Dennis erwartet keine baldige Lösung im Formel-1-Streit
McLaren-Teamchef Ron Dennis glaubt nicht daran, dass sich FIA/'FOM' und die Hersteller in den nächsten sechs Monaten einigen werden
(Motorsport-Total.com) - Obwohl im leidigen Streit um die Zukunft der Formel 1 in den vergangenen Monaten einige Annäherungen passiert sind, steht eine tatsächliche Einigung noch nicht unmittelbar bevor. Dies stellte McLaren-Teamchef Ron Dennis gestern in Woking am Rande der Bekanntgabe des 'Vodafone'-Sponsoringdeals klar.

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Dennis erwartet keine rasche Einigung im Streit, der hinter den Kulissen tobt
Hinter den Kulissen kämpfen ja die zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota um mehr Einnahmen aus Bernie Ecclestones Topf und um eine gerechtere Regulierung des Sports durch die FIA. Dieses Ringen geht sogar so weit, dass die 'GPMA' an Plänen für eine eigene Rennserie arbeitet, die nach dem Auslaufen des aktuellen Concorde Agreements im Jahr 2008 beginnen könnte.#w1#
Die Werte, für die sich die 'GPMA' einsetzt, "werden auf jeden Fall bestehen", so Dennis, "ganz egal, welche Organisation den Grand-Prix-Sport ab 2008 auch führen mag. Wer das sein wird, wird sich wahrscheinlich noch nicht in den nächsten drei bis sechs Monaten herausstellen. In jeder Verhandlung ist Zeit eine der wichtigsten Zutaten, und im Moment haben wir noch bis Ende 2007, um all diese Dinge aussortiert zu bekommen."

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Bernie Ecclestone (rechts) verhandelt mit den Herstellern um das liebe Geld Zoom
Freilich entsteht dennoch langsam ein gewisser Druck, denn falls die Verhandlungen scheitern sollten, muss die 'GPMA' Anfang 2008 startklar sein - also mit eigenen Teams, eigenen Rennstrecken und TV-Verträgen. Je länger sich FIA/'FOM' und die 'GPMA' nicht einigen können, desto mehr geraten die Hersteller in Bedrängnis. Für Ecclestone gilt dies nicht, denn der 75-Jährige kann ja auf sein bestehendes Imperium aufsetzen und einfach weitermachen wie bisher.
Als positives Signal wird die Übernahme der Formel-1-Holding 'SLEC' durch die Investmentgruppe 'CVC' gewertet, denn 'CVC' hat aus dem Motorradsport jede Menge Erfahrung und wird im eigenen Interesse darum bemüht sein, eine rasche Einigung anzustreben. Sollten sich die Hersteller nämlich tatsächlich lossprengen, so würde das 'CVC'-Investment massiv an Wert verlieren - und bei einem Kaufpreis von etwa einer Milliarde Euro fällt so etwas durchaus ins Gewicht...
Dennis: "Wir verhandeln jetzt mit einer anderen Entität, 'CVC', aber es ist schwierig, formell mit 'CVC' zu verfahren, denn im Moment besitzen sie die Formel 1 noch nicht. Solange die Übernahme nicht durch Brüssel genehmigt wird und solange sie nicht auch die Probleme mit 'Lehman Brothers' beseitigt haben, sind sie nicht in einer Position, in der sie ernsthaft mit uns diskutieren könnten", so der 58-Jährige.

