Der Druck steigt: Mercedes legt sich auf die Couch

Bei der schwierigen Mission WM-Titel überlässt Mercedes nichts dem Zufall und holt sich zur Unterstützung des Teams einen Seelenklempner an Bord

(Motorsport-Total.com) - Einen starken Motor im Heck, die fähigsten Ingenieure an den PCs, eine mächtige Teamführung und zwei der talentiertesten Fahrer - um sich dem Kampf um den WM-Titel in der Formel 1 zu stellen, hat Mercedes nichts unversucht gelassen und ist vier Jahre nach dem Wiedereinstieg als Werksteam endlich an der Spitze der Königsklasse angekommen. Um dem Druck, unter dem man als gejagtes Team zwangsläufig steht, standhalten zu können, soll nun sogar ein Nervenarzt dem Team unter die Arme greifen, wie 'The Telegraph' berichtet.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Toto Wolff

Hoch motiviert: Mercedes bekommt jetzt auch mentale Unterstützung Zoom

Dabei geht es jedoch weniger um die Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die in ihrem Duell um die WM-Führung bisher noch recht gut zurechtkommen. Der neuseeländische Sport-Psychologe Ceri Evans soll sich eher Mechanikern und Teammitgliedern widmen und deren Abläufe optimieren. Evans arbeitete bereits mit den Rugby-Spielern der "All Blacks", der Nationalmannschaft Neuseelands, zusammen und entwickelte dort Motivations- und Verarbeitungstechniken, die jetzt auch dem Motorsport-Personal dienlich sein sollen. Es wird berichtet, dass sein Arbeitsumfang auch die Anwesenheit bei den Rennen und die Beobachtung der Vorgänge in der Mercedes-Garage umfasst.

Mentale Unterstützung ist kein Novum im Fahrerlager. So gab beispielweise schon Romain Grosjean offen zu, dass er sich nach der schweren Phase 2012, in der er von Kollegen und Presse als "Crash-Kid" kritisiert wurde, psychologische Hilfe geholt hat. McLaren-Pilot Jenson Button hält anderseits wenig von dem Therapeuten-Trend. "Man muss daran glauben, damit es für einen funktioniert, und das ist bei mir nicht der Fall", erklärte er bereits bei 'Sky Sports F1'.