Dementi auch aus Italien: Noch kein Abkommen
Ferrari wieß Gerüchte um einen Wechsel von Michael Schumacher ebenso zurück wie Mercedes-Sportchef Norbert Haug
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Spekulationen um Michael Schumachers Zukunft in der Formel 1 reißen nicht ab. Angeblich soll Silberpfeil-Star Kimi Räikkönen bei Ferrari schon einen Vorvertrag unterschrieben haben. Der 25-jährige Finne soll den siebenmaligen Weltmeister Schumacher 2007 bei den Italienern ablösen, der im Tausch zu McLaren-Mercedes wechseln könnte. Die Dementis folgten prompt: aus Stuttgart und Maranello.

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Kein Wechsel zu McLaren-Mercedes in Sicht: Michael Schumacher
Mercedes-Sportchef Norbert Haug wies diese Gerüchte als völlig haltlos zurück. "Das stimmt absolut nicht, da ist garantiert nichts dran. Kimi hat keinen Vorvertrag bei Ferrari unterschrieben", sagte Haug dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid) am Donnerstag.#w1#
Ein Wechsel wäre aus rein sportlichen Gesichtspunkten ohnehin kaum zu verstehen. Warum sollte Räikkönen sein Cockpit im derzeit schnellsten Formel-1-Auto räumen? Und McLaren-Teamchef Ron Dennis weiß, was er am "Iceman" hat. Laut britischer Medienberichte soll er dem Finnen unlängst einen neuen Vertrag bis 2009 angeboten haben.
Räikkönen, der in der WM-Wertung 24 Punkte hinter dem führenden Spanier Fernando Alonso (Renault) zurück auf Platz zwei liegt und sich durchaus noch einige Chancen auf seinen ersten WM-Titel ausrechnet, will den "Silberpfeilen" die Treue halten. "Warum sollte ich auch nur über einen Wechsel nachdenken? Ich bin in einer Situation, in der die meisten Formel-1-Fahrer gerne wären", sagte der Finne.
Auch Ferrari wies den Bericht über einen angeblichen Vorvertrag mit Räikkönen zurück. "Wir haben schon zwei Fahrer für die WM-Saison 2006 unter Vertrag, und es ist viel zu früh, bereits jetzt Gespräche über 2007 zu führen", sagte Ferrari-Sprecher Luca Colajanni über die Gerüchte, die in der 'Bild'-Zeitung unter Berufung auf eine "absolut sichere Quelle" verbreitet wurden. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt "kein Abkommen mit irgendeinem Fahrer für 2007", versicherte der Italiener.
Mitschuld an den Spekulationen hat offenbar die Finanzkrise bei Ferrari. Der italienische Rennstall müsse künftig angeblich sparen und habe Probleme, auch weiter Schumachers Jahresgage von etwa 35 Millionen Euro aufzubringen. Dessen Manager Willi Weber soll aber fünf Millionen Euro mehr gefordert haben: "Einen Schumacher gibt s nicht zum Schnäppchenpreis."
Eine gigantische Summe, die den Gerüchten zufolge wohl nur McLaren-Mercedes zu zahlen bereit sei. Aus diesem Grund ruhen die Verhandlungen bis zur Winterpause, was die Spekulationen kräftig anheizt. Schumachers Vertrag mit Ferrari läuft bis zum Saisonende 2006, sein neuer Teamkollege im nächsten Jahr ist Felipe Massa (Brasilien).
Haug macht keinen Hehl aus seinem guten Verhältnis zu Michael Schumacher, daraus allerdings gleich einen Wechsel abzuleiten, sei grundlegend falsch. Ein kürzliches Treffen mit dem Weltmeister wurde bereits als Indiz für Geheimverhandlungen gewertet. Haug: "Wir haben uns dabei bloß unterhalten wie schon hundert Mal zuvor." Dies werde es auch in Zukunft geben, sagte Haug dem 'sid', betont dabei jedoch: "Da wird es bestimmt nicht um eine gemeinsame Zukunft gehen."

