• 27.03.2010 11:49

  • von Dieter Rencken

Di Grassi: "Deutlich besser als in Bahrain"

Timo Glocks Virgin-Teamkollege Lucas di Grassi spricht im Interview über die Steigerung seit Bahrain und die noch verbleibenden Probleme

(Motorsport-Total.com) - Lucas di Grassi belegte heute in Melbourne den drittletzten Platz, 0,593 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Timo Glock. Doch die Ergebnisse stehen für Virgin ohnehin noch nicht im Vordergrund, denn das Team von Richard Branson ist noch mit den Grundlagen beschäftigt - und die scheinen an diesem Wochenende schon viel besser zu funktionieren als beim Saisonauftakt, wie di Grassi im Interview mit 'Motorsport-Total.com' schildert.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi ist bei Virgin hinter Timo Glock die Nummer zwei im Team

Frage: "Lucas, fass doch mal bitte für deine deutschen Fans das bisherige Wochenende zusammen!"
Lucas di Grassi: "Fangen wir mal so an: Australien war deutlich besser für uns als Bahrain - weniger von der Performance her, aber im Sinne von wie das Team zusammenarbeitet. Alles funktioniert einfach ein bisschen besser. Mein Auto lief sehr gut. Ich hatte ein gutes erstes Training und konnte die Strecke lernen, denn ich fahre zum ersten Mal in Melbourne. Ich war als Renault-Testfahrer schon hier, bin aber noch nie selbst gefahren. Die Strecke ist nicht einfach zu lernen, hat viele Bodenwellen und schnelle Kurven."#w1#

"Die erste Session war okay. In der zweiten bin ich dann nicht wirklich viel gefahren, denn wir hatten ein Problem mit dem Getriebe. Das war aber bisher das einzige Problem an diesem Wochenende. Ansonsten war die zweite Session gut, auch von der Zeit und vom Setup her. Ich konnte attackieren. Im Qualifying war das leider ein bisschen anders, denn da war das Setup nicht perfekt. Das Auto war hart an der Grenze zum Übersteuern."

Frage: "War es wechselnd zwischen Über- und Untersteuern oder hat das Auto nur übersteuert?"
Di Grassi:. "Meistens hat es nur übersteuert. Es war sehr schwer zu fahren, denn jede noch so kleine Bewegung hat sich ausgewirkt. Also sind mir auf meiner schnellsten Runde zwei, drei Fehler unterlaufen. Und dann ist da noch diese kleine Sache mit dem Tank."

Frage: "Hat sich die Strecke stark verändert?"
Di Grassi: "Ich finde schon. Wir haben auch das Auto verändert, um da mitzukommen, und dabei haben wir uns glaube ich ein bisschen verschätzt. Wir sind also langsamer statt schneller geworden."


Fotos: Lucas di Grassi, Großer Preis von Australien


Frage: "Aber alles in allem trotzdem positiver als Bahrain?"
Di Grassi: "Zumindest beklage ich mich über Dinge, weil wir am Auto arbeiten und das Auto läuft und wir normale Veränderungen anbringen. In Bahrain sind wir ja schon nach zwei Runden meistens wieder stehen geblieben. Jetzt rührt sich was, wir arbeiten am Setup. Je mehr wir fahren, desto besser wird das Setup."

"Außerdem wird so auf kurz oder lang auch die Performance besser, denn Zuverlässigkeit und Performance gehen Hand in Hand. Außerdem ist mir in Barcelona aufgefallen, dass uns wellige Strecken nicht besonders gut liegen. Das war für uns ein größeres Problem als erwartet. Wir hatten einfach nicht so viel Zeit wie die anderen Teams, uns mit den Dämpfern zu beschäftigen. Je mehr Bodenwellen es also hat, desto schwieriger für uns."

Frage: "Das ist ein gutes Zeichen für Malaysia, nicht wahr?"
Di Grassi: "Ja, dort sollte es besser sein. Aber ich bin insgesamt wie gesagt recht zufrieden, wie es bisher gelaufen ist."