnung ist. Während der Testfahrten und auch in der Qualifikation waren wir gut und besser als im letzten Jahr. Also warten wir einfach mal ab wie es hier laufen wird."

Frage: "Also sind Sie für diese Saison optimistischer oder?"
Sauber: "Den vierten Platz zu halten wir sehr sehr schwer werden. Meiner Meinung nach schwieriger als letztes Jahr, wenn Sie verstehen was ich meine."

Ursache für Coulthards Ausfall wurde gefunden und das Problem behoben

Frage: "Ron, erzählen Sie uns doch einfach ein wenig über Davids Probleme in Australien. Traten diese überraschend auf und wurden sie mittlerweile behoben?"
Ron Dennis: "In Melbourne hat ein kleines Teil seinen Dienst versagt, welches zum elektronischen Sensor gehört der erkennt in welchem Gang sich der Fahrer befindet. Es ist also ein fester Bestandteil der Gangwahl. Das Design dieser Komponente ist schon seit über vier Jahren im Einsatz und ausgereift. Die hohen Vibrationen des Motors, hervorgerufen durch den noch einmal in seiner Leistung verbesserten Zehnzylinder von Mercedes Benz, haben zu dem Problem geführt, welches wir verpasst haben bei den Testfahrten zu bemerken. Die Zuverlässigkeit des Getriebes war bei den letzten Tests so gut, dass wir bis zum Australien-Grand Prix die zuletzt eingesetzten Getriebe nicht gewartet und untersucht hatten. Nachdem das dann geschah, entdeckten wir Hinweise auf das aufgetretene Problem. Wir hätten das vorher feststellen müssen, taten es jedoch nicht, weshalb wir das auf unsere Kappe nehmen müssen."

Frage: "Ist es ein leicht zu behebendes Problem?"
Dennis: "Ja, die betreffenden Teile wurden modifiziert und eingebaut. Es wird nicht wieder auftreten."

Frage: "Ron, in Australien waren Sie skeptisch was das damals anstehende Treffen der Teamchefs zur Kostenreduzierung anbelangte. Wie ist Ihre Meinung nun, nachdem die ersten Gespräche stattgefunden haben?"
Dennis: "Es hat innerhalb der letzten sieben Tage tatsächlich so etwas wie eine Diskussion gegeben. Wir hatten heute das erste von drei Zusammentreffen und die Stimmung war sehr gut und sehr konstruktiv. Ich denke, dass am Ende der Gespräche alle Teams in dieser Angelegenheit einer Meinung sein werden. Ich glaube, es gibt kein Team, das nicht die Kosten reduzieren oder zumindest die Kostenspirale stoppen möchte. Aber dies sollte mit Überlegung geschehen und mit dem Reglement konform sein. Wenn das der Fall ist, dann werden meiner Meinung nach alle Teams den Maßnahmen zustimmen und wir werden da keine Ausnahme sein, denn es wäre gut, könnten wir etwas verändern, um die Kosten zu reduzieren."

McLaren und BMW-Williams tauschen Daten aus, um Michelin im Kampf gegen Bridgestone zu helfen

Frage: "Ihr Team ist zu Michelin gewechselt. Wie verläuft die Zusammenarbeit bislang im Allgemeinen und im Speziellen weil das Williams-Team ja ebenfalls auf Michelin-Reifen unterwegs ist?"
Dennis: "Die Zusammenarbeit ist exzellent. Bevor wir den Reifenpartner wechselten, hatten wir dies mit Williams diskutiert. Ich glaube, dass der Austausch der Daten zwischen beiden Teams gut verläuft. Natürlich sind wir Konkurrenten, doch uns schweißt der Wunsch zusammen, dass wir für jedes Rennen die besten Reifen haben wollen. Das ist eine große Herausforderung und Bridgestone ist schließlich eine große Firma. Für Michelin ist das Ziel, mit Bridgestone gleichzuziehen und im Verlaufe der Saison besser zu sein, eine ungeheure Herausforderung. Ich hoffe, dass das Kräfteverhältnis ausgewogen sein wird, aber in Australien war es zuletzt ein wenig schwierig."

Frage: "Alex, für dich wird das hier ein besonderes Wochenende. Wie fühlst du dich vor deinem ersten Heim-Grand Prix?"
Alex Yoong: "Es wird in der Tat ein besonderes Wochenende. Die Erwartungen hier in Malaysia sind groß, doch ich werde dieses Rennen wie jedes andere betrachten und angehen. Die Aufgabe für mich und das Team ist die, dass wir bei jedem Grand Prix 100 Prozent geben. Man kann aber nur einen Schritt nach dem anderen machen und darf sich nicht verunsichern oder ablenken lassen."

Frage: "In Australien konntest du den mit Problemen kämpfenden David Coulthard überholen, doch wie bewertest du eure Leistung in Australien?"
Yoong:"Ich glaube, dass das Auto eine Menge Potenzial besitzt. Wir konnten bislang noch keine grundlegenden Abstimmungsarbeiten damit durchführen, doch es ist im Vergleich zum Vorjahresauto eine große Verbesserung. Es produziert schon jetzt mehr Abtrieb als das letztjährige Auto und wir haben ehrlich gesagt auf Grund der fehlenden Servolenkung Probleme diesen Abtrieb zu bändigen. Aber wir bekommen bald die Servolenkung, hoffentlich für Imola, doch vielleicht auch schon in Brasilien. Was mich angeht, so kann sie nicht früh genug kommen."

Yoong ist vom PS02 begeistert und hofft darauf bald mit Servolenkung fahren zu können

Frage: "Welche Unterschiede siehst du zwischen dem Minardi-Team des letzten Jahres und dem in dieser Saison?"
Yoong: "Nun ja, wir haben durch den Asiatech-Motor in Sachen PS einen Sprung nach vorne gemacht und diese Unterstützung und Ressourcen zu haben ist schon toll. Die anderen zwei bedeutenden Änderungen sind die, dass wir viel Abtrieb haben und im Windkanal gute Arbeit leisteten und auch Gewicht einsparen konnten. Das Auto ist wesentlich leichter und wir fahren dieses Jahr mit Ballast, wohingegen wir im letzten Jahr nie mit Ballast gefahren sind."

Frage: "Michael, gibt es Neuigkeiten was den F2002 anbelangt?"
Michael Schumacher: "Der F2002 steht immer noch in der Garage in Italien."

Frage: "Wann werden wir ihn das erste Mal im Einsatz sehen?"
Schumacher: "Ich denke, dass ich da noch um etwas Geduld bitten muss, doch wir wollen natürlich damit lieber früher als denn später fahren. Allerdings wollen wir bezüglich der Standfestigkeit zu einhundert Prozent sicher sein."

Entscheidung für den Einsatz des F2002 in Brasilien ist noch nicht getroffen worden

Frage: "Also ist für den Einsatz des neuen Autos beim Großen Preis von Brasilien noch keine Entscheidung gefallen oder doch?"
Schumacher: "Meiner Meinung nach nicht. Wir haben nächste Woche einen wichtigen Test und werden basierend auf den Ergebnissen dieses Tests dann eine Entscheidung treffen."

Frage: "Hast du zwischen diesem und dem letzten Rennen frei gehabt?"
Schumacher: "Ja, hatte ich. Ich habe die Zeit mit meiner Frau verbracht und ein paar PR-Termine für Sponsoren des Teams absolviert, doch alles in allem konnte ich mich gut erholen. Ich fühle mich gut und freue mich auf den Grand Prix."

Frage: "Wie hast du dich an die Bedingungen die hier sind gewöhnt? Es ist ja vermutlich das schwierigste Rennen des Jahres..."
Schumacher: "Eigentlich fast genauso wie im letzten Jahr. Ich habe mich ganz normal einquartiert und so viel wie ich konnte trainiert. Ich hoffe, dass das ausreicht. Aber diese Hitze hier verlangt uns allen eine Menge ab. Man kann noch so fit sein und das muss man auch, doch gegen die Hitze kann man eigentlich kaum etwas tun. Man kann lediglich versuchen ein wenig mehr Luft durch das Monocoque strömen zu lassen, sodass der Fahrer ein wenig mehr gekühlt wird. Aber im Grunde geht es beim Akklimatisieren ja darum, dass man nicht im letzten Moment aus Europa kommt wo vielleicht 5 Grad sind und dann hier auf 30 Grad und mehr trifft und deshalb Probleme bekommt."

Bridgestone hat große Verbesserungen in Sachen Reifenkonstanz bei Hitze gemacht

Frage: "Glaubst du, dass Bridgestone bei kühleren Temperaturen mehr Probleme hat als Michelin in Australien?"
Schumacher: "Also so war es meiner Meinung nach gar nicht. Ich würde sagen, dass es eher andersherum war. Wenn man sich die Situation vom letzten Jahr vor Augen führt, so scheint Michelin mit dieser Strecke ein besonderes Problem zu haben, denn sie waren dort im Vorjahr nicht schnell und auch nicht in diesem Jahr. Aber hier in Malaysia scheint die Situation ganz anders zu sein. Seit Magny-Cours hat Bridgestone in Sachen Konstanz bei heißen Temperaturen einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Ich glaube auch nicht, dass es nur an der Temperatur liegt sondern es andere Gründe gibt. Als wir letztes Jahr nach Brasilien in Imola fuhren, schien Michelin konkurrenzfähiger zu sein, und es war damals nicht besonders heiß in Imola. Es kann also nicht nur mit den Temperaturen zusammenhängen."

Frage: "Rechnest du damit, dass sie hier konkurrenzfähiger sein werden als sie das in Australien waren?"
Schumacher: "Ja, tue ich. Ich glaube, dass sie eher konstanter als denn konkurrenzfähiger sein werden. Wenn man sich Kimis Rennen anschaut, dann war seine beste Runde nun ja wirklich nicht das was man nicht konkurrenzfähig nennen kann."

Räikkönen fühlt sich Coulthard gewachsen

Frage: "Kimi, in Australien konntest du zum ersten Mal aufs Podium steigen. Welche Ziele hast du dir für diese Saison gesetzt?"
Kimi Räikkönen: "Ich hoffe, dass ich noch öfter auf das Podium klettern können werde, besonders auf den Platz in der Mitte. Ich gebe jedenfalls mein Bestes. Ich denke, dass wir in Australien und speziell dort in der ersten Kurve ein wenig Pech hatten. Ich wurde von der Strecke geschoben und es dauerte eine ganze Weile, bis ich wieder zurück auf der Strecke war und zum Wechsel einiger Teile an die Box musste. In Anbetracht dieser Tatsache war das Ergebnis gut, besonders wenn man daran denkt, dass ich nach der ersten Runde ja Letzter war. Wir wollen natürlich Rennen gewinnen, doch gegen Ferrari und Williams ist das keine leichte Sache. Dennoch geben wir unser Bestes."

Frage: "Was glaubt du, wie schwer kannst du deinem Teamkollegen, David Coulthard, das Leben machen?"
Räikkönen: "Also ich kann ihn auf jeden Fall herausfordern und es ihm schwer machen. Wie ich schon sagte, das Rennen in Australien war auf Grund der Probleme zu Beginn recht merkwürdig. Bei den Testfahrten waren wir beide jedoch ziemlich gleichschnell. Wir werden vermutlich erleben, dass einer von uns auf bestimmten Strecken schneller sein wird als der andere, doch das ändert nichts an meiner Einstellung ihn bei jedem Grand Prix besiegen zu wollen. Wir müssen einfach abwarten was am Ende dabei herauskommt."

Frage: "Wie hast du dich auf dieses Rennen vorbereitet?"
Räikkönen: "Zwischen dem letzten Rennen und diesem hier habe ich einige Zeit in der Wärme verbracht, um mich so an das warme Wetter zu gewöhnen. Ich habe etwas trainiert und die Dinge versucht locker zu nehmen."

Dennis: Alesi könnte nochmals testen

Frage: "Eine Frage an Herrn Dennis und Kimi: Sie und das BMW-Williams-Teams beklagten sich über die Reifen in Australien, weil diese bei den niedrigen Temperaturen nicht gut waren. Aber denken Sie auch, dass es an ihrem Auto etwas zu verbessern gab, was sie in den zwei Wochen getan haben?"
Dennis: "Ich denke nicht, dass wir uns über die Reifen beschwert haben. Aber es ist eine Tatsache, dass ? wenn zwei Reifenhersteller in der Formel 1 sind ? der eine einen geringfügigen Vorteil hat, bei anderen Rennen ist das aber umgekehrt. Manchmal ist der Unterschied klein, manchmal ist er größer. Ich denke, dass bei dem Rennen die Erwartungen der Michelin-Teams nicht erfüllt wurden, weil die Bedingungen für diesen bestimmten Reifen nicht ideal waren. Aber so ist das und das ist Teil des Reifenkriegs. In Bezug auf Verbesserungen am Auto wollen wir Rennen gewinnen und haben die Zuverlässigkeit verbessert. Wir haben in Paul Ricard getestet. Dort wurden die Reifenspezifikationen für Sepang getestet. Das Auto ist sehr gut, aber zum Gewinnen ist die gesamte Leistungsfähigkeit wichtig."

Frage: "Kim, könntest du die Frage auch beantworten?"
Räikkönen: "Ich denke, Ron hat alles dazu gesagt."

Frage: "Herr Dennis, Jean Alesi hat für sie getestet. War das ein Einzelfall oder gibt es eine Chance, ihn noch öfters in diesem Jahr testen zu sehen?"
Dennis: "Das war der erste und einzige Test, aber es bedeutet nicht, dass er nicht wieder testen wird. Es gibt allerdings keinen Plan, dass er nochmals testet. Aber es war sehr hilfreich, sein Wissen über die vorherigen Autos, Motoren und Reifen zu vergleichen, die er im letzten Jahr gefahren hat. Darauf haben wir uns beim Test konzentriert. Wir haben sozusagen sein technisches Wissen der einzelnen Autos, die er letztes Jahr fuhr, heruntergeladen."

Sauber: "Man muss den Startunfall von Melbourne aus der Sicht der Fahrer betrachten"

Frage: "Herr Sauber, sprachen sie mit Nick Heidfeld nach dem Unfall in der ersten Kurve in Australien, damit er in Zukunft behutsamer in die erste Kurve fährt?"
Sauber: "Es ist einfach, besonders für mich, wenn man es mit den Augen des Fahrers sieht: Ich denke, er musste sofort eine Entscheidung treffen und möglicher Weise entschied er sich für die falsche Seite, kam aufs Gras, welches noch nass war und berührte Fisichella."

Frage: "Kann ich Ron Dennis nach den Ereignissen der letzten 48 Stunden und Phoenix fragen, die offensichtlich mit ihrem Team hier antreten wollten, dies nun aber nicht können? Wurde das heute besprochen und gab es irgendeinen Beweis, dass sie Autos hier hatten?"
Dennis: "Es wurde heute nicht besprochen. Ich habe nicht mehr Ahnung als die anderen Leute die sagten, die Autos seien hier. Ich habe genauso wie sie die Pressemeldung der FIA gelesen. Ich habe eine Meinung dazu, aber ich denke nicht, dass es angebracht ist, diese jetzt hier kundzutun. Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ich sage nur, dass die Art, wie es gelaufen ist, für unseren Sport nicht gut ist."

Dennis: "Ein Rennen muss abgebrochen werden, wenn zu viele Autos ausgefallen sind"

Frage: "Eine Frage an die Teamchefs und vielleicht auch an die Fahrer: Wir sahen, wie acht Autos in der ersten Kurve in Australien ausschieden. Viele Zuschauer dachten, dass sie um ein spannendes Rennen betrogen wurden, weil es nicht abgebrochen wurde. Wie wir alle wissen gab die FIA an, dass es keinen triftigen Grund zum Abbrechen des Rennens gab. Ich frage mich, ob das ihrer Meinung nach nicht ein Grund ist, ein Rennen abzubrechen, wenn so viele Autos ausgefallen sind."
Dennis: "Ich denke, es gibt zwei Kriterien, unter denen das Safety-Car auf die Strecke geschickt wird. Oder sollte ich sagen, dass es zwei Kriterien gibt, bei denen das Rennen abgebrochen werden sollte? Ein Grund ist, wenn ein Fahrer verletzt wurde. Das ist ein Grund ein Rennen zu stoppen, um den Fahrer aus dem Auto zu befreien und medizinisch zu versorgen. Der zweite Grund ist, wenn ein Auto die Strecke blockiert. Das wäre vermutlich eine Situation in Monaco, wenn die Autos nicht weiterfahren können. Aber wenn diese beiden Bedingungen nicht bestehen - wie in Melbourne - dann denke ich, ist es richtig wenn man das Rennen fortsetzt. Wenn ein oder zwei Autos dort ausgeschieden wären, glaube ich nicht, dass es eine solche Reaktion gegeben hätte. Dort waren es aber mehrere Autos. Viele Autos waren draußen. Ich denke, dass die Rennkommissare in einer sehr schwierigen Situation waren. Es gibt nämlich keine Regelung, wonach bei einer gewissen Anzahl ausgefallener Autos das Rennen abgebrochen werden muss. Ich denke, dass richtig verfahren wurde. Wenn die Regeln also richtig angewendet werden, besteht die Gefahr, dass wir nur noch mit zwei Autos fahren. Ich sage das nicht zu dieser Situation, aber ich denke, dass man diese Regeln nicht willkürlich anwenden kann. Wenn zu viele Autos aus dem Rennen ausgeschieden sind, muss es gestoppt und neugestartet werden. Diesmal wurde kein Fahrer verletzt und alle sind schnell aus ihren Autos gekommen. Außerdem war die Strecke nicht blockiert. Deshalb wurde richtig gehandelt. Für alle war es ein wenig unglücklich, dass so viele Autos ausgeschieden waren, aber ich denke, es war eine schwierige Situation. Aber sie haben die Regeln richtig angewendet."
Räikkönen: "Selbstverständlich war ich unglücklich, weil ich im Kiesbett war und mich nach vorne kämpfen musste, aber es ist nicht unsere Aufgabe, diese Entscheidungen zu treffen, ob wir das Rennen abbrechen oder nicht. Ich denke, es war am Ende eine richtige Entscheidung."
Schumacher: "Regel ist Regel und diese wurden bewusst so geschrieben. Ich denke, es ist richtig, wie es gemacht wurde."
Yoong: "In unserem Fall sollte das Rennen definitiv nicht gestoppt werden! Es war zu sehen, dass niemand verletzt wurde und für uns war es wichtig, Punkte zu holen und das Rennen nicht abzubrechen, weil so viele Autos ausgefallen sind. Ich denke, dazu haben wir das Safety-Car. Ich erinnere mich an die Zeit, als es in der ersten Kurve einen Unfall gab und die Fahrer wussten, die rote Flagge würde kommen und sie könnten ins Ersatzauto wechseln. Ich denke, dass wir heute vorsichtiger sind, weil wir wissen, dass das Rennen vermutlich nicht gestoppt wird."

Yoong: "Ich kann mich immer noch frei bewegen"

Frage: "Michael, kannst du uns erklären, wie sich die Hitze auf deine Fahrt und deine körperliche Leistungsfähigkeit im Vergleich zu normalen Bedingungen auswirkt?"
Schumacher: "Ich denke nicht, dass sie mich sehr beeinflusst. Man schwitzt mehr, nimmt eine Getränkeflasche mit ins Auto, um nicht zu verdursten. Das war's. Es kann am Ende des Rennens vielleicht Situationen geben wo man mehr ermüdet, aber das hängt davon ab, wie hart man kämpfen musste. Aber das ändert nichts daran, wie man das Rennen plant und am Anfang in Angriff nimmt. Man versucht sich immer anzupassen, um 100 Prozent von der ersten bis zur letzten Runde geben zu können. Deshalb trainieren wir alle so hart, um in der Lage zu sein, die Anstrengungen auszuhalten."

Frage: "Alexander, seit du ein Formel-1-Fahrer geworden bist, wie leicht wirst du in Kuala Lumpur erkannt? Kannst du dich noch frei bewegen?"
Yoong: "Zum Glück ist es nicht so schlimm geworden. Ich denke, ich habe immer versucht, in die Formel 1 zu kommen und wurde immer unterstützt. Nun wissen auf einmal viel mehr Leute von mir, aber es ist nicht so extrem gewesen. Ich kann immer noch auf den Straßen gehen, die Menschen sind sehr freundlich und gratulieren mir und wünschen mir alles Gute. Es ist nicht so, als wäre ich ein Superstar."

Frage: "Alex, nochmals zu deiner Popularität: Glaubst du, dass Malaysia so hinter dir steht, wie es sein könnte oder könnten sie dich noch mehr unterstützen?"
Yoong: "Nein. Ich denke, die Unterstützung ist da. Weil wir gerade aus Australien kommen denke ich, dass sie die große Unterstützung in Australien gesehen haben und jetzt vielleicht mitfühlen, aber nein, ich denke, es ist gut so."