Die Mehrheitenregelung in der FOTA
In der Formula One Teams Association gibt es eine zweigeteilte Mehrheitenregelung: 100 Prozent für sofortige, 70 für langfristige Änderungen
(Motorsport-Total.com) - Über die am Donnerstag in Monza konstituierte Formula One Teams Association (FOTA) ist schon so manche Information durchgesickert, doch über die Art und Weise, wie in Zukunft Entscheidungen getroffen sollen werden, war bisher wenig bekannt. Heute ist auch dieses Detail endlich an die Öffentlichkeit gedrungen.

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Ross Brawn, Martin Whitmarsh und Ron Dennis nach einem FOTA-Meeting
Die zunächst vermutete Notwendigkeit einer 70-Prozent-Mehrheit für eine Beschlussfassung ist nur zum Teil richtig: "Die Regeln können mit Einstimmigkeit kurzfristig geändert werden, aber mit einer 18-monatigen Ankündigungsfrist reicht eine 70-Prozent-Mehrheit", erklärte McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis im Rahmen einer Pressekonferenz. "Daher glaube ich, dass die Teams viel kooperativer sein und die Interessen der Formel 1 in den Vordergrund stellen werden."#w1#
Für die Formel 1 ist die 70-Prozent-Regelung ein großer Fortschritt, denn bisher war es so, dass ein Team die meisten Änderungen mit einem Veto blockieren konnte. Das ist nun Vergangenheit: "Es gab eine Zeit, in der man nichts entscheiden konnte, weil es viele Meinungen gab, aber kein gemeinsamer Nenner gefunden wurde. Dass das jetzt anders ist, finde ich sehr positiv", unterstrich Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Bei der FOTA handelt es sich um eine Interessensvertretung der Formel-1-Teams. Hinsichtlich der Mehrheitenregelung ist anzumerken, dass die FOTA in ihren Gremien logischerweise nur über Regelvorschläge abstimmen kann, denn dass offizielle Ratifizieren von neuen Reglements obliegt natürlich weiterhin der FIA. Das letzte Wort wird also weiterhin das World-Council des Automobilweltverbandes haben.

