Dennis mahnt zur Vorsicht bei Regeländerungen
Der McLaren-Chef ist optimistisch, dass die Teams einen Vorschlag präsentieren werden, der auch von der FIA angenommen wird
(Motorsport-Total.com) - Seit etwas mehr als zwei Monaten steht in der Formel 1 nicht nur die Rennaction auf der Piste im Vordergrund, auch die Suche nach neuen Regeln für die künftige Gestaltung des Sports ist ein Hauptthema. Dabei treffen, wie immer in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, unterschiedlichste Meinungen aufeinander.

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McLaren-Chef Ron Dennis kämpft für seine Vorstellungen
Doch FIA-Präsident Max Mosley versucht, mit Eisener Hand die Veränderungen auf den Weg zu bringen. Mit Nachdruck setzte er den Teams und Herstellern ein Ultimatum. Werden sie sich nicht einig, beschließt die FIA eigenmächtig die Reformen - im Sinne der Sicherheit. Der angedachte Effekt der Kostensenkung bleibt dabei jedoch auf der Strecke.#w1#
Zeigten sich im Mai noch nahezu alle Beteiligten hocherfreut über den Maßnahmenkatalog, kam es im Laufe der Wochen so, wie es immer kam: Jeder vertritt seine Meinung und seine Interessen. Doch es liegt an den Teams, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. "Es ist klar, dass die Vorschläge der FIA nur dann umgesetzt werden, wenn unsere Vorschläge von der FIA nicht als gut genug angesehen werden", erklärte McLaren-Chef Ron Dennis.
"Ich denke, dass die Vorschläge, an denen die Teams arbeiten, die Forderungen erfüllen werden", fuhr er fort. "Wir versuchen sicherzustellen, dass das Spektakel der Formel 1 nicht gestört wird. Regeln, die bewirken, dass die Teams nur in den Boxen warten, sind keine guten Regeln. Wir sind optimistisch, dass wir das vermeiden können, aber unser Schicksal liegt nicht immer in unseren Händen."
Die Verbesserung der Sicherheit würde mit den Vorschlägen der FIA durchaus erreicht werden, aber Dennis warnte auch davor, Dinge zu eigenmächtig durchzusetzen. "Man muss sich die Meinungen anderer Leute anhören", erklärte der gegenüber 'AtlasF1'. "Vielleicht sollte ich mehr hinter verschlossenen Türen reden, aber es scheint, als ob einige oft über die Probleme gar nicht reden wollen - manchmal ist es dieses Team, dann ein anderes oder eben die Sporthoheit."
"Man muss sich Gedanken um die Auswirkungen machen", fuhr er fort. "Wenn die Kosten steigen oder die Formel 1 fundamental geändert wird, dann sollte man dagegen vorgehen. Ganz einfach." Max Mosley hingegen steckt weiterhin in einem selbst gestrickten Dilemma. Auch er war es, der den Teams unter dem Banner der FOCA mehr Rechte einräumte. Doch im Gegensatz zu den 80er Jahren sind die Teams keine "Bastelbuden" mehr. Es sind große Unternehmen, die auch dementsprechend geführt werden, und hinter sieben der zehn Formel-1-Teams stehen große Automobilhersteller. Dass alle an einem Strang ziehen, ist äußerst unwahrscheinlich.

