• 13.10.2010 19:12

  • von Britta Weddige

Der Blick auf 2007 macht Hamilton Mut

Die Pechsträhne von Lewis Hamilton hat sich auch in Suzuka fortgesetzt, doch er hat inzwischen gelernt, dass im Saisonendspurt noch eine Menge passieren kann

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Lewis Hamilton wartet seit seinem Sieg in Spa vergeblich auf das nächste Erfolgserlebnis. Nach seinen Ausfällen in Monza und Singapur setzte sich seine Pechsträhne auch in Suzuka fort. Erst wurde er in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückversetzt, dann bekam er im Rennen wieder Getriebeprobleme. Immerhin konnte er sich aber auf dem fünften Platz ins Ziel retten und damit zehn Punkte holen. In der Meisterschaft verliert er aber weiter an Boden, sein Rückstand auf Spitzenreiter Mark Webber beträgt nun 28 Punkte.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton wirft im Kampf um den Titel die Flinte noch nicht ins Korn

"Es ist lustig, ich habe nie an Glück geglaubt, sondern ich habe immer geglaubt, dass man seines eigenen Glückes Schmied ist. Aber dieser Glaube wurde in den vergangenen Rennen etwas arg strapaziert", sinniert Hamilton. "Ich bin mit ganzem Herzen dabei und ich fahre hart. Aber das hat mir in jüngster Zeit nicht allzu viel gebracht. Aber man lernt mit jeder Erfahrung etwas dazu, also werde ich ganz bestimmt auch daraus lernen und dieses Wissen in der Zukunft nutzen."

Das sei einer der positiven Eindrücke, die er aus Japan mitnimmt. "Ein weiterer ist die einfache Tatsache, dass ich die Zielflagge gesehen, Punkte gesammelt und meine Titelchancen aufrecht erhalten habe. Wir haben gesehen, dass es in dieser Saison sehr auf die Konstanz ankommt, also ich jeder einzelne Punkt wertvoll", so Hamilton weiter.

Lewis Hamilton

In Suzuka hatte Lewis Hamilton mit einem streikenden Getriebe zu kämpfen Zoom

"Und schließlich war ich auch mit der Pace, die wir im Rennen gezeigt haben, zufrieden", bilanziert der McLaren-Pilot. "Jenson ist die zweitschnellste Rennrunde gefahren, und ich war vor meinem Getriebeproblem an Fernando Alonso dran. Ich hätte es trotz der Strafversetzung um fünf Plätze nach hinten auf das Podium schaffen können. Wenn man bedenkt, dass wir gar nicht alle Updates, die wir in Japan dabei hatten, eingesetzt haben, ist das für Südkorea und die weiteren Rennen sehr ermutigend."

Der Kampf um das Podium endete in Suzuka, als Hamilton den dritten Gang verlor, den Rest des Rennen musste er ohne die ersten drei Gänge überstehen. "Es war auf einer Strecke wie Suzuka nicht einfach, denn sie ist so flüssig. Man braucht soviel Traktion wie möglich, um den Schwung mitzunehmen. Aber zu Glück fährt man nicht viel in den niedrigen Gängen, da es eine recht schnelle Strecke ist", berichtet er. "Man braucht die Traktion der niedrigen Gänge bei der Ausfahrt aus der Haarnadel und aus der Schikane. Aber man hat auch an der Ausfahrt aus der zweiten Degner zu kämpfen, wo man einen niedrigeren Gang braucht, um das Auto in die richtige Position zu bringen."

¿pbvin|512|3185||0|1pb¿Sein Glück war, dass er schon einen recht großen Vorsprung auf den sechsten Platz hatte: "Von daher habe ich nicht allzu viel an Boden verloren und konnte den fünften Platz halten. Das Gute ist, dass das Reglement uns erlaubt, das Getriebe für Südkorea zu wechseln, ohne eine weitere Strafversetzung zu bekommen."

"Kimi Räikkönen hatte zwei Rennen vor Schluss 17 Punkte Rückstand, aber er hat es immer noch geschafft." Lewis Hamilton

Viele schreiben Hamilton und seinen Teamkollegen Jenson Button, der als Gesamtfünfter 31 Punkte Rückstand auf Webber hat, in der Weltmeisterschaft schon ab. Doch Hamilton sieht seine Chancen noch nicht ganz geschwunden. "Es wird schwieriger, das ist mir vollkommen klar. Aber in einer solchen Situation blicke ich immer auf die Saison 2007 zurück und auf das, was damals in den letzten zwei oder drei Rennen passiert ist", erklärt er. "Ich glaube, Kimi Räikkönen hatte zwei Rennen vor Schluss 17 Punkte Rückstand, aber er hat es immer noch geschafft, den Titel zu gewinnen."

"Ich habe mehr als einmal gelernt, dass es erst ganz am Ende wirklich vorbei ist - von daher habe ich definitiv noch nicht aufgegeben", so Hamilton. "Ich möchte wieder siegen und ich glaube, dass wir das in Südkorea schaffen können. Und wer weiß - wenn das passiert und die anderen Titelanwärter leer ausgehen, dann bin ich wieder mittendrin im Kampf."