• 23.12.2004 10:29

  • von Marco Helgert

Dennis: "Faires und unparteiisches Management"

Die Fahrerpaarung Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya ist für McLaren-Mercedes-Chef Ron Dennis kein "Pulverfass"

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2004 war für McLaren-Mercedes ein Tiefschlag. Nach 18 Rennen standen nur 69 Punkte auf der Habenseite - mehr als Rang fünf in der Herstellerwertung war nicht möglich. Doch trotz all der Enttäuschungen im Laufe des Jahres macht Teamchef Ron Dennis seiner Belegschaft Mut: Die Zeichen, dass es 2005 wieder besser laufen wird, stehen sehr gut.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis hofft, dass McLaren-Mercedes im kommenden Jahr wieder häufiger siegt

Grund für den Optimismus ist, dass es das Team schaffte, im Laufe der Saison das Ruder herumzureißen. Nach sieben Rennen konnten Kimi Räikkönen und David Coulthard gerade einmal fünf Punkte verbuchen. Doch seit der Einführung des MP4-19B ging es aufwärts, die Weiterentwicklung, die aus der Not heraus geboren wurde, war schneller, zuverlässiger und konstanter.#w1#

Und dann kam das Rennen in Spa-Francorchamps. "Es war nicht einfach nur ein Sieg für Kimi, es war die Art und Weise, wie er erreicht wurde", erklärte Teamchef Ron Dennis im teameigenen Magazin. "Er lag nicht von Anfang an vorne. Er hat auch nicht wegen einer ungewöhnlichen Situation im Qualifying oder wegen seltsamer Wetterbedingungen gewonnen. Nichts an diesem Erfolg wurde Kimi oder dem Team geschenkt. Es war einfach ein klarer Sieg. Das Gefühl war für etwa eine Stunde nach dem Rennen großartig."

Paarung Räikkönen/Montoya "ausschließlich positiv"

Doch im gleichen Atemzug fallen dem Engländer die vergebenen Chancen ein. "Wir hätten noch mehr Rennen gewinnen können", erklärte er. "In Hockenheim waren wir stark, auch in Brasilien waren wir sehr konkurrenzfähig. Aber natürlich ist ein Sieg besser als keiner, aber drei sind ebenfalls besser als einer."

Gerade das angesprochene Rennen in Brasilien zeigte auf ungewöhnliche Art die Zukunft der "Silberpfeile". Räikkönen beendete das Rennen als Zweiter, nur geschlagen von seinem nächstjährigen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya. Dass die beiden ungleichen Piloten für Spannungen im Team sorgen würden, daran glaubt Dennis nicht.

"Die Aufmerksamkeit der Medien in diesem Punkt erheitert mich", gestand Dennis. "Ich sehe in ihrem Konkurrenzdenken ausschließlich positive Dinge. Und, um ehrlich zu sein, ich freue mich wirklich darauf. Unter solchen Umständen hat ein faires und unparteiisches Management einfach Priorität." Nichtsdestotrotz ist die Paarung Räikkönen/Montoya ungewöhnlich, nicht aber für McLaren. Auch mit Ayrton Senna und Alain Prost saßen bereits zwei äußerst verschiedene Charaktere als Teamkollegen in den Autos.