• 06.07.2005 17:46

Die "Silberpfeile" wollen den Heimsieg

Das anstehende Rennen in Silverstone ist McLarens Heimspiel und soll den Kampf um die Weltmeisterschaft wieder offener gestalten

(Motorsport-Total.com) - Zum elften Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005 nach Silverstone reist das McLaren-Mercedes-Team mit einer äußerst positiven Grundstimmung. Ohne die Strafversetzung um zehn Startplätze wäre Kimi Räikkönen in Magny-Cours ein Siegeskandidat gewesen. So aber musste er sich mit Rang zwei hinter Fernando Alonso begnügen. Nichtsdestotrotz möchten der Finne und sein Stallgefährte Juan-Pablo Montoya zeigen, dass die "Silberpfeile" den Rückstand in der WM-Wertung auf Renault wieder verkürzen können.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya (McLaren-Mercedes MP4-20)

Auch Juan-Pablo Montoya träumt von einem "Topergebnis" in Silverstone

Der Grand Prix in Silverstone ist für das Team McLaren Mercedes zudem ein Heimrennen und das Team nutzt diese Strecke oft zum Testen. Hier gewannen McLaren-Fahrer zehn der bisher 38 Rennen, darunter David Coulthard 1999 und 2000 (Doppelsieg vor Mika Häkkinen) sowie Mika Häkkinen 2001.#w1#

"Der Grand Prix in Silverstone hat mir immer Spaß gemacht", erklärte Räikkönen. "Es ist toll hier zu fahren und die Rennen sind meistens spannend. Hoffentlich ist das auch in diesem Jahr so. Ich will auf dem Podium eine Stufe weiter oben stehen als 2004. Damals wurde ich nach der Pole Position Zweiter. Hier gibt es einige der schönsten Kurven der Saison. Zum Beispiel 'Copse', die erste Kurve nach Start und Ziel. Sie ist eine der schnellsten Kurven in der Formel 1. Hier fährst du Vollgas mit über 265 km/h. Dabei kann man sie nicht einmal richtig einsehen."

Räikkönen und Montoya wollen für Feierstimmung sorgen

"Danach kommen 'Maggots', 'Beckett' und 'Chapel', eine Reihe von S-Kurven, die zu den schönsten auf allen Grand-Prix-Rennstrecken gehören", so der Finne weiter. "Hier können die Zuschauer Formel-1-Autos in toller Aktion erleben. Die Richtungswechsel erfolgen sehr schnell, dabei springen die Autos über die Kerbs. An dieser Stelle spielen die Aerodynamik und die Balance eine besonders wichtige Rolle, denn nur wer hier schnell durchkommt, erzielt auch eine gute Rundenzeit."

Juan-Pablo Montoya, der noch kein Rennen für sein neues Team gewinnen konnte, freut sich ebenfalls auf das Gastspiel in Silverstone. "Der MP4-20 ist stark und schnell und Silverstone sollte unserem Auto liegen", erklärte. "In diesem Jahr ist Silverstone für mich erstmals das Heimrennen von McLaren-Mercedes und ich will hier endlich das lang ersehnte Topergebnis einfahren. Wir erwarten viele Zuschauer aus unserem Werk in Woking und wir wollen ihnen einen Grund zum Feiern geben."

Auch für den Kolumbianer ist die Anlage "eine tolle Herausforderung", wir er erklärte. "Hier musst du mit dem Auto immer wieder bei hohem Tempo ans Limit gehen. Auf den drei langen Geraden und in den schnellen, fließenden Kurven brauchen wir viel Motorleistung. Gleichzeitig benötigen wir in den langsameren Kurven im hinteren Teil der Strecke, wo der Grip nicht hoch gut ist, gute Traktion. Wir fahren hier mit vergleichsweise wenig Abtrieb. In Silverstone kann man relativ gut überholen. Die besten Möglichkeiten dazu gibt es beim Anbremsen von 'Stowe' sowie in den Kurven 'Vale' und 'Club'."

Das dritte Auto am Freitag wird, wie schon in Magny-Cours, Testfahrer Pedro de la Rosa steuern. "Die Aerodynamik spielt in Silverstone eine Schlüsselrolle. Außerdem brauchen wir eine sehr gute Balance und viel Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten und Grip in den langsameren Kurven im letzten Sektor der Strecke", so der Spanier. "Ähnlich wie in Magny-Cours ist der Reifenverschleiß in Silverstone hoch. Das liegt an dem hohen Renntempo und am Streckenbelag. Wir haben beim Testen vor fünf Wochen jede Menge Daten dazu gesammelt und sind darauf gut eingestellt."

Klare Vorgabe für Silverstone: ein Sieg

"Kimi und Juan-Pablo waren in Magny-Cours beide vergleichbar schnell unterwegs. Der MP4-20 hat das Potenzial, auch beim McLaren-Heimrennen in Silverstone um den Sieg mitzukämpfen", gab sich McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erwartungsvoll. "Bei unserem Vorbereitungsprogramm für den Britischen Grand Prix haben wir auch in Silverstone ausgiebig getestet. Wir haben dabei für die Abstimmung und die Michelin-Reifenmischung eine Vorauswahl getroffen."

"Silverstone ist ein Klassiker im Formel-1-Kalender und für unser Team vor dem Grand Prix von Deutschland am 24. Juli eines von zwei aufeinander folgenden Heimrennen", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Unsere letzten Tests dort verliefen gut und die Resultate sahen viel versprechend aus. Wie immer in Silverstone kann allerdings das Wetter für Überraschungen sorgen, wobei Regen dort keine ist. Mit dem Start der zweiten Saisonhälfte will unsere ganze Mannschaft das Potenzial, das in Technik, Fahrer und Mannschaft steckt, noch weiter in gute Resultate umsetzen."

"Wir haben die Möglichkeiten, Rennen zu gewinnen, wie Kimis drei Siege bei seinen letzten fünf Starts gezeigt haben und Juan-Pablo kann ganz vorne fahren, das hat er bei seinen letzten beiden Rennen in Montreal und Magny-Cours bewiesen, auch wenn er letztlich disqualifiziert wurde, bzw. mit einem Problem in der Hydraulik ausschied", fuhr er fort. "Die nächsten drei Wochen mit drei Grands Prix werden die wohl intensivsten Belastungen für die Formel-1-Teams mit sich bringen und auch deshalb kann es Verschiebungen bei Konkurrenzfähigkeit und Tabellenstand geben."