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De la Rosa happy über seinen Auftritt in Bahrain
Zwar wäre unter Umständen noch mehr drin gewesen, doch Pedro de la Rosa ist zufrieden mit seinem Wochenende in Bahrain
(Motorsport-Total.com) - Mit der schnellsten Rennrunde und zahlreichen Überholmanövern - vor allem einem sensationellen Fight gegen Webber in der Schlussphase - krönte sich Pedro de la Rosa als Montoya-Ersatz bei McLaren-Mercedes in Bahrain zum Mann des Rennens. Belohnt wurde er mit dem fünften Platz, es wäre aber sogar noch mehr drin gewesen.

© xpb.cc
Pedro de la Rosa am Sonntag in Bahrain mit seiner Ehefrau Maria
Seine Pace stellte de la Rosa im 43. Umlauf unter Beweis, als er den 'Sakhir Circuit' in 1:31.447 umrundete. Damit nahm er seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen auf dessen schnellster Runde 375 Tausendstel ab. Allerdings verlor er auf die gesamte Renndistanz gesehen trotzdem etwas mehr als eine halbe Sekunde auf Räikkönen, weil er meistens hinter langsameren Fahrzeugen feststeckte und sich bei Überholversuchen zweimal in den Wüstensand verabschiedete.#w1#
Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne
Trotz seiner aggressiven Fahrweise schaffte es der Spanier aber ins Ziel, was ihm vor dem Rennen nicht allzu viele Experten zugetraut hätten. Viele waren davon ausgegangen, dass er zu viel riskieren würde, um sich mit seinem Speed bei den Teamchefs für ein Stammcockpit zu empfehlen. Tatsächlich war de la Rosa das eine oder andere Mal nahe an einem Abflug dran, doch wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne...
"Ich bin selbst überrascht, dass ich das Auto in einem Stück nach Hause gebracht habe", erklärte er offen gegenüber 'Autosport'. "Einmal dachte ich, das sei eines dieser typischen Rennen, in dem wir im Kiesbett landen. Mein Adrenalinspiegel war einfach zu hoch." Seine beiden Ausritte passierten zu seinem Glück jedoch in der ersten Kurve, wo es geräumige Auslaufzonen gibt. Auch der Zeitverlust hielt sich mit jeweils einigen Sekunden in Grenzen.
Einen möglichen Podestplatz hat der 34-Jährige schon am Start verschenkt, als er sich vornehm zurückhielt, um keinen Ausfall zu riskieren. Dadurch steckte er über weite Strecken des Rennens hinter langsameren Fahrzeugen fest: "Ich war in der ersten Kurve ein bisschen zu konservativ", gab er zu. "Ich war knapp an Kimi dran und musste ein bisschen Abstand lassen, was mich ein paar Plätze gekostet hat. Dafür habe ich einen hohen Preis bezahlt."
"Ich steckte so viele Runden im Verkehr fest"
"Danach hatte ich die Pace, das Auto war gut, die Hinterreifen sehr stark - aber ich konnte einfach nicht überholen", fuhr de la Rosa fort. "Ich steckte so viele Runden im Verkehr fest und die anderen Jungs haben es mir wirklich nicht einfach gemacht, an ihnen vorbeizugehen. Es war wahnsinnig schwierig. Sie haben mich nicht vorbeigelassen, aber andererseits würde ich das natürlich auch nicht kampflos tun."
"Ich habe mir immer wieder gesagt, 'Ich brauche freie Fahrt', denn sonst wäre ich das ganze Rennen hinter einem langsamen Auto gesteckt und hätte nur einen mittelmäßigen Eindruck hinterlassen. Darum habe ich auch einmal zu spät gebremst, wobei ich von der Strecke abgekommen bin. Danach ging es aber wieder von vorne los. Das war vielleicht meine einzige Chance bei McLaren. Ich bin froh, dass ich es nicht versaut habe, denn das kann ganz schnell gehen", sagte er.
De la Rosa wollte Niki Lauda eines Besseren belehren
Mit seiner beeindruckenden Performance und dem sehenswerten Zweikampf gegen Webber in den letzten Runden konnte er seinen Kritikern beweisen, dass er nichts von seinem Talent eingebüßt hat. Speziell seinen ehemaligen Arbeitgeber wollte er eines Besseren belehren: "Es freut mich besonders, dass ich Niki Lauda etwas zeigen konnte", konnte er sich einen Seitenhieb gegen seinen früheren Teamchef bei Jaguar nicht verkneifen.
Aber wie geht es nun weiter? Zwar sieht es derzeit danach aus, als würde Montoya auch in Imola noch ausfallen, doch de la Rosa wird wahrscheinlich dennoch nur den dritten "Silberpfeil" lenken dürfen. Weil Alexander Wurz bis zum 24. April besser in den MP4-20 passen wird und er ein vertragliches Vorrecht auf den Ersatzfahrerstatus hat, kommt beim nächsten Mal wahrscheinlich der Österreicher zum Zug.
Für jeden Rennfahrer ist es eine frustrierende Situation, nach einer starken Vorstellung wieder auf das Abstellgleis abgeschoben zu werden. De la Rosa kann damit aber umgehen: "Wenn das Team Alex eine Chance geben will, dann ist das nur fair, denn er verdient es. Er war beim Testen genauso gut wie ich. Ich habe keinerlei negative Gefühle in Bezug auf ihn", wünschte er seinem Teamkollegen alles Gute.

