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  • 21.05.2018 15:31

  • von Sharaf, Anderson, Piola, Somerfield

Dieses Update machte Mercedes in Barcelona so schnell

Formel-1-Technik: Ein von Sauber kopiertes Flügelchen an der Vorderradaufhängung und ein neues Heckflügel-Element könnten den Aufschwung gebracht haben

(Motorsport-Total.com) - Die Mercedes-Mannschaft hat mit dem jüngsten Update für ihren aktuellen Formel-1-Boliden W09 offenbar einen gewaltigen Schritt nach vorne unternommen. Im Fokus standen bei den anlässlich des Spanien-Grand-Prix eingeführten Neuerungen die Vorderradaufhängung und der Heckflügel.

Titel-Bild zur News: Vorderradaufhängung bei Mercedes

Seit Barcelona: Ein neues Flügelchen an der Vorderradaufhängung bei Mercedes Zoom

Eine kleine, möglicherweise aber sehr wichtige Verbesserung des Silberpfeils war eine Lösung, die zuvor schon bei Sauber zu beobachten gewesen ist. Es geht um einen Windabweiser an der Innenseite des Vorderrades - also an der Stelle, an der die Querlenker mit dem Rad verbunden sind.

Die Schweizer nutzen einen oberen Querlenker, der höher liegt als sonst üblich. Das ist aerodynamisch vorteilhaft, weil die Luft so besser in Richtung Seitenkästen und Heck geführt werden kann. Um trotzdem eine Verbindung mit dem Rad herzustellen, gibt es einen Arm an der Aufhängung.

Nichts Neues, denn die Technik wurde bereits 2017 von Mercedes und Toro Rosso eingeführt. Ein Unikum des Sauber C37 war bis zum Rennen in Barcelona aber, dass das Auto an der Stelle, wo der Querlenker abknickt, über einen leicht gebogenen und relative großen Kohlefaser-Abweiser verfügt.

Vorderradaufhängung bei Mercedes und Sauber

Die Vorderradaufhängungen bei Mercedes und Sauber im direkten Vergleich Zoom

Er führt die Luft um die obere innere Ecke des Reifens und beruhigt so Turbulenzen. Mercedes kupferte den Trick für sein Spanien-Update ab - und das völlig legal, denn das Technische Formel-1-Reglement erlaubt solche Flügelchen in einem bestimmten Bereich um die Bremsschächte herum.

Auch beim Heckflügel legten die Designer in Brackley Hand an. Statt mit einem auf der kompletten Länge gebogenen unteren Element (wie noch in Aserbaidschan) war der W09 auf dem Circuit de Catalunya mit einer fast geraden Version unterwegs. Es handelt sich wohl eine streckenspezifische Maßnahme, schließlich verlangt der Kurs in Baku wesentlich weniger Abtrieb als der in Barcelona.

Dennoch handelt es sich um ein cleveres Design, denn die äußeren Enden des unteren Heckflügel-Elements sind aerodynamisch relativ ineffizient. Umso lohnenswerter war es in Aserbaidschan für Mercedes, an diesem Punkt Luftwiderstand einzusparen und nicht an einer anderen Stelle.

Heckflügel bei Mercedes im Vergleich

Baku (links) und Barcelona (rechts): Die Heckflügel bei Mercedes im Vergleich Zoom

Dass das obere Element in Barcelona weniger bauchig war als in Baku und das untere Element üppiger, hatte mit dem DRS zu tun. So schmiegt sich der Luftstrom besser an, wenn es deaktiviert wird. Der Wagen reagiert also weniger nervös, was auf Kursen, auf denen mit viel Abtrieb gefahren wird, immer ein größeres Problem ist als auf Bahnen mit vielen Hochgeschwindigkeits-Passagen.

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