Die "Silberpfeile" stutzten sich in Melbourne selbst
Für McLaren-Mercedes war in Australien mehr als ein zweiter Platz drin, dennoch ist man glücklich, denn das Auto erwies sich als siegfähig
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team erlebte im Albert Park von Melbourne ein turbulentes Rennen. Juan-Pablo Montoya leistete sich schon auf dem Weg zur Startaufstellung in Aufwärmrunde einen Dreher, schied dann später nach einem Fahrfehler aus, als er in der Kurve vor Start und Ziel wie Michael Schumacher neben die Strecke geriet, was die Elektronik des Autos beschädigte.

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Juan-Pablo Montoya vor Jenson Button - keiner der beiden sah das Ziel
Teamkollege Kimi Räikkönen bremste sich unterdessen einen Vorderreifen platt, was zu Vibrationen führte, die die Frontpartie seines Autos beschädigten, was zu chronischem Untersteuern führte, weswegen er sich beim Boxenstopp eine neue Frontpartie montieren ließ. Am Ende reichte es dem Finnen zum zweiten Platz.#w1#
Kimi Räikkönen: "Obwohl ich nicht gewonnen habe, bin ich wirklich zufrieden, da wir nun ein Paket haben, das auf einem Level mit den Renault ist, was wir meiner Meinung nach heute gezeigt haben. Das Rennen war ziemlich hektisch. Ich hatte einen guten Kampf mit Juan-Pablo am Start, aber als ich Jenson überholte, bremste ich mir meinen vorderen rechten Reifen platt, was ein paar Vibrationen verursachte."
"Ich war jedoch immer noch in der Lage, voll zu fahren und mit Fernando mitzuhalten, aber dann riss plötzlich die Endplatte auf der rechten Seite meines Frontflügels wegen der Vibrationen. Das Ergebnis war, dass ich starkes Untersteuern hatte und viel Zeit auf Fernando verlor. Zum Glück ging 21 Runden vor Rennende das Safety Car auf die Strecke, was uns genügend Zeit gab, um an die Box zu gehen und den Frontflügel auszutauschen."
"Ich machte wirklich Druck, aber in der letzten Safety Car-Phase lag ein Auto von Midland zwischen Fernando und mir, was bedeutete, dass ich nicht in der Lage war, dicht an ihn heranzukommen, um es zu versuchen. Dies war ein Rennen zum Genießen und ich kann Imola nicht erwarten. Das Team hat definitiv große Fortschritte mit dem Gesamtpaket gemacht."
Juan-Pablo Montoya: "In diesem Rennen war heute eine Menge los. Als wir uns auf der Startaufstellung einreiten, machte ich einen Fehler und drehte das Auto. Zum Glück wurde der Start abgebrochen und ich war in der Lage, meine ursprüngliche Startposition auf dem fünften Rang einzunehmen. Während der Safety Car-Phase hatte ich einen weiteren Dreher, der mich zwei Positionen kostete."
"Alles in allem empfand ich es heute als ziemlich herausfordernd, Haftung in die Reifen zu bekommen und die vier Safety Car-Phasen haben dies nicht einfacher gemacht. Ich denke, dass ich heute auf das Podium hätte kommen können, aber als ich intensiv Druck machte, um an Ralf vorbei zu kommen, berührte ich den Randstein auf der Start- und Zielgeraden, kam auf eine Bodenwelle, konnte das Auto jedoch abfangen."
"Leider hat der Aufschlag jedoch das Standardsystem aktiviert, das den Motor abschaltete und das war das Ende meines Rennens. Es ist wirklich schade, denn unser Paket hat sich das ganze Wochenende über fantastisch angefühlt. Wir können in den Beginn der Europa-Saison definitiv mit jeder Menge Zuversicht gehen."
Teamchef Ron Dennis: "Der Anfangsteil des Rennens war aufregend und als Kimi an Button vorbeikam, hatte er den Speed, um Fernando zu schnappen. Juan-Pablos Ausfall wurde durch die Aktivierung des Sicherheitssystems des Motors verursacht, nachdem ihn ein heftiger Einschlag auf den Randstein klarerweise den dritten Platz gekostet hat."
"Kimis Rennen wurde durch einen flach gebremsten Reifen behindert, den er sich zuzog, als er an Button vorbeiging, was schwere Vibrationen verursachte, die dazu führten, dass die Endplatte rechts vorne am Frontflügel kaputtging. Gegen Ende des Rennens nutzten wir die Gunst der Stunde, als das Safety Car auf die Strecke ging, und wechselten die Nase, was Kimi die Möglichkeit gab, die Lücke auf Fernando zu schließen."
"Es war auch enttäuschend, dass sowohl Kimi als auch Juan-Pablo bei zwei der Neustart hinter langsameren Autos hingen, aber schlussendlich haben wir den Speed, um Rennen zu gewinnen. Hinzu kommt, dass unser Punkterückstand im vergangenen Jahr beträchtlich größer war. Als Team freuen wir uns nun darauf, nach Europa zurückzukehren und den Kampf fortzusetzen."
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Kimi hat alles gegeben. Leider wurde er durch einen flach gebremsten Reifen und ein beschädigtes Teil am Frontflügel behindert. Als die Nase erst einmal gewechselt war, demonstrierte er guten Speed."
"Juan-Pablo berührte einen Randstein zu hart, was seinen Ausfall verursacht hat. Unser technisches Paket ist sowohl in Bezug auf den Speed als auch die Zuverlässigkeit auf einem guten Niveau. Nun müssen wir unsere Leistung während den kommenden Rennen weiter verbessern."

