Dennis überzeugt: Magnussen ein künftiger Weltmeister

Kevin Magnussen ist nach dem starken Debüt in Australien in aller Munde: Ron Dennis und Eric Boullier überhäufen den Dänen mit Lob

(Motorsport-Total.com) - Spätestens nach dem Grand Prix von Australien ist der Name Kevin Magnussen allen Motorsport-Fans ein Begriff: Der Däne zeigte bei seinem Debüt eine souveräne Leistung und fuhr als Dritter auf das Podest. Nach der Disqualifikation von Daniel Ricciardos Red Bull wurde daraus sogar Platz zwei. Mit so einem Debüt hätten nur die wenigesten Beobachter gerechnet, doch McLaren ist nach der Seuchensaison 2013 deutlich besser aufgestellt und Magnussen schlug wie eine Bombe ein. Erinnerungen an Jacques Villeneuve und Lewis Hamilton wurden wach, die bei ihren Debüts in Melbourne ebenfalls auf das Podest fuhren.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis hat den nächsten Rohdiamanten in die Formel 1 gebracht Zoom

McLaren hat einen weiteren Rohdiamanten entdeckt. Ron Dennis machte sich im Vorjahr für die Beförderung des Nachwuchsfahrers stark. Dagegen wurde Sergio Perez vor die Türe gesetzt. Dennis kennt die Qualitäten eines Champions, schließlich wurden unter ihm Alain Prost, Ayrton Senna, Mika Häkkinen und Hamilton Weltmeister. Ist Magnussen der nächste McLaren-Titelträger? "Es ist ein großer Schritt, wenn man sich für einen Fahrer entscheidet und ihn in ein Grand-Prix-Auto setzt", so Dennis bei 'Sporting Life'.

"Egal wie seine Form ist, es ist ein Risiko. Ich glaube aber, es steht außer Frage, dass er mehr als erwartet gezeigt hat, denn er hat keine Fehler gemacht. Er hätte es nicht besser machen können", lobt der exzentrische Brite. "Er ist nie mit einem Rad von der Strecke gekommen, hat alle Instruktionen befolgt und zu den richtigen Momenten angegriffen. Ich kann ihn nur loben." Aufgrund der zahlreichen Regeländerungen ist eine neue Ära in der Formel 1 angebrochen.

Auch die Rolle des Fahrers hat sich verändert, denn er muss auf deutlich mehr Parameter achten und sich ständig den Gegebenheiten anpassen. Reines Vollgasbolzen gehört der Vergangenheit an. Und genau diese Umsicht hat Magnussen in Australien gezeigt. "Man kann nicht mehr verlangen als diese Platzierung, wenn man die Komplexität der Regeln bedenkt und ein Qualifying bei wechselndem Wetter", ordnet Dennis die Leistung ein. "Er hat seine Auswahl bestätigt."

"Er hat alle Voraussetzungen für einen Weltmeister, obwohl er natürlich in einem konkurrenzfähigen Auto sitzen muss. Er ist erst ein Rennen gefahren und wir müssen abwarten, wie es nach vier Rennen aussieht, aber ich habe keinen Zweifel an seinem Temperament, seinem Fokus und seiner Hingabe. Er ist bereit, alle notwendigen Entbehrungen auf sich zu nehmen", ist Dennis überzeugt. Für den 66-Jährigen war es eine erfolgreiche Rückkehr an die Rennstrecke, denn Jenson Button wurde schließlich als Dritter gewertet.


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Auch Eric Boullier, der neue McLaren-Rennleiter, sah ein starkes Wochenende der Chrompfeile. Und auch der Franzose schwärmt von Magnussen: "Es ist ein unglaubliches Wochenende gefahren. Er hat nichts falsch gemacht und ist wie ein erfahrener Pilot gefahren", so Boullier bei 'Autosport'. "Ich bin beeindruckt, denn er ist erst 21 Jahre alt und ist mit dem Druck sehr gut umgegangen." Vor allem das nasse Qualifying zeigte das Talent auf, denn Magnussen qualifizierte sich deutlich vor Button.

Kevin Magnussen

Dieses Gesicht muss man sich merken: Ist Magnussen ein kommender Champion? Zoom

"Es war kein einfaches Wochenende, aber ich bin sehr erfreut und beeindruckt von ihm", unterstreicht Boullier. Mit den Plätzen zwei und drei führt McLaren nun auch die Konstrukteurs-WM an. Mercedes war aber deutlich schneller, und auch Williams ließ Potenzial aufblitzen. McLaren muss nachlegen, wenn das Team aus Woking vorne eine Rolle spielen will. Dessen ist sich auch Boullier bewusst: "Mercedes ist sehr schnell. Sie sind einen großen Schritt vor allen anderen."

"Wir werden unser Bestes geben. Wir arbeiten weiter, damit wir bei der Entwicklung aufholen. Wir arbeiten auch am nächstjährigen Auto, damit wir dabeibleiben. Bisher haben wir gut gearbeitet, denn beide Autos sind in die Punkteränge gefahren. Es sind wichtige Punkte gewesen. Wir wollen aber auch nach dem letzten Rennen die Weltmeisterschaft anführen."