• 29.09.2007 15:09

  • von Fabian Hust

Dennis: "Wir unterhalten uns nach dem letzten Rennen"

Ron Dennis über die anhaltenden Spannungen zwischen seinen beiden Fahrern und das Gerücht, wonach man versuche, Fernando Alonso loszuwerden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Verzicht auf eine Berufung in der "Spionage-Affäre" möchte sich Teamchef Ron Dennis nun wieder ganz dem Sport widmen. In Fuji verfolgte der Brite am Samstag ein spannendes Qualifying, in dem sich seine beiden Piloten wieder einmal nichts schenkten und für eine rein silberne erste Startreihe sorgten. Dennis huschte daraufhin ein zuletzt selten gesehenes Lachen über das Gesicht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis: Die Weltmeisterschaft gewinnt nur, wer nach vorn schaut

Man könnte Verständnis dafür aufbringen, sollte der McLaren-Mercedes-Teamchef vor dem Start des morgigen Rennens ein paar Bauchschmerzen haben, schließlich kündigte sein Fahrer Lewis Hamilton nach Fernando Alonsos hartem Manöver in der ersten Kurve in Belgien an, dass er seinem Teamkollegen diesmal keinen Platz lassen wird - und auch in Japan starten die beiden Hitzköpfe aus derselben Reihe.#w1#

Dennis rechnet nicht mit einer teaminternen Karambolage

Beide Piloten erklärten am Samstag jedoch, dass sie keine Angst davor haben, dass es zu einer teaminternen Kollision kommen könnte, und auch Dennis vertraut seinen beiden Fahrern: "Sie sind Teil unseres Teams. Sie sind beide sehr professionell und was mich zum Lächeln bringt ist die Frage, ob wir ihnen spezielle Anweisungen geben oder mit ihnen sprechen werden."

Der 60-Jährige kann sich nicht vorstellen, seinen Fahrern Anweisungen zu geben, wie sich diese in der ersten Runde zu verhalten haben: "Wir verlassen uns auf die Tatsache, dass sie zum einen sehr professionell sind und sie zum anderen beide die Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Und die einfachste Art und Weise, um diese Chance zu minimieren, ist das Ineinanderfahren."

Der Teamchef des britisch-deutschen Rennstalls ist also überzeugt, dass Fernando Alonso und Lewis Hamilton intelligent genug sind, um eine Kollision untereinander zu vermeiden: "Man würde nur jede Menge Gelächter in der Ferrari-Garage sehen, wenn dies passieren würde. Sie sollten sich darauf konzentrieren, das Rennen fair und offen zu gewinnen - sie sind professionelle Rennfahrer."

Dennis richtet seinen Blick nur nach vorn

Da Dennis selbst ebenfalls professionell ist, will er sich von nun an auf den Rest der Saison konzentrieren, anstatt an die ganzen Probleme zu denken, die man zuletzt im Team hatte oder immer noch hat: "Wir werden uns auf die verbleibenden drei Rennen konzentrieren, bevor wir unsere Aufmerksamkeit auf das kommende Jahr lenken."

"Wir wissen genau, wo wir als Team stehen, und wir wissen, was hinter uns und was vor uns ist. Wir konzentrieren uns auf die Zukunft, nicht auf die Vergangenheit - das ist die Art und Weise, mit der man Weltmeisterschaften gewinnt. Es ist unsere Absicht, dies zu tun."

Somit ist auch die nach wie vor angespannte Beziehung zu Alonso kein Thema: "All die Themen hinsichtlich Beziehungen und wer was sagte und wer was tat, ist bei diesem Prozess unerheblich", so Dennis weiter. "Ich werde kein bisschen meiner Energie verschwenden, und dies macht auch kein anderes die Mitglied. Ja, wir haben eine Spannung des Wettbewerbs innerhalb des Teams - aber das ist es auch schon."

Vertragsgespräche erst nach dem letzten Saisonrennen

Zuletzt hatte Dennis erklärt, dass er sich mit Alonso seit dem Großen Preis von Ungarn nicht nur unterhalten hat - was Alonso prompt dementierte. Derzeit unterhalte man sich jedoch nicht über die Möglichkeit, dass Fernando Alonso kommendes Jahr trotz eines gültigen Vertrags nicht für das Team an den Start gehen könnte.

"Wir haben mit beiden Fahrern Verträge, die für die kommenden paar Jahre Gültigkeit haben. Wir konzentrieren uns auf die kommenden drei Rennen und vertragliche Beziehungen werden erst nach dem letzten Rennen diskutiert werden. Es ist zurzeit niemand in irgendeinen Dialog involviert. Das sind alles Spekulationen. Es gibt Leute, die das Team oder die Fahrer destabilisieren wollen. Wir verschwenden keine Energie für so etwas."

Rüffel für Hamilton

Dies gelte auch für die Fahrer: "Meiner Ansicht nach sollten die Fahrer all ihre Energie auf ihre Arbeit und einen fairen Wettbewerb gegeneinander lenken", so Dennis über die Kritik von Hamilton an Alonso, wonach sich dieser gegenüber dem Team nicht loyal verhalten habe. "Wir sind verpflichtet, beiden Fahrern die gleichen Chancen zu verschaffen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen."