Dennis geht nach WM-Niederlage in sich

Ron Dennis zeigte sich nach dem Grand Prix von Brasilien sehr enttäuscht, betonte aber gleichzeitig, man habe "eine tolle Saison" gehabt

(Motorsport-Total.com) - Als großer Favorit war McLaren-Mercedes in das heutige WM-Finale in Brasilien gegangen, nach 71 Runden im Autodromo Carlos Pace von Interlagos stand aber Kimi Räikkönen um einen Punkt als neuer Weltmeister fest: "In Situationen wie diesen muss man erst einmal in sich gehen", erklärte Silberpfeil-Teamchef Ron Dennis.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Aus der Traum: Ron Dennis' Team ist nicht Formel-1-Weltmeister 2007

Die Entscheidung brachte letztendlich ein technischer Defekt bei Lewis Hamilton, der gleich zu Beginn keinen Gang mehr wählen konnte und dadurch auf Platz 18 zurückfiel: "Es ist das erste Problem, das Lewis in diesem Jahr mit dem Auto hatte. Das System hat selbst einen Reset gemacht. Es gab ein Problem mit der Gangauswahl, aber das System fing sich dann wieder. Ich glaube nicht, dass wir etwas falsch gemacht haben", so der Brite.#w1#

In der Niederlage philosophisch

"Ferrari hatte Anfang der Saison Probleme, wir hatten jetzt eins gehabt." Ron Dennis

Die WM-Niederlage durch einen Technikfehler nahm er philosophisch: "Ferrari hatte Anfang der Saison Probleme, wir hatten jetzt eben eins. Das muss man sportlich sehen. Die Weltmeisterschaft zieht sich über die gesamte Saison, nicht nur über ein Rennen, das sie entscheidet. Wir haben unser Bestes gegeben, es hat jedoch nicht ganz gereicht", gab Dennis am Ende der dramatischen Saison zu Protokoll.

Allerdings konnte er zwar nicht dem Ausgang, wohl aber dem gesamten Verlauf des Formel-1-Jahres 2007 etwas Positives abgewinnen: "Wir hatten eine tolle Saison. Man muss auch in der Niederlage korrekt auftreten. Wir müssen das akzeptieren", zeigte sich der 60-Jährige Minuten nach der Zieldurchfahrt als fairer Verlierer - und er kündigte für 2008 eine Neuauflage an: "Wir werden kommendes Jahr hart kämpfen."

Strategiewechsel brachte keinen Erfolg

"Wir müssen es sportlich sehen." Ron Dennis

Was Hamiltons Strategiewechsel angeht, einen Zwischensprint einzulegen, konnte er keine Fehlentscheidung erkennen: "Wir hatten ein kleines Problem zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Wir haben dann die Strategie gewechselt und haben mit dieser zehn Sekunden gutmachen können. Aber die hohen Temperaturen haben uns heute zu schaffen gemacht. Wir müssen es sportlich sehen, es war eine schwierige Situation", sagte Dennis.

Abschließend sprach er auch über Ferraris elegantes Vorgehen, als Räikkönen an Felipe Massa vorbeigeschleust wurde - er hätte dies in der gleichen Situation "natürlich" genauso gemacht: "So etwas muss das Team auch tun, wenn es die Weltmeisterschaft gewinnen möchte. Aus meiner Sicht ist da nichts Falsches dran. Wir hätten in ähnlichen Situationen eine ähnliche strategische Entscheidung getroffen", so Dennis abschließend.