• 11.06.2011 17:46

  • von Fabian Hust

Die Formel 1: Die Königsklasse der Technik?

Wenn es darum geht, wie groß der Einfluss der Technik auf die Ergebnisse in der Formel 1 sein darf, scheiden sich die Geister

(Motorsport-Total.com) - Fahrhilfen wie Traktionskontrolle oder Antiblockiersystem gibt es in der Formel 1 zwar nicht, dennoch spielt die Technik zweifelsohne eine gewaltige Rolle. Ohne ein Auto mit ausgereifter Aerodynamik, starkem Motor und funktionierendem Fahrwerk kann kein Pilot Rennen gewinnen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Ohne den Computer geht es in der Formel 1 nicht - ohne den Fahrer aber auch nicht

Die Frage, die sich Fans immer wieder stellen: Wie groß ist der Einfluss eines Fahrers eigentlich noch? "Die größte Stärke der Formel 1 ist gleichzeitig auch eine ihrer Schwächen", gesteht Mike Gascoyne, Technischer Direktor des Lotus-Teams.

"Ihre Stärke ist, dass wir alle Konstrukteure sein müssen, als Ergebnis hat man eine fantastische Teamidentität. Aber das bedeutet zwangsläufig, dass jemand besser sein wird als die anderen, und dieses Auto wird gewinnen. Die Stärke ist also gleichzeitig eine Schwäche."

Doch welchen Unterschied kann heute noch ein guter Fahrer machen? "Meiner Meinung nach sind die Unterschiede zwischen den Fahrern viel kleiner als die Unterschiede zwischen den Autos", so der Brite weiter. "Man muss sehr vorsichtig sein, wenn man dies verändern möchte. Man möchte keine falsche Formel auf die Beine stellen. Die Formel 1 soll sich um Vortrefflichkeit drehen, sowohl was die Fahrer als auch die Ingenieure betrifft, die hinter den Autos stehen."

Nick Heidfeld ist dennoch dafür, etwas mehr für Ausgeglichenheit zu sorgen: "Es muss etwas mehr Ähnlichkeit geben, was das Budget, die Ressourcen und die Anzahl an Leuten betrifft. So haben die kleineren Teams eine Chance, weiter vorne in die Startaufstellung zu kommen."

"Das ist jedoch schwierig zu kontrollieren, denn die großen Unternehmen wie Mercedes können womöglich immer noch Dinge unternehmen, um sich ihre Vorteile zu verschaffen. Wir sind nicht nur die Fahrer, die auf der Strecke kämpfen, in dem Sport dreht es sich auch um die Ingenieure, die zuhause in den Fabriken kämpfen."

Heikki Kovalainen, der im Lotus derzeit hinterher fährt, sieht keinen Handlungsbedarf: "Die im Moment bestehende Balance ist in Ordnung. Es macht Spaß, die Auto zu fahren. Man möchte einfach das Auto mit der größten Haftung haben. Auch der Fahrer muss immer noch seinen Input abliefern."