• 15.09.2011 10:33

Di Resta: Punkte dank "aggressiver Strategie"

Paul di Resta im Interview: Wieso Force India auf schnellen Strecken schwächelt und wie er mit einer aggressiven Strategie vier Punkte holte

(Motorsport-Total.com) - Seit vier Rennen war Force India im Endergebnis nie schlechter als Achter - Beweis genug, dass der Rennstall im Aufwind ist. In Monza sorgte Paul di Resta mit einem starken achten Platz für weitere WM-Punkte, dabei ging man mit ungünstigen Vorzeichen in das Renn-Wochenende auf dem High-Speed-Kurs in Monza. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren funktioniert der Force-India-Bolide mit viel Abtrieb besser als mit wenig Abtrieb. Im Interview spricht di Resta über die neue Philosophie, die aggressive Strategie in Monza und wieso man das Maximum herausgeholt hat.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta zeigt sich mit der Leistung in Monza sehr zufrieden

Frage: "Paul, in Monza bist du zum zweiten Mal in drei Rennen mit einer starken Leistung in die Punkte gefahren. Bist du zufrieden?"
Paul di Resta: "Das wichtigste ist, dass wir mit vier Punkten davongekommen sind, denn wir hatten an diesem Wochenende ganz allgemein ein paar Probleme mit der Performance des Autos. Man merkt, dass sich unsere Philosophie geändert hat - davon haben wir bei den Rennen davor profitiert, auf den Kursen mit mehr Abtrieb."

"Monza war schwierig und wir mussten ständig kämpfen. Einige Leute kamen nicht ins Ziel, aber wir wählten auch eine sehr aggressive Strategie bei den Reifen, kamen an einigen Leuten vorbei und holten vier Punkte. Wir haben Sauber in der Konstrukteurs-WM überholt. Sie hatten durch mechanische Defekte Pech, aber man muss ankommen, um es zu schaffen."

Frage: "Einige der Autos vor euch starteten auf Medium-Reifen, daher war ein guter Start wichtig. In Wahrheit hast du vom Crash in der ersten Kurve profitiert und nur die Ferrari-, Red-Bull- und McLaren-Boliden sowie ein Mercedes lagen vor dir."
Di Resta: "Ich kam beim Start an Senna vorbei und ich war mittendrin, wich dann aber nach links aus, weil sie mir keinen Platz ließen. Ich hatte keine andere Wahl, als die Schikane abzukürzen."

Frage: "Wie ging es dann weiter?"
Di Resta: "Einige Autos kamen sehr rasch an uns vorbei, weil sie eine gute Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden hatten. Wie ich gesagt habe, setzten wir auf eine sehr aggressive Strategie mit einem frühen Stopp - wir waren die ersten an der Box und wir stoppen auch beim zweiten Mal sehr früh und verlängerten somit unseren letzten Stint auf der harten Mischung. Ich denke, dass wir das bestmögliche Rennen fuhren."

Frage: "Über den Boxenfunk haben wir gehört, dass dich Senna im letzten Stint auf den weichen Reifen einholte. Hattest du noch genügend Performance in den Medium-Reifen?"
Di Resta: "Wir hatten geringe Reserven und es hat gereicht!"

Frage: "Wie schwierig war es, ein Setup zu finden, zumal in Monza so viel Gewicht auf dem Abtriebsniveau und auf der Übersetzung liegt und nun auch DRS eine Rolle gespielt hat?"
Di Resta: "Das hängt davon ab, wie gut man vorbereitet ist. Wir haben eigentlich über das Wochenende hinweg nicht so viel geändert. Bis zu einem gewissen Grad bist du dort, wo du bist. Einige Leute konzentrierten sich etwas mehr auf das Renn-Setup, wir haben uns etwas mehr auf das Qualifying und auf die Position auf der Strecke konzentriert."

"Wir änderten am Samstagmorgen ein paar Dinge und haben davon stark profitiert. Wir verbesserten unsere Performance bei den Longruns - und alles ist gut gegangen."

Frage: "Insgesamt also eine sehr zufriedenstellendes Wochenende?"
Di Resta: "Ja. In Spa waren wir in der ersten Kurve in einen Unfall verwickelt und holten dennoch mit einem beschädigten Auto beinahe einen Punkt, obwohl unsere Performance um fast eine Sekunde pro Runde beeinträchtigt war."