• 26.05.2002 12:05

  • von Marcus Kollmann

De la Rosa: "Wir sind ganz einfach langsam"

Der Spanier im Interview über seine Erwartungen für das Rennen und seine Motivation trotz der Probleme bei Jaguar

(Motorsport-Total.com) - Jaguar Racings Pedro de la Rosa musste in der Qualifikation zum Großen Preis von Monaco einmal mehr in dieser Saison feststellen, wie frustrierend es ist mit einem nicht konkurrenzfähigen Auto gestraft zu sein. Auch im Fürstentum waren die schon bekannten Schwächen des Jaguar R3 - nicht ausreichender Abtrieb und infolgedessen Probleme die Reifen zum Funktionieren zu bekommen - für die schlechte Performance der "Raubkatzen" verantwortlich.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

De la Rosa muss die Situation bei Jaguar einfach akzeptieren wie sie ist

Auf seiner schnellsten Runde war de la Rosa 3,120 Sekunden langsamer gewesen als Pole Position-Fahrer Juan-Pablo Montoya und qualifizierte sich somit nur für den 20. Startplatz. Doch wenngleich sich der Spanier und sein Teamkollege bis zur Bereitstellung des neuen Aerodynamikpaktes im Juli noch in Geduld üben müssen und bis dahin eigentlich keine nennenswerten Resultate zu erwarten sind, lässt der 31-Jährige den Kopf nicht hängen.

Nach der Qualifikation am Samstag sprach der 51-fache Grand Prix-Teilnehmer über die schwierigen Umstände sich in Monaco zu qualifizieren, seine Erwartungen für das Rennen und seine Motivation.

Frage: "Pedro, ist Startposition 20 mehr oder weniger das womit du gerechnet hattest?"
Pedro de la Rosa: "Ich denke, dass sich unser Package leistungsmäßig genau dort befindet wo wir uns momentan qualifizieren können. Ich bin über dieses Resultat also nicht überrascht. Wir wussten ja schon vor dem Rennen hier, dass wir große Probleme haben würden. Es ist eine schwierige Strecke und wir haben nicht genug Abtrieb und der ist nun einmal wichtig."

Frage: "Wie ist die Qualifikation für dich selbst verlaufen?"
de la Rosa: "Wir haben uns schlecht qualifiziert, doch meine eigene Runde war gut. Wenn man erklärt eine gute Qualifikation ohne Probleme gehabt zu haben, dann ist das schon etwas beunruhigend, doch ich hatte keinerlei Probleme."

Frage: "Also hattest du vier perfekte Versuche?"
de la Rosa: "Nun, bei meinem ersten Versuch hatte ich Verkehr und beim dritten habe ich mir einen Fehler geleistet, doch ich hatte auch zwei gute und freie Runden."

Frage: "Womit rechnest du im Rennen?"
de la Rosa: "Ich will einfach versuchen ins Ziel zu kommen und kann nur darauf hoffen, dass die vor mir startenden Fahrer Probleme bekommen. Wir können hier nicht angreifen oder so, wir können nur hoffen, dass sich das Rennen zu unseren Gunsten entwickelt. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass wir auch keine Fehler machen. Von unserer Position aus können wir keine spezielle Strategie aus den Ärmeln schütteln. Wir sind ganz einfach langsam und wenn man langsam ist, dann hilft einem auch keine Strategie. Wir müssen uns einfach von den Leitplanken fern halten und versuchen bis zum Ende durchzufahren."

Frage: "Wirst du mit angefahrenen Reifen losfahren?"
de la Rosa: "Gute Frage. Wir können mit angefahrenen oder neuen Reifen das Rennen beginnen, doch wir sind noch nicht sicher was wir machen werden. Hier ist es so wie in Österreich, wo es zwischen den beiden Reifenmischungen keine großen Unterschiede gab."

Frage: "Wie schwer ist es motiviert zu bleiben, wenn man von so weit hinten startet?"
de la Rosa: "Einfach ist es nicht, denn ich bin ja ein Rennfahrer. Jedes Mal, wenn ich in das Auto steige, fühle ich den Kick und das Adrenalin und möchte angreifen. Es spielt da keine Rolle ob man in einem Ferrari oder in einem langsamen Auto sitzt. Im Moment können wir aber ohnehin nur am Rennen teilnehmen und müssen vergessen dass wir langsam sind. Als Rennfahrer darf man darüber nicht nachdenken, stattdessen muss man Gas geben und einfach so schnell fahren wie es geht."