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  • 24.11.2011 20:15

  • von Stefan Ziegler

Die Brasilianer in Brasilien: Ayrton Senna ist omnipräsent

Rubens Barrichello, Felipe Massa und Bruno Senna schwärmen von ihrem Heimevent und sprechen über das besondere Erbe des großen Ayrton Senna

(Motorsport-Total.com) - Die brasilianischen Rennfahrer in der Formel 1 haben seit jeher eine besondere Verbindung zum Grand Prix in Interlagos. Auf der berühmten Strecke von Sao Paulo versetzte schon Ayrton Senna seine Fans in Verzückung, doch seither warten die leidenschaftlichen Zuschauer am Autodromo Jose Carlos Pace auf einen weiteren Weltmeister aus ihrem Land. Die Begeisterung ist aber ungebrochen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Rubens Barrichello, Bruno Senna

Drei Lokalmatadoren: Bruno Senna, Rubens Barrichello und Felipe Massa

Und was bedeutet den Formel-1-Piloten ein Rennstart vor heimischem Publikum? Barrichello kann sich ein Grinsen nicht verkneifen und antwortet: "Danach werde ich in jedem Jahr befragt. Es wird immer besser. Den Leuten ist bekannt, dass ich 20 Jahre meines Lebens just auf der anderen Seite der Straße gelebt habe. Ich kenne quasi jeden hier", hält der 39-jährige Formel-1-Routinier fest.

"Nach Interlagos zu reisen, bringt eine Menge Emotionen mit sich. Du schürst automatisch gewisse Hoffnungen, auch wenn du kein konkurrenzfähiges Auto hast. Natürlich träumst du auch davon. Mein Traum lautet an diesem Wochenende, das Auto in die Punkte zu fahren und die für mich bestmögliche Endposition zu erreichen", sagt Barrichello, der sein Heimrennen bisher niemals gewinnen konnte.

Anders sein großes Vorbild, Ayrton Senna, der gleich zweimal in Sao Paulo erfolgreich war. "Ayrton ist noch immer ein großes Gesprächsthema", merkt Barrichello an. "Nun erinnern wir an seine drei WM-Titel, also ist es etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr stolz darauf, hier ein paar Mal an seiner Seite angetreten zu sein." An die Erfolge seines Landsmanns kam Barrichello allerdings nicht heran.


Fotos: Großer Preis von Brasilien


Das Heimpublikum als zusätzlicher Antrieb

"Für uns ist es trotzdem ein großartiges Gefühl, wenn die Menge unsere Namen ruft. Das zu hören, zu spüren, verschafft mir den Eindruck, dass Ayrton mit dabei ist", schwärmt der Williams-Pilot. Felipe Massa teilt diese Begeisterung: "Es ist ein sehr wichtiges Rennen für uns. Dieser Grand Prix ist für uns Brasilianer wie eine Meisterschaft. Fährst du zuhause, ist es einfach eine ganz andere Sache."

"Du hast die Extraleistung durch die Fans, was eine Hilfe ist. Wir geben natürlich unser Bestes und ich möchte auf das Podest fahren", kündigt der Ferrari-Fahrer an. "Der erste Platz wäre fantastisch, doch ich will in diesem Rennen auf jeden Fall mein bestes Ergebnis in diesem Jahr einfahren. Ich freue mich darüber, hier in Sao Paulo bereits zwei Siege eingefahren zu haben", gibt Massa zu Protokoll.

"Fährst du zuhause, ist es einfach eine ganz andere Sache." Felipe Massa

¿pbvin|512|4263||0|1pb¿Der 30-Jährige hat ebenfalls beste Erinnerungen an Interlagos: "Hier begann meine Karriere", meint Massa. "Auf der anderen Seite der Mauer, wie wir immer zu sagen pflegen, liegt die Kartstrecke. Als ich 16 Jahre alt war, wechselte ich auf diese Seite der Mauer und begann auf dieser Strecke meine Karriere. Für uns alle ist dieser Kurs etwas Besonderes", sagt der langjährige Formel-1-Pilot.

Die Legende von Ayrton Senna lebt weiter

"Es ist ein großartiges Gefühl, hier in der Formel 1 anzutreten. Als Kind kam ich immer hierher, um Ayrton und Nelson (Piquet sen.; Anm. d. Red.) zuzusehen. Ich freue mich jetzt auf ein weiteres starkes Wochenende und denke zu einhundert Prozent an dieses Rennen. Nach dem Sonntag nehmen wir dann Kurs auf das neue Jahr. Hoffentlich wird es besser als diese Saison", erklärt Massa.

Der jüngste im brasilianischen Bunde, Bruno Senna, zeigt sich vor dem Trainingsauftakt in Sao Paulo "sehr aufgeregt", wie er selbst sagt. "Ich trete zum zweiten Mal in Brasilien an, habe aber erstmals ein konkurrenzfähiges Auto. Es dürfte also ein interessantes Wochenende werden. Der Druck ist groß, doch das ist ebenfalls recht spannend." Speziell, wo der große Ayrton nun wieder sehr präsent ist.

"Der Druck ist groß, doch das ist recht spannend." Bruno Senna

"Der Film hat den Leuten den Spirit von Ayrton wieder in Erinnerung gerufen", erläutert Senna in Bezug auf den Kinofilm über seinen Onkel. "Ich werde immer wieder auf diese Bilder angesprochen, weil alle sehr berührt davon sind. Aus meiner Sicht heraus hat sich aber nichts verändert. Ich habe einen gewissen Druck und das wird sich auch nicht verändern", meint der Renault-Rennfahrer.