Domenicali: "Vielleicht Alonsos beste Saison"

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali zeigt sich von Alonsos Leistungen 2012 begeistert, Christian Horner meint, dass beide Titelrivalen den Titel verdienen würden

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso fährt dieses Jahr eine beeindruckende Saison. Zu Saisonbeginn war der Ferrari-Bolide alles andere als konkurrenzfähig, und dennoch gelang es dem Spanier, nach einigen Rennen die WM-Führung an sich zu reißen - erst die Siegesserie von Sebastian Vettel und zwei unglückliche Startkollisionen Alonsos sorgten schließlich dafür, dass er die Führung wieder abgeben musste.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will seine tolle Saison 2012 mit dem WM-Titel krönen Zoom

Bereits in Ungarn wurde der 31-Jährige gefragt, ob 2012 die beste Saison seiner Karriere sei. Doch Alonso winkte ab: "Im Vorjahr hieß es auch, dass das meine beste Saison sei, als ich mit einem Auto, das recht weit von Red Bull und McLaren weg war, zehn Podestplätze einfuhr. 2008 hatte ich eine sehr gute Saison, als ich mit Renault zwei Rennen gewonnen habe. 2009 fuhr ich mit einem Auto, mit dem mein Teamkollege in Q1 hängenblieb, auf das Podest. 2010 kam ich zu Ferrari, und alle haben ständig gesagt, dass das meine beste Saison ist. Ich fahre aber mit der gleichen Herangehensweise, Performance und Vorbereitung wie in den vergangenen vier oder fünf Saisons."

Lob für Alonso

Doch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ist anderer Meinung als sein Starpilot: "Fernandos Saison ist in Anbetracht seiner Reife und seines Fahrstils wirklich unglaublich - bisher schätze ich seine Saison ehrlich gesagt als eine der besten seiner Karriere ein, vor allem, wenn man bedenkt, in welcher Situation er und das Team zu Beginn des Jahres waren."

Ihm ist bewusst, dass sein Team aber zuletzt etwas in Rückstand geraten ist. Alonso spricht er diesbezüglich aber frei: "Ohne dass er etwas dafür kann, könnten wir in einer anderen Position sein. Aber so ist es eben, und wir müssen nun von hier starten."

Vettel bei der Ferrari-Challenge?

Domenicali machte zuletzt kein Geheimnis daraus, dass Vettel für ihn der interessanteste Fahrer der Konkurrenz ist. Doch wie würde der Deutsche im direkten Vergleich gegen Alonso aussteigen? "Wir können eine Ferrari-Challenge machen, denn wir haben alle Autos hier", scherzt der Italiener. Um dann klarzustellen, dass eine realistische Antwort auf diese Frage nicht möglich sei: "Fahrer können zwar den Unterschied machen, aber alleine können sie nicht gewinnen. Es ist eine Frage des Teamworks, einer guten Performance, eines zuverlässigen Autos, einer guten Strategie und guter Stopps. Darum geht es."

Genau dieser unberechenbare Aspekt mache die Formel 1 seiner Meinung nach so interessant. Teamchef Christian Horner vom rivalisierenden Red-Bull-Team zeigt sich sportlich fair und findet, dass "sowohl Fernando als auch Sebastian" den Titel verdient hätten, "wenn sie es schaffen, als Sieger hervorzugehen."