• 21.08.2009 19:15

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Debütant Grosjean will ins zweite Qualifying

Nach einem soliden, aber unauffälligen Auftakt nimmt sich Romain Grosjean in Valencia den Einzug ins zweite Qualifyingsegment vor

(Motorsport-Total.com) - Immerhin: Dem viel erfahreneren Luca Badoer im möglicherweise etwas konkurrenzfähigeren Ferrari nahm Romain Grosjean heute bei seinem Formel-1-Debüt mehr als eine Sekunde ab. Dennoch reichte es für den in Genf geborenen Franzosen nur zu Platz 13 - stattliche 1,383 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean leistete sich bei seinem Debüt keine schweren Fehler

Doch am ersten Arbeitstag in der Königsklasse misst niemand den 23-Jäjhrigen am Zeitabstand zu einem zweifachen Weltmeister, noch dazu in dessen Heimat. Das ist Grosjean bewusst: "Es war wichtig, keine Fehler zu machen, um so viel Erfahrung wie möglich mitnehmen zu können. Ich habe noch viel zu lernen, aber ich fühle mich jetzt schon besser als gestern und freue mich auf morgen", teilte er nach den beiden Auftaktsessions erleichtert mit.#w1#

Grosjean spulte am Vormittag (17.) 23 Runden ab und am Nachmittag 35. Trotz dieses großen Pensums blieb er bis auf einen nicht weiter nennenswerten Dreher fehlerfrei. Wenn es morgen darum geht, das Limit auszureizen, wird er wohl noch ein wenig Zeit finden, andererseits sollte er seinen Renault nicht gegen eine Mauer setzen. Daher lautet seine Zielsetzung bescheiden: "Das zweite Qualifying zu erreichen, wäre für mich schon ein Erfolg."

Über das Material kann er sich jedenfalls nicht beklagen: "Das Team arbeitet hart daran, uns ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen. Fernando beweist, dass sie das ganz gut machen. Es ist einerseits sehr gut, einen Teamkollegen wie Fernando zu haben, andererseits aber auch sehr hart, denn er ist einer der schnellsten Fahrer im Feld. Mein Ziel ist, ihm so nahe wie möglich zu kommen und von ihm etwas zu lernen", erklärte Grosjean.

Mit die größten Schwierigkeiten bereiteten ihm heute die Bridgestone-Reifen, die schon viel routinierteren Grand-Prix-Piloten das Handwerk gelegt haben: "Es fiel mir schwer, am Nachmittag von den harten auf die weichen Reifen zu wechseln. Das war im ersten Run sehr ungewohnt, schließlich sollte man mit den weichen Reifen mehr Zeit herausholen. Aber das kommt noch", gab der aus der GP2 kommende Nachwuchspilot zu Protokoll.


Fotos: Renault, Großer Preis von Europa, Freitag


Und weiter sagte Grosjean: "In der GP2 hast du die ganze Zeit neue Reifen drauf, denn nach zehn Runden im Freien Training gehst du ins Qualifying. In der Formel 1 bestreitest du die ganze erste Session auf einem Reifensatz. Der ist am Ende schon ziemlich verschlissen und dann bekommst du einen neuen Satz. Du musst auch Longruns fahren. Das alles auf die Reihe zu bekommen, ist gar nicht so einfach."