• 10.10.2010 15:02

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Button: "Sind zu lange draußen geblieben"

Der Strategiepoker bei McLaren bescherte Jenson Button Rang vier - Der Weltmeister ist der Meinung, dass sie früher an die Box hätten kommen müssen

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jenson Button versuchte als einziger Spitzenfahrer eine andere Strategie. Im Qualifying absolvierte der McLaren-Pilot seine schnellste Runde mit der harten Reifenmischung und musste somit auch mit diesen Pneus starten. Das spülte ihn auch an die Spitze, aber das Red-Bull-Duo fuhr knapp dahinter seine Runden. In Umlauf 39 steuerte Button seine Box an. Danach hatte er keine Chance mehr auf das Podium und kam als Vierter über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fuhr einen langen ersten Abschnitt mit den harten Reifen

"Ich habe erwartet, dass die Piloten mit den weichen Reifen zu Beginn Probleme haben werden. Aber bei einer Safety-Car-Phase über fünf Runden kann man die Reifen gut auf Temperatur bringen", schildert Button. "Es ist enttäuschend, denn die übrigen Fahrer hatten zu Rennbeginn keine Probleme auf den Optionsreifen. Ich glaube wir sind zu lange draußen geblieben."

"Niemand hatte Probleme und ich konnte keine Lücke herausfahren und auch nicht Alonso und Lewis unter Druck setzen. Vielleicht hätten wir an die Box kommen sollen als alle anderen ihren Halt absolvierten. Wir haben das nicht gemacht. Wenn alle anderen auf neuen Primereifen unterwegs sind und ich auf alten, dann bin ich natürlich langsamer."

"Deshalb bin ich etwas enttäuscht. Wir werden uns die Gründe ansehen, warum wir nicht früher gestoppt haben. Es war von Beginn an eine schwierige Strategie, speziell wenn meine Konkurrenten nicht im Verkehr aufgehalten werden. Vielleicht sollte man die Fahrer kopieren, gegen die man fährt."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan


Stellt sich die Frage, ob mit einer anderen Strategie das Podium möglich gewesen wäre? "Nein", lautet die klare Antwort des Briten. "Als wir schließlich die weichen Reifen aufgezogen hatten, war es großartig. Ich hatte viel Grip und war schnell unterwegs. Trotzdem waren wir heute nicht schnell genug, um Red Bull und wahrscheinlich auch nicht Ferrari zu schlagen. Wir haben aber nützliche Informationen für die Zukunft gesammelt."

Somit hat Button vor den letzten drei Rennen 31 Punkte Rückstand auf Mark Webber. "Ich bin prinzipiell in der gleichen Position wie vor dem Rennen. Red Bull war sehr schnell und praktisch unschlagbar. Fernando im Ferrari war auch schnell. Es wird für uns immer schwieriger."

"Wir müssen nun darauf hoffen, dass wir aus unserem Paket für Südkorea das Beste herausholen. Wir hatten schon in Suzuka einige Neuheiten. Einige haben funktioniert, an anderen muss noch gearbeitet werden. Hoffentlich haben wir in Südkorea den Vorteil, den wir uns schon für Japan erwartet haben."