De la Rosa: Schmaler Grat zwischen Attacke und Abflug

Pedro de la Rosa kennt die Tücken des Circuit Gilles Villeneuve und weiß, dass man die Randsteine attackieren muss, will man schnell sein - Aber nicht übertreiben!

(Motorsport-Total.com) - Montreal und Monaco sind zwei verschiedene Welten - nicht nur, weil zwischen den beiden Städten mehr als 6.000 Kilometer Luftlinie liegen, sondern weil die beiden Strecken an die Formel-1-Piloten völlig unterschiedliche Anforderungen stellen. Während es im Fürstentum vor allem langsam und untersteuernd um den Kurs geht, gibt es in Kanada einige längere Geraden, und man sieht die Autos häufig übersteuern.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa weiß um die Herausforderungen von Montreal Zoom

Doch auch die Aggressivität spielt eine Rolle, verrät Ferrari-Testpilot Pedro de la Rosa. Während es in Monte Carlo vor allem darum geht, sein Auto sauber von den Leitplanken fernzuhalten, muss man in Montreal vor allem die Randsteine hart attackieren. "Wenn man das richtig anstellt, dann helfen einem die Randsteine, die beste Linie auf die Geraden zu bekommen und somit eine gute Rundenzeit zu setzen", erklärt der Spanier.

Schwierigkeiten sieht der Ferrari-Pilot vor allem im Teil zwischen den Kurven vier und fünf: "Man muss die Randsteine gut mitnehmen, aber wenn man das Auto nur kurz aus der Kontrolle verliert, dann endet man in der Wand." De la Rosa muss es wissen: 2011 schlug er im Sauber an eben jener Stelle unsanft in die Mauer, nachdem er seinen Boliden auf dem Randstein verloren hatte. Der Grat zwischen Attacke und Abflug ist in Montreal eben schmal.

Dafür hält der Ferrari-Tester den Circuit Gilles Villeneuve zumindest physisch für nicht sonderlich anstrengend. Im Gegensatz zu Monaco hält der Kurs nämlich beispielsweise einige Geraden als Ruhephase bereit, auch wenn Fitness natürlich wie immer eine Rolle spielt: "Die Fahrer müssen bis zu 5 g aushalten, aber nur kurze Zeit, von daher ist das kein großes Problem", sagt der Spanier, der aber vor einer anderen Gefahr warnt: Durch die langen Bremsphasen und das Springen über die Randsteine können Schmerzen im unteren Rückenbereich auftreten.

De la Rosa nahm zwischen 1999 und 2012 selbst siebenmal am Großen Preis von Kanada teil, allerdings meist mit wenig Erfolg. Fünf Ausfällen steht nur eine Zielankunft in den Punkten gegenüber. 2001 wurde er im Jaguar Sechster.