Dennis übt indirekt Kritik an der FIA

McLaren-Mercedes-Boss Ron Dennis schob das schlechte Abschneiden auf eine schlechte Wetterprognose und übte damit indirekt Kritik an der FIA

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Heikki Kovalainen belegte im heutigen Regenqualifying in Monza zwar den starken zweiten Platz, aber Lewis Hamilton scheiterte kläglich als Letzter im zweiten Segment - Startposition 15. Dafür verantwortlich war nicht etwa eine schlechte Performance des McLaren-Mercedes-Piloten, sondern eine schlechte Wettervorhersage.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Der Wettermonitor der FIA hat heute in Monza nicht präzise genug funktioniert

Das Team schickte Hamilton in Q2 zunächst mit Intermediates auf die Strecke, weil es für einen kurzen Moment abzutrocknen schien: "Wir gingen davon aus, dass es noch vier oder fünf Minuten trocken bleiben würde", erklärte McLaren-Mercedes-Boss Ron Dennis. "Die Wettervorhersage war falsch. Deshalb haben wir für eine Runde die Intermediates aufgezogen, aber just da begann es richtig zu schütten."#w1#

Indirekt übte Dennis damit Kritik an der FIA, denn die wollte die Einschreibgebühren für die Formel-1-Teams im Juli von bisher 300.000 auf 740.000 Euro erhöhen. Begründet wurde dies unter anderem mit der Installation eines hochmodernen FIA-Wetterservices, den die Entscheider am Kommandostand jederzeit über einen Monitor abrufen können. Doch das System war schon mehrmals in dieser Saison nicht treffsicher genug.

Dafür, dass Hamilton zuerst auf den Intermediates unterwegs war und dann keine Chance mehr hatte, als es stärker zu regnen begann, war Dennis übrigens nicht selbst verantwortlich: "Ich treffe diese Entscheidungen nicht", stellte er klar. "Ich muss zwar alle Entscheidungen verantworten, aber getroffen wird so eine Entscheidung vom Fahrer und seinem Renningenieur. Aber wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team. Schuldzuweisungen gibt es nicht."

Was das Sportliche angeht, so schreibt der 61-Jährige das Monza-Wochenende noch keineswegs ab. Seiner Meinung nach werden die Silberpfeile im Renntrimm besser aussehen als einige Konkurrenten, vor allem bei trockenen Bedingungen: "Viele Fahrer sind heute mit viel Downforce gefahren. Das wird ihnen morgen weh tun. Es wird ein langes Rennen. So schlecht sind unsere Chancen gar nicht", so Dennis.