• 18.12.2007 12:23

Die Silberpfeile blasen zum Angriff!

Mit den zwei Youngsters Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen will McLaren-Mercedes 2008 das nachholen, was 2007 knapp versäumt wurde

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit Youngster Lewis Hamilton und dem neuen "Fliegenden Finnen" Heikki Kovalainen will McLaren-Mercedes 2008 den Sorgen dieses Jahres davonfahren: "Wir wollen die beiden WM-Titel holen, die das Team in diesem Jahr verpasst hat", kündigt Vizeweltmeister Hamilton selbstbewusst an. "Ich denke, wir haben noch eine größere Chance als in diesem Jahr. Ich lerne aus meinen Fehlern, deshalb werden wir uns weiterentwickeln. Mit meiner Erfahrung aus dem ersten Jahr werde ich sicher eine größere Rolle dabei spielen, das Auto nach vorne zu bringen. Das wird eine neue Herausforderung."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

McLaren-Mercedes hat für 2008 eine der jüngsten Fahrerpaarungen engagiert

2007 hatte der beste Neueinsteiger der Formel-1-Geschichte den greifbar nahen WM-Triumph durch Fahrfehler in den letzten beiden Rennen noch an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen verloren. Dessen Landsmann Heikki Kovalainen ist seit vorigem Freitag jetzt der neue Teamkollege des erst 22-jährigen Briten. Und anders als Ex-Weltmeister Fernando Alonso, für den Kovalainen seinen Platz bei Renault räumte, hat der 26-Jährige überhaupt keine Bedenken, dass Hamilton als "Ziehsohn" von McLaren-Teamchef Ron Dennis teamintern bevorzugt werden könnte: "Nein, auf keinen Fall, weil McLaren seine Fahrer immer gleich behandelt", sagte Kovalainen. "Sie haben das früher so gemacht und sie haben das auch in diesem Jahr so gemacht. Das ist ihre Art, zu arbeiten."#w1#

Keine Sorgen trotz Alonso und Piquet jun.

Der Finne aus Suomussalmi hatte sich in den Wochen seit dem Saisonende auch überhaupt keine Sorgen gemacht, dass er durch die sich anbahnende Alonso-Rückkehr und die Beförderung von Nelson Piquet jun. bei Renault nach seiner Debütsaison vielleicht wieder aus der Formel 1 herausfallen könnte: "Nein, niemals. Ich hatte immer einen Vertrag", sagte er. "Wir hatten immer alles unter Kontrolle. Mein Management hat einen guten Job gemacht. Als Renault dann Fernando Alonso als neuen Fahrer bekannt gegeben hat, haben wir angefangen, uns bei McLaren-Mercedes umzuschauen."

"Wir hatten immer alles unter Kontrolle." Heikki Kovalainen

Dass er bei den Silberpfeilen die finnische Tradition mit Mika Häkkinen und Räikkönen fortsetzt, ist ihm dabei weniger wichtig: "Diese beiden sind dort sehr gut gefahren. Aber ich muss meine eigene Karriere pflegen, meine eigenen Kontakte und Beziehungen aufbauen. Das will ich alleine machen", erklärte Kovalainen. "Ich habe bislang noch nicht mit Mika oder Kimi gesprochen. Wenn ich mal die Gelegenheit bekomme, werde ich das aber vielleicht tun."

Wichtiger ist für ihn die Chance, in einem Topteam arbeiten zu dürfen: "Es wird eine große Herausforderung für mich und ich kann es kaum erwarten, das Auto zu fahren", sagte Kovalainen, der voraussichtlich in der zweiten Januar-Woche erstmals im Silberpfeil sitzen wird.

Durchbruch beim Race of Champions

Fit gehalten hat er sich am vorigen Wochenende beim Race of Champions in London. 2004 hatte er bei dieser Veranstaltung erstmals auf sich aufmerksam gemacht, als er im Halbfinale erst Michael Schumacher und im Finale dann Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb besiegte. 2005 wurde er in der GP2-Serie Zweiter hinter Nico Rosberg. Es folgte ein Jahr als Testfahrer bei Renault und 2007 die erste Saison als Stammfahrer, in der er nach leichten Anlaufschwierigkeiten den Italiener Giancarlo Fisichella klar dominierte.

"Danach werden wir sehen. Ich will versuchen, wettbewerbsfähig zu sein." Heikki Kovalainen

Hohe Ziele für seine erste Saison im Silberpfeil will sich Kovalainen noch nicht setzen: "Zuerst einmal will ich mich so gut wie möglich auf mein erstes Rennen vorbereiten. Danach werden wir sehen. Ich will versuchen, wettbewerbsfähig zu sein", sagte der Blondschopf, der so schnell wie möglich eine Beziehung zu seinem neuen Team aufbauen will. Deutsch lernen für Mercedes-Sportchef Norbert Haug steht dabei nicht auf dem Programm. "Nein", sagte er mit einem Schmunzeln: "Ich denke, er spricht besser Finnisch."