Domenicali und die Red-Bull-Order: "Ich musste lächeln"

Stefano Domenicali reagiert süffisant auf die Stallorder von Malaysia, weil Ferrari das Thema immer wieder vorgeworfen wurde, gibt aber zu: "Das ist völlig legitim"

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um das Thema Stallorder geht, sind so ziemlich alle Topteams kein Kind von Traurigkeit. Während Ferrari über die Jahre hinweg als Inbegriff von teamtaktischen Entscheidungen galt, machten in dieser Saison bisher Red Bull und Mercedes in Malaysia von sich reden. Doch während bei den Silberpfeilen beide Fahrer den Anweisungen des Teams Folge leisteten, brach bei den roten Bullen der Stallkrieg aus.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Stefano Domenicali

Stefano Domenicali war amüsiert über die Stallorder bei Red Bull Zoom

Was bei vielen Experten nach zwei Rennen schon Verwunderung auslöst, sieht Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali jedoch gelassen: "Offensichtlich wollten beide Teams ihre Positionen so gegen Rennende sichern. Das ist völlig legitim", sagt der Italiener gegenüber 'Sport Bild'. Einen kleinen Seitenhieb kann sich Domenicali allerdings nicht verkneifen: "Trotzdem musste ich lächeln, als ich das hörte. Immerhin wurden wir in der Vergangenheit immer für unsere Philosophie kritisiert, das Interesse des Teams über alles zu stellen."

Besonders groß war der Aufschrei in Austin im vergangenen Jahr, als Felipe Massa mit einem erzwungenen Getriebewechsel seinem Teamkollegen Fernando Alonso einen Startplatz schenken musste. Der US-Grand-Prix war damals aber immerhin das vorletzte Saisonrennen, nun ging der Zoff schon im zweiten Saisonlauf los. Vettel hätte mit seiner Aktion nicht im Sinne des Teams gehandelt, analysiert Domenicali weiter.

"Ich kenne die Fakten nicht und die Absprachen, die vorher getroffen wurden. Ich kann nur sagen, dass ich eines der traurigsten Podien meiner Karriere gesehen habe." Bei Ferrari hätten sich die Fahrer bisher immer an die Ansagen gehalten, deswegen weiß Domenicali auch nicht, welche Strafe Vettel für sein Vergehen erwartet: "Falls Sebastian sich falsch verhalten haben sollte, wird das intern geklärt werden", ist sich der Teamchef sicher.

An der fahrerischen Qualität des Dreifachweltmeisters würde der Vorfall aber natürlich nichts ändern. Diese, gepaart mit der Genialität von Chefdesigner Adrian Newey, würde die Stärke des Red-Bull-Teams ausmachen: "Aber Fakt ist auch: Sebastian holt immer das Maximum aus dem Auto raus, besser als Mark das hinkriegt", bescheinigt Domenicali dem Deutschen den Unterschied.