• 24.06.2009 17:18

Die Köpfe im Formel-1-Streit

Max Mosley, Luca di Montezemolo und Bernie Ecclestone: Die drei Köpfe im Machtkampf der Formel 1 näher vorgestellt

(Motorsport-Total.com/SID) - Die drohende Spaltung der Formel 1 ist in letzter Miniute doch noch abgewendet worden. In der Nacht zum heutigen Mittwoch haben FIA-Präsident Max Mosley, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo als Chef der Teamvereinigung FOTA sowie Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone als Vermittler in langen Gesprächen doch noch eine Einigung gefunden. Wir stellen die drei Köpfe im Machtkampf der Formel 1 vor:

Titel-Bild zur News:

Bernie Ecclestone und Max Mosley haben sich mit der FOTA doch noch geeinigt

Der Brite wollte als Chef des Automobil-Weltverbandes FIA für die Formel-1-Saison 2010 unter anderem eine Budget-Obergrenze von 45 Millionen Euro durchdrücken. Der 69-Jährige hat bereits in den letzten Jahren die Teams immer wieder mit seinem teilweise diktatorischen Führungsstil fast zur Weißglut getrieben, jetzt dankte er ab.#w1#

Mosley war in der Formel 1 Gründer und Teamchef von March (1969 bis 1977). Danach war er zunächst Präsident der damaligen Teamvereinigung FOCA, bevor er 1993 zum FIA-Chef gewählt wurde. 2004 kündigte er zwar seinen Rücktritt an, stellte sich dann aber 2005 doch erfolgreich zur Wiederwahl.

Nach der Sex-Affäre 2008 musste sich Mosley vor der Generalversammlung der FIA der Vertrauensfrage stellen, wurde aber trotz des Widerstands vieler großer Mitgliedsverbände mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt. Zunächst wollte er sich entgegen einer ursprünglichen Ankündigung im Herbst 2009 erneut zur Wahl stellen, worauf er jetzt verzichtete.

Luca di Montezemolo (FOTA-Chef):

Luca di Montezemolo (Präsident)

Luca di Montezemolo führt die FOTA seit ihrer Gründung im September an Zoom

Der Ferrari-Präsident ist als FOTA-Chef eine treibende Kraft in der Teamvereinigung. Der 61 Jahre alte Italiener, der 1973 als Assistent von Enzo Ferrari und späterer Teamchef erstmals mit der Formel 1 in Berührung kam, kämpft seit Jahren verbissen gegen Mosley und dessen Regelpläne. Im Mai zog Ferrari sogar in Paris vor ein ordentliches Gericht, um die Regeländerungen für 2010 zu stoppen, wurde aber abgewiesen. Jetzt hatte die FOTA mit der Drohung einer eigenen Rennserie doch noch Erfolg.

Der Spross einer Adelsfamilie aus dem Piemont brachte Italien 1990 die Fußball-WM und später - schon als Ferrari-Chef - Michael Schumacher. Seit 2004 ist Montezemolo auch Aufsichtsratschef von Fiat und damit einer der einflussreichsten Manager Italiens.

In der im September 2008 gegründeten FOTA ziehen unter seiner Führung erstmals in der Formel 1 die Automobilhersteller BMW, Ferrari, Mercedes, Renault und Toyota sowie die Teams Brawn, Red Bull und Toro Rosso an einem Strang. Sie kämpfen für klare Regeln, Transparenz und Kostensenkungen und haben ihre Ziele jetzt erreicht.

Bernie Ecclestone (Formel-1-Promoter):

Bernard Charles Ecclestone, besser bekannt als "Bernie", hat nach seiner Zeit als Besitzer des Brabham-Teams die Formel 1 zu einem gigantischen Wirtschaftsunternehmen und sich selbst zu einem reichen Mann gemacht. Den Grundstein legte er 1978, als er sich exklusiv alle Fernseh- und Werberechte am Formel-1-Zirkus sicherte.

Der 78 Jahre alte und nur 1,58 Meter große Engländer entscheidet seitdem über Wohl und Wehe der Formel 1, lange Zeit erfolgreich. Auch nach dem Verkauf der Rechte an die Kirch-Gruppe, nach deren Zusammenbruch zunächst die Banken und später die Holding CVC die Rechte übernahmen, blieb "Big Bernie" der Manager der Königsklasse und handelt noch immer die Verträge mit Fernsehanstalten, Sponsoren und Rennstrecken aus.

Durch die jetzt gefundene Einigung ist Ecclestones Lebenswerk, für das er immer noch arbeitet, "weil ich es genieße, nicht, weil ich es muss", gerettet. Möglicherweise hat er seinen Freund Max Mosley zum Abschied geraten.

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