Dennis setzt sich für Arrows-Rettung ein
Der McLaren-Teamchef hofft, dass das angeschlagene Team gerettet wird; die Gründe dafür liegen auf der Hand
(Motorsport-Total.com) - Was hat McLaren-Teamchef Ron Dennis mit Arrows zu tun? Wieso hofft der Brite auf eine Rettung des hoch verschuldeten Rennstalls? Ganz einfach. Das Schicksal der Formel 1, genauer das Schicksal der Top-Teams, hängt in gewisser Weise mit der Existenz der kleineren Teams direkt zusammen. Sollten alle Versuche scheitern und die Königsklasse nur noch aus 10 Teams bestehen, so befürchten nämlich Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes Konsequenzen was das eigenen Engagement angeht.

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Ron Dennis hofft, dass Arrows gerettet wird
Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hat den TV-Stationen nämlich eine gewisse Anzahl an den Start gehender Teams oder Fahrer - so genau weiß das bei der Geheimniskrämerei des Briten keiner - zugesagt. Sollte ein Team wegfallen, so könnte der "Macher" der PS-Serie die Top 3-Teams dazu zwingen ein drittes Auto an den Start zu stellen. So soll es zumindest im komplizierten Regelwerk der Formel 1, dem Concorde Agreement, stehen.
Ein weiteres Auto an den Start zu stellen wollen aber sowohl Ferrari als auch BMW-Williams und selbstverständlich auch McLaren-Mercedes vermeiden. Jedes einzelne Team hat seine Gründe dafür. Ferrari möchte auch in Zukunft weitere Weltmeisterschaften gewinnen und da würde der zu bewältigende zusätzliche Aufwand, den ein drittes Auto an den Start zu stellen mit sich bringt, nur stören. BMW-Williams und McLaren-Mercedes wollen die Roten vom Thron stoßen und sich darauf konzentrieren die vorhandenen Ressourcen entsprechend einzusetzen. Diesen Plan, so fürchten die Verantwortlichen der beiden britisch-deutschen Rennställe, würde die Auflage noch einen Fahrer an den Start zu bringen durchkreuzen.
Gegenüber 'Motorsport News' verriet Dennis deshalb, dass er fest daran glaube, dass sich die Mehrheit der Teams nur gegen geringe oder gar keine Sanktionen gegen Arrows auf Grund des Fernbleibens in Ungarn aussprechen würden: "Es gibt eine Ereigniskette die automatisch aktiviert wird sobald sich ein Team in der Liquidation befindet. Deshalb ist es wichtig, dass Arrows weiterhin seinen Wert behält. Die FIA und die Teams besitzen jedoch auch ein paar Möglichkeiten. Ich denke, dass so wie die Dinge stehen, die meisten Teams alles unterstützen was dabei hilft den Verbleib des Teams in der Formel 1 zu sichern", so der Teamchef sinngemäß.
Das heißt mit anderen Worten, dass die zehn anderen Teamchefs, oder zumindest der überwiegende Teil davon, noch einmal wegen der Nichtteilnahme beide Augen zudrücken würden. Motorsportexperten sehen jedoch die Notwendigkeit, dass Arrows in Belgien wieder dabei ist, räumen sie dem Team doch nur so eine Überlebenschance ein. Schließlich hat auch die Großzügigkeit der anderen Teams und die der FIA ein Ende.
Als aussichtsreichster Kandidat auf die Übernahme von Arrows gelten seinen eigenen Worten nach Craig Pollock und dessen amerikanische Investoren. Nachdem das Jordan-Team ab 2003 jedoch in den Genuss von Cosworth-Motoren kommen wird und Arrows auf Grund finanzieller Probleme die letzte Motorenrate nicht begleichen konnte, stellt sich die Frage, mit welchen Motoren Pollock nächstes Jahr an den Start gehen will. Niki Lauda hatte vor nicht allzu geraumer Zeit nämlich einmal erklärt, dass Cosworth Racing maximal zwei und keinesfalls drei Teams mit Motoren ausstatten kann. Das würde bedeuten, dass Pollock, gesetzt den Fall man einigt sich mit Walkinshaw und den Teamanteilseignern von Arrows noch bevor es zu spät ist, eine weitere Herausforderung bevorsteht.

