• 01.02.2006 12:35

  • von Fabian Hust

Die "Tankaffäre" und ihre Folgen

Technikdirektor Geoffrey Willis erklärt, wie man vergangenes Jahr in die "Tankaffäre" rutschte und welche Folgen diese für das Auto und das Team hatte

(Motorsport-Total.com) - Für viel Wirbel sorgte im vergangenen Jahr das BAR-Honda-Team in Imola, als beide Autos nach dem Rennen disqualifiziert wurden und das Team für weitere zwei Rennen gesperrt wurde, weil die Kommissäre im Auto einen Zusatztank entdeckten, dessen Inhalt Team als Zusatzgewicht betrachtete, womit das Auto untergewichtig wurde, wenn der Tank leer gefahren wurde.

Titel-Bild zur News: Geoffrey Willis

Willis erklärt, wie es zu der Disqualifikation und Rennsperre kommen konnte

Bis heute beteuert der Rennstall, aus dem mit diesem Jahr das Honda Racing F1 Team geworden ist, seine Unschuld. Nach Aussage von Technikdirektor Geoffrey Willis habe man damals den Zusatztank installiert, weil man Probleme mit der Hochdruck-Benzinpumpe hatte: "Wir mussten immer sechs Kilogramm Benzin als Restmenge an Bord haben, um den Benzindruck aufrecht zu halten und keine Aussetzer zu produzieren, die dann den Motor angreifen", wird der Brite von der 'motorsport aktuell' zitiert.#w1#

Als man sich gezwungen war, diesen recht großen Zusatztank im Auto zu installieren, schlussfolgerte man im Team fatalerweise falsch: "Wir dachten, dann können wir diese sechs Kilo ja auch gleich als Ballastgewicht mit ins Fahrzeugkonzept einplanen. Da hat sich keiner von uns was dabei gedacht. Es erschien uns logisch."

Logisch erschien es aber auch dem Automobilweltverband FIA, das Team für sein Handeln hart zu bestrafen, denn laut Reglement sind bewegliche Zusatzgewichte verboten. Der Grund hierfür ist eigentlich verständlich, denn es wäre ansonsten nicht sicher gestellt, dass das Auto zu keinem Zeitpunkt untergewichtig unterwegs ist. Theoretisch hätte BAR-Honda während des Rennens auch den Zusatztank nutzen können und wäre so bis zum nächsten Tankstopp untergewichtig unterwegs gewesen.

Willis zeigte sich damals ob der "drakonischen" Strafe überrascht. "Wir mussten unseren Tank so umkonstruieren, dass die Pumpe mit weniger als einem Kilogramm Benzin auskommt", so Willis, der versichert, dass das Team durch die Affäre noch enger zusammengewachsen ist, da es keine hausinternen Schuldzuweisungen gegeben hat.