• 21.07.2006 15:15

  • von Adrian Meier

De la Rosa verspürt keinen besonderen Druck

Mit starken Leistungen an den Rennwochenenden könnte sich der Spanier für ein Stammcockpit bei McLaren-Mercedes empfehlen, Druck macht er sich aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Die vorzeitige Trennung des McLaren-Mercedes-Teams von Juan-Pablo Montoya eröffnete Testfahrer Pedro de la Rosa die Chance, sich mit guten Leistungen bei Renneinsätzen ins Gedächtnis der Teamchefs zu rufen. Durch seine gute Vorstellung in Magny-Cours darf sich der Spanier nun sogar wieder Hoffnungen auf das zweite Cockpit von McLaren-Mercedes für 2007 machen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa macht sich derzeit keine Gedanken über seine Zukunft

Doch auch Gary Paffett, der zweite Testfahrer der "Silbernen", schielt auf den Stammplatz, und nicht zuletzt spekuliert GP2-Nachwuchspilot Lewis Hamilton auf einen Aufstieg in die Königsklasse. Für de la Rosa spricht derweil die Tatsache, dass er der mit Abstand erfahrenste der drei Kandidaten ist. Der Spanier könnte sich mit weiteren guten Leistungen an den Rennwochenenden weiter empfehlen.#w1#

Druck kommt lediglich von den Medien

Allerdings hat de la Rosa lediglich bis zum Grand Prix von Ungarn eine Zusage für den Platz im Renncockpit, danach könnten die "Silberpfeile" auch Paffett und Hamilton noch in diesem Jahr die Chance geben, sich im Rennen zu beweisen, um dann anhand der Eindrücke von den drei Piloten die Fahrerentscheidung für die kommende Saison fällen zu können.

"Ich werde alles geben, und ich werde an mir selbst arbeiten, um das Beste herausholen zu können, das ist alles." Pedro de la Rosa

Besonderen Druck, bei seinen Einsätzen um jeden Preis glänzen zu müssen, um seine Chancen für 2007 zu wahren, verspürt de la Rosa jedoch trotz alledem nicht: "Der Druck kommt nur von mir selbst, zu zeigen, zu was ich im Stande bin", erklärte der 35-Jährige gegenüber 'autosport.com'. "Ich werde alles geben, und ich werde an mir selbst arbeiten, um das Beste herausholen zu können, das ist alles. Alles andere spielt keine Rolle", bekräftigte er.

Er habe nicht das Gefühl, irgendjemandem etwas beweisen zu müssen, schließlich wisse das Team um seine Fähigkeiten. Druck komme vielmehr von den Medien: "Ich bin mir bewusst, dass ein gewisser Druck von den Medien kommt, aber das beeinflusst mich nicht. Es besorgt mich auch in keinster Weise", erklärte de la Rosa. Man müsse nun ohnehin einfach abwarten: "Wir werden das alles im November sehen, und dann werden wir Gespräche führen."

Keine Gedanken an die Zukunft

Mit seiner momentanen Situation ist er jedenfalls "sehr glücklich. Ich bin in diesem Team glücklich, seit ich zu ihnen gestoßen bin, und auch jetzt gibt es da keinen Unterschied. Diese Möglichkeit ist einfach eine schöne Chance, ein schöner Bonus für mich", gab de la Rosa an. "Wenn sich das gut entwickelt, dann ist das großartig, und wenn nicht, dann spielt es auch keine Rolle."

"Diese Möglichkeit ist einfach eine schöne Chance, ein schöner Bonus für mich." Pedro de la Rosa

Über die Spekulationen, auch Paffett und Hamilton könnten noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen, macht sich der Routinier jedenfalls keine Gedanken, dies sei zum momentanen Zeitpunkt lediglich Zeitverschwendung: "Ich habe keine Garantie, dass ich bis zum Saisonende im Auto sitze, sondern nur für die kommenden Rennen, und an diesen arbeite ich derzeit. Ich bin daher sehr gelassen und habe keine Eile, keine Bedenken und keine Fragen", stellte er klar.

"Es gibt so viele Faktoren, die das Team beeinflussen könnten, und es gibt so viele Dinge, die das Team einfach noch nicht weiß", erklärte er. Daher sei es derzeit müßig, über seine Zukunft nachzudenken. Schließlich wisse sowohl er als auch das Team nicht, wie sich die weitere Saison entwickeln wird: "Das wird die Zeit zeigen. Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) muss nachdenken und eine Entscheidung treffen, und das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich das Beste für das Team geben muss", kündigte er an und erinnerte gleichzeitig daran, dass alle Spekulationen hinfällig wären, sollte sich Räikkönen unerwartet dazu entschließen, bei McLaren-Mercedes bleiben zu wollen.

De la Rosa denkt von Rennen zu Rennen

"Ich denke einfach an die Gegenwart und genieße es." Pedro de la Rosa

Daher wolle er sich nun voll und ganz auf die weitere Arbeit mit dem Team konzentrieren, um die "Silberpfeile" wieder an die Spitze zu bringen: "Ich denke nun an Hockenheim, und nachdem das beendet ist, werde ich an das folgende Rennen denken. Das ist die beste Herangehensweise", zeigte er sich überzeugt. "Es gibt keinen Grund, über irgendetwas anderes nachzudenken", fügte de la Rosa hinzu.

Spekulationen und Gedanken an die Zukunft brächten ihm keine Vorteile: "Ich denke einfach an die Gegenwart und genieße es. Das ist etwas sehr außergewöhnliches - in einem so konkurrenzfähigen Team wie McLaren in der Formel 1 antreten zu können. Wenn sich irgendetwas darüber hinaus ergibt, dann ist das ein Bonus", sinnierte er abschließend.