Di Resta: "Monza war ein Schock"

Paul di Resta war ob der Force-India-Schwäche in Monza überrascht, und möchte in Singapur nun ein anderes Bild bieten - Das Vorjahr macht Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick auf das vergangene Jahr sollte Mut machen: In Singapur feierte Paul di Resta 2012 als Vierter sein bestes Karriereergebnis. Ein Blick auf die jüngere Vergangenheit sollte allerdings weniger Euphorie verbreiten. In Monza fuhr Force India wieder einmal gnadenlos den Punkterängen hinterher. "Wir waren ein wenig überrascht, wo in Monza unser Speed im Vergleich zu den Vorjahren war. Es war ein Schock", resümiert di Resta den vorigen Grand Prix.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta erkennt beim Team eine Aufbruchstimmung Zoom

In Singapur soll nun alles besser werden. "Das Team steckt große Anstrengungen in dieses Wochenende. Wir hatten seitdem ziemlich detaillierte Debriefings. Alle Abteilungen bei uns arbeiten zusammen, um das Ergebnis vom Vorjahr zu wiederholen", stellt der Schotte die Bemühungen seines Teams heraus. "Wir versuchen, das Auto wieder dorthin zu bekommen, wo es vergangenes Jahr war, denn die Reifen sind ja die gleichen. Es ist die gleiche Konstruktion, also sollte sie auch gleich funktionieren."

Und da auch das Design des VJM06 nur eine Evolution statt einer Revolution sei, spricht für di Resta nichts gegen ein erneut gutes Ergebnis. Zumindest Punkte sollen im südostasiatischen Stadtstaat drin sein. "Wir wissen, dass auch die anderen einen Schritt nach vorne gemacht haben seit dem Vorjahr, aber wir versuchen um die letzten Plätze von Q3 zu kämpfen", verspricht er. Dies gelte auch für die restlichen sechs weiteren Rennen der Saison. "Das ist realistisch."

Ergebnisse wie Bahrain außer Reichweite

Starke Ergebnisse wie zu Saisonbeginn, als das Team von Vijay Mallya mehrfach am Podium kratzte, seien derzeit aber nicht möglich, glaubt der Schotte. "Aber das heißt nicht, dass ein Auto das Resultat nicht erreicht, wenn es mal in den Bereich kommt." Doch dafür muss es erst einmal wieder die vorderen Ränge erreichen. In Monza war dies bei weitem nicht der Fall. "Es war schon schwierig, Q1 zu überstehen. Am Ende bin ich 14. geworden. Das ist natürlich nicht der Platz, um den wir kämpfen wollen und sollten, wenn man sich die Form anschaut, die das Auto noch vor nicht allzu langer Zeit hatte."


Fotostrecke: Pressestimmen zum GP Italien

Und wenn es einmal nicht läuft, dann läuft es nicht. Auf der italienischen Hochgeschwindigkeitspiste musste der 27-Jährige sein Auto nach einem Unfall bereits in der ersten Runde abstellen. "Das war natürlich mein Fehler", zeigt sich di Resta reumütig. "Aber wenn man weiter vorne in der Startaufstellung steht, kommt man nicht in solche Probleme. Es ist das erste Mal, dass mir so ein Fehler unterlaufen ist. Es gab keine Möglichkeit, das zu vermeiden. Es wäre ein harter Tag geworden, aber das rechtfertigt nicht, was passiert ist."

In Singapur soll nun alles besser werden. "Wir hatten ein gutes Rennen im Vorjahr und sind normalerweise gut, wenn es um Reifenverschleiß geht", zählt er die Vorteile seines Teams auf. "Aber die Mischungen sind in diesem Jahr ein wenig mehr auf Sicherheit bedacht, was uns nicht in die Karten spielt." Dies hat sich vor allem in den Rennen seit dem Nürburgring gezeigt. Pünktlich mit den neuen Konstruktionen fiel das Team in ein Leistungsloch.

2014: Die Alternativen fehlen

"Das letzte Mal, als wir uns auf den alten Konstruktionen qualifiziert haben, waren wir Fünfter in Silverstone", hadert der Schotte ein wenig. "Das war mit Abstand das beste Qualifying-Balance-Resultat, seit ich in der Formel 1 bin. Und von einer Woche auf die andere hat sich das ziemlich dramatisch verändert", urteilt er über den Einbruch mit den neuen Reifen. Einen anderen Grund kann er sich nicht vorstellen.


Fotos: Force India, Großer Preis von Singapur, Pre-Events


Ob ihm dieser Einbruch die Tür zu einem besseren Team versperrt hat, mag wohl nur Spekulation sein, doch so langsam gehen dem ehemaligen DTM-Champion die Alternativen für die kommende Saison aus. "Mit der Zeit schließen sich immer mehr Türen, aber ich arbeite weiter", sagt er. "Ich habe noch sieben Rennen, in denen ich versuche, meinen besten Job abzuliefern." Denn will man wahrgenommen werden, muss man in der Formel 1 auch Leistung zeigen.

Sein aktuelles Team wird aber vermutlich am besten wissen, wozu der Brite in der Lage ist. Eine Verlängerung kann sich di Resta aber nicht nur aufgrund mangelnder Alternativen vorstellen. "Ich bin glücklich, hier zu sein", betont er. Dennoch gebe es für die kommende Saison noch nichts Konkretes zu vermelden. Erst einmal stünden für Force India andere Verhandlungen auf dem Plan - beispielsweise für neue Motoren. Doch di Resta hat Geduld. "Ich bin sicher, dass sie schon mit dem Management gesprochen haben", bleibt er gelassen.